Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
dem Bund seiner Khakihose zog.
»Bleibt hier. Ich werde versuchen, seine Spur aufzunehmen.«
»Moment, ich will m…«
Tane beachtete Regans eindringliche Bitte, sie mitzunehmen, nicht, sondern glitt an ihr vorbei und verschwand lautlos in der Dunkelheit.
Regan biss die Zähne zusammen, da sie wusste, dass sie ihn nie einholen würde.
»Diese verdammten Vampire!«
Nachdem sie kurz über ihre eingeschränkten Möglichkeiten nachgedacht hatte, seufzte Regan schließlich auf und erklomm die Stufen zu der enormen Veranda.
Sie konnte zwar zum Golfplatz zurückkehren und darauf hoffen, dass sie irgendeinen Weg fand, Jagr zu folgen, aber sie war nicht so von sich selbst überzeugt, dass sie glaubte, mehr Glück zu haben als ein ausgebildeter Vampirassassine, der ohne Zweifel mehrere Jahrhunderte Zeit gehabt hatte, um seine Fähigkeiten zu perfektionieren. Die schmerzliche Wahrheit war, dass sie wahrscheinlich eher eine Last als eine Hilfe sein würde.
Dann gab es noch die Option, einfach wegzugehen, um nichts mehr mit Jagr und allen anderen zu tun zu haben, die so entschlossen waren, sie gewaltsam in eine Familie zu bringen, die sie nicht wollte oder brauchte.
Es war ja nicht so, als ob sie ihnen irgendetwas schuldete.
Okay, Jagr war ein- oder zweimal gelegen gekommen. Gerade erst hatte er sie davor bewahrt, in das verdammte Portal gezogen zu werden.
Und keine Frau, ganz egal, wie unschuldig, konnte leugnen,
dass er ein Liebhaber von Weltklasse war, der ihr erstes Mal zu etwas gemacht hatte, an das sie sich bis in alle Ewigkeit erinnern würde.
Trotzdem war er besitzergreifend, herrisch und nistete sich erbarmungslos immer tiefer in ihrem Herzen ein. Allein das sollte ausreichen, um sie schreiend in die Flucht zu schlagen.
Aber natürlich tat es das nicht.
Reine Logik konnte nicht gegen das verzweifelte Verlangen ankommen, diese nervende Bestie zu retten.
Selbst wenn das bedeutete, dass sie genau das tun würde, von dem sie geschworen hatte, dass sie es niemals tun würde.
Regan straffte die Schultern, betrat das verlassene Gebäude und fand mit Leichtigkeit den Weg ins Kellergeschoss, wo sie auf einen militärisch aussehenden Vampir stieß, der die Öffnung zum Versteck bewachte.
Da er sie nicht angegriffen hatte, als sie zum Gebäude gekommen war, konnte Regan nur annehmen, dass Tane nicht die Order hinterlassen hatte, sie augenblicklich zu töten. Tatsächlich verbeugte sich der Vampir sogar vor ihr, und Regan blieb schockiert stehen.
Sollte sie sich ebenfalls verbeugen?
Oder knicksen?
Sie schüttelte die sinnlosen Gedanken ab, als der Vampir sich wieder aufrichtete und sie mit einem stoischen Ausdruck ansah.
»Darf ich zu Diensten sein?«
Regan kämpfte einen Moment lang gegen den Groll an, den sie dreißig Jahre lang gehegt hatte. Es war ein hässlicher Kampf, angefüllt mit nicht gerade bewundernswerten Emotionen.
Stolz, Neid, gärende Verbitterung.
Ja, ein hässlicher Kampf. Aber glücklicherweise war er kurz.
Weniger als ein Herzschlag verging. Dann holte sie tief Luft und machte den unwiderruflichen Schritt.
»Ich muss Kontakt zum Anasso aufnehmen«, sagte sie und war erleichtert, als sie die Worte fast mit fester Stimme sprechen konnte.
»Hier.« Ohne zu zögern, zog der Vampir ein Mobiltelefon aus der Tasche seiner Hose in Tarnfarben. Er klappte es auf und durchsuchte seine Kontakte. Dann reichte er es ihr. »Es ist eine Direktleitung.«
Regan nahm das Handy entgegen. Ohne sich die Zeit zu nehmen, über die Konsequenzen nachzudenken, drückte sie die Taste zum Verbinden.
Am anderen Ende war ein Summen zu hören. Dann, noch bevor Regan sich vollständig darauf vorbereitet hatte, war plötzlich eine gedämpfte, gebieterische Stimme zu hören. »Tane?«
»Nein.« Regan war gezwungen, innezuhalten und sich zu räuspern. Es musste Styx sein. Wer sonst sollte eine Stimme haben, die sogar noch arroganter klang als die von Jagr? »Nein, hier ist … Regan.«
Es folgte eine schockierte Pause. Dann mäßigte der Anführer aller Vampire seinen Ton.
»Regan, ich kann dir nicht sagen, wie schön es ist, deine Stimme zu hören«, sagte er. »Darcy wartet ungeduldig darauf, mit dir zu sprechen.«
Sie spannte ihren Kiefer an und weigerte sich, sich ablenken zu lassen. »Vielleicht später.«
Sie konnte spüren, wie er augenblicklich erkannte, dass dies kein Höflichkeitsanruf war.
»Erzähle mir, weshalb du anrufst.«
Und sie erzählte es ihm.
KAPITEL 14
J agr hasste Magie.
Als Vampir
Weitere Kostenlose Bücher