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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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mittlerweile, ob die kleine Jane nicht überflüssig ist. Es würde sich lähmend auf Ihre Arbeit auswirken, wenn ich sie jetzt tö-
    ten würde, nicht wahr? «
    »Ich würde die Suche sofort abbrechen.«
    »Nein, ich glaube eher, dass Sie wütend genug auf mich wären, um weiterzumachen. «
    Verfluchter Blutsauger. »Ich lege jetzt auf.« »Vielleicht hole ich mir das Mädchen noch heute
    Nacht.«
    Ihre Hand umklammerte den Hörer.
    »Ja, das würde Ihre Arbeit beeinträchtigen. Sehen Sie in den Rückspiegel.«
    Scheinwerfer.
    »Sehen Sie mich?«
    »Das sind nicht Sie. Einer von Logans Sicherheits-leuten ist ständig hinter mir. «
    »Er hat an dem letzten Gelände, das Sie abgesucht haben, Ihre Spur verloren. «
    » Sie lügen. «
    »Wie weit sind Sie noch von zu Hause weg?« Sie
    antwortete nicht.
    »Sie sollten sich lieber beeilen.« Sie trat das Gaspedal durch.
    »Ich glaube, es ist wirklich an der Zeit, dass ich mir die kleine Jane hole. «
    Er bluffte nur.
    0 Gott, der Wagen hinter ihr fuhr schneller. Ihr Herz klopfte so heftig, dass es schmerzte.
    Schneller.
    Noch zehn Blocks bis nach Hause. Kamen die
    Scheinwerfer näher? Ja.
    Sie kurvte auf zwei Rädern um die Ecke.
    Jane murmelte verschlafen, als der Wagen einen Satz machte.
    »Habe ich Ihnen eigentlich schon erzählt, wie ich Kinder töte? Ich mache es ganz langsam, da ihre Ge fühle rein sind, voller Musik. Sie sind die Einzigen, die die Farbe Weiß verdienen. Angst und Schmerz sind
    bei
    ihnen noch ursprünglicher als bei Erwachsenen. Glau ben Sie, Jane wird so tapfer sein wie Bonnie? «
    Sie hatte das unbändige Verlangen, ihn eigenhändig umzubringen.
    Noch vier Blocks.
    »Ich kann hören, wie Sie atmen. Wie verängstigt Sie sind. «
    Die Scheinwerfer blendeten sie im Rückspiegel. Sie warf das Telefon auf den Beifahrersitz. Und gab
    Vollgas.
    Das Tor war jetzt vor ihr.
    Die Fernbedienung. Schnell das Tor öffnen.
    Es bewegte sich zu langsam. Der Wagen war direkt
    hinter ihr.
    Sie raste durch das Tor. Die Einfahrt hinauf.
    Die Scheinwerfer waren noch immer hinter ihr. Fuhren auch durch das Tor.
    Mit quietschenden Reifen kam sie vor dem Haus
    zum Stehen und drückte auf die Hupe.
    Komm schon. Jemand musste kommen, bevor ...
    Es klopfte am Fenster. Ein Gesicht drückte sich gegen die Scheibe.

    »Miss Duncan, alles in Ordnung?« Herb Brooker.
    Sie kurbelte das Fenster herunter.
    Immer noch leuchteten in ihrem Rückspiegel die
    Scheinwerfer des Wagens hinter ihr. Die Fahrertür stand offen.
    »Eve?« Jane setzte sich verschlafen auf.
    »Es ist alles in Ordnung. « Ihre Hand hielt das Lenkrad umklammert. »Ist das Ihr Wagen, Herb? «
    »Natürlich. Ich folge Ihnen schon den ganzen Tag.
    Stimmt was nicht? Ich habe mir Sorgen gemacht, als Sie plötzlich schneller fuhren.«
    Sie hob langsam das Telefon ans Ohr. »Hol Sie der Teufel. «
    » War nur ein Scherz. « Er legte auf.

    »Sie sehen total geschafft aus.« Sarah musterte Eves Gesicht. »Alles in Ordnung?«
    »Ich habe schlecht geschlafen. Wie geht's Ihnen? «
    »Gut. Monty und ich sind es gewöhnt, mit wenigen
    Stunden Schlaf auszukommen.«
    Eve holte die Landkarte hervor. »Gestern haben wir die Gebiete südlich der Kirche abgesucht. Heute sollten wir uns westlich halten. « Sie deutete auf die Karte.
    »Hier fangen wir an. Woodlight Reservoir.«
    »Sind Sie sicher? Das ist ein ziemlich großes Gebiet.
    Überlegen Sie sich lieber, wo Sie die Tote am ehesten vermuten«, wandte Sarah ein. »Ich stehe nur noch bis Mitternacht zur Verfügung. «
    »Sie werden Ihre Meinung nicht ändern?«
    »Nein.« Sarah drehte sich um und warf Jane Montys Leine zu. »So, Kleine, wir müssen wieder an die
    Arbeit.«
    Eve blickte ihr verzweifelt nach. Nach der vergangenen Nacht kam ihr die Suche sinnlos vor. Warum tat sie das alles? Nur um dieses Scheusal bei Laune zu
    halten?
    Nein, sie tat es aus demselben Grund wie zu Anfang.
    Weil die Möglichkeit bestand, dass Dom einen Fehler gemacht hatte.
    Gott, sie konnte nur hoffen, dass er einen Fehler gemacht hatte.

    »Wir müssen jetzt aufhören«, sagte Sarah ruhig. »Tut mir Leid. «
    Eve ballte die Hände zu Fäusten. »Es kann doch un-möglich schon Mitternacht sein.«
    »Es ist halb zwei.« Sie machte eine Handbewegung
    und Monty sprang in den Jeep.
    »Eigentlich müsste ich Ihnen für die Überstunden
    danken«, sagte Eve niedergeschlagen.
    »Aber viel lieber würden Sie mir ins Gesicht spucken. «
    » Das ist nicht wahr. « Eve war frustriert, aber an Sarah hatte sie

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