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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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dachte sie drei Stunden später, während sie ihre Jeans wieder aus einem neuen Dornstrauch befreite, der aus der Hölle stammen musste. Die Ufer und Steilhänge am Fluss zu durchkämmen war nicht nur zeitraubend, sondern anstrengende Arbeit, selbst für eine reinrassige Werwölfin. Der Lebensstil von Huck Finn war in den Büchern eindeutig romantischer als im wahren Leben.
    Aufseufzend lehnte sie sich gegen einen Felsen am Fluss. Sie war nur wenige Kilometer von Hannibal entfernt, aber genauso gut hätte sie mitten im Nirgendwo sein können.
    Es gab keinen Verkehrslärm, kein Kinderlachen, kein Hundegebell. Tatsächlich sang nicht einmal ein Vogel …
    Regan richtete sich abrupt auf.
    Sie war vielleicht mitten im Nirgendwo, aber normalerweise hätten die üblichen Tiere durch die dicht stehenden Bäume huschen müssen. Ein Vogel, ein Eichhörnchen, ein neugieriger Waschbär …
    Die Tatsache, dass diese Tierwelt hier nicht existierte, konnte nur bedeuten, dass es in dieser Gegend etwas Gefährliches gab. Etwas, das schon lange genug hier war, um die Tiere zu vertreiben.
    Regan spürte, wie ihre Kraft zurückkehrte, zusammen mit einer Woge der Hoffnung. Grimmig stieg sie die steile Böschung hinauf, wobei sie den Dolch benutzte, um sich durch das dichtere Blattwerk zu schlagen. Wenigstens war das verdammte Ding jetzt mal zu etwas zu gebrauchen.
    Regan erreichte das obere Ende des Felsufers und verlangsamte
ihre Schritte zu einem Schneckentempo. Falls sie recht hatte (was durchaus nicht sicher war), streunte hier ein Rudel Wolfstölen herum, und der Zauberspruch einer Hexe verbarg es vor ihren Blicken.
    Es schien eine gute Idee zu sein, wenn sie es vermied, über eine der Wolfstölen zu stolpern.
    Leise schlüpfte sie von Baum zu Baum und lauschte intensiv. Sie verließ sich darauf, dass ihr besonders gutes Sehvermögen und Gehör sie vor jeder Gefahr warnen würden. Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel und wies darauf hin, dass die Zeit verging, aber Regan widerstand dem Bedürfnis, vorschnell zu handeln. Das hier sollte … Wie nannte man das? Ein Aufklärungseinsatz sein, bei dem sie die Gegend absuchte und lebendig wieder verließ.
    Als sie gerade akzeptieren wollte, dass sie schon wieder dabei war, ihre Zeit zu verschwenden, roch sie ganz unvermittelt den unverkennbaren Duft von Erdnussbuttertoffees. Ja! Sie setzte ihren Weg fort und sah plötzlich ein Blechdach, das durch die Bäume schimmerte.
    Das musste einfach eine Blockhütte sein.
    Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich vorsichtig näher darauf zubewegte. Ja, es war definitiv eine Blockhütte. Sie spähte zwischen den Bäumen hindurch und sah sich das hölzerne Gebäude näher an. Es war nichts Großartiges. Nur ein paar unlackierte Bretter, die zusammengenagelt worden waren, mit einer Tür und zwei Fenstern. Der anschließende Schuppen war nicht viel besser, nur ohne Fenster. Er neigte sich so sehr zur Seite, dass er sich von dem rostigen Blechdach abzulösen drohte.
    Dieses Haus hatte charmant schon überschritten und war direkt zu rustikal übergegangen.
    Und es entsprach ganz und gar nicht der Szenerie, die Regan
sich für ein Rudel Wolfstölen mit Autoritätsproblemen vorgestellt hatte.
    Natürlich war es das, was ein gutes Versteck ausmachte.
    Regan kauerte sich hinter einen anderen Busch und hatte ein wachsames Auge auf das Gebäude. Ihre Nerven waren durch die unheimliche Stille zum Zerreißen gespannt. Das Haus schien verlassen zu sein, aber sie war nicht dumm.
    Eine abgelegene Blockhütte, die anscheinend verlassen war.
    Die Falle war ausgelegt.
    Andererseits war sie den ganzen Tag einer richtigen Spur noch nie so nahe gekommen wie jetzt.
    Regan nahm all ihren Mut zusammen und schlich lautlos auf die Blockhütte zu. Ihr Herz schlug so laut, dass sie befürchtete, es könnte sie verraten. Erstaunlicherweise wurde sie von niemandem angegriffen. Wunder über Wunder. Gegen die rauen Bretter gepresst, bewegte sie sich ganz vorsichtig so weit nach oben, dass sie durch das Fenster spähen konnte.
    Ein ramponierter Stuhl, eine schwere Kommode, ein Kamin, der wirkte, als sei er erst kürzlich benutzt worden.
    Keine heulenden Wolfstölen. Keine Hexe, die Zauber wirkte.
    Keine Sadie. Kein Gaynor.
    Regan biss die Zähne zusammen, zu starrköpfig, oder vielleicht auch zu schwachköpfig, um ihre Niederlage zuzugeben.
    Sie richtete sich auf und schlich auf den Schuppen zu, wobei sie sich gegen die Hütte presste, als ob sie das auf irgendeine Art

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