Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
übergeben, und was mit der vierten passiert ist, weiß ich nicht.«
Sie biss die Zähne zusammen. »Die Wolfstölen haben eine meiner Schwestern?«
»Ich habe sie nicht gesehen, aber sie behaupten, eine zu haben. Angeblich machen sie irgendwelche Experimente mit ihr.«
Regan blieb die Luft weg. »Was für Experimente?«
»Sehe ich wie ein Wissenschaftler aus?« Die gereizten Worte verwandelten sich in Schmerzensschreie, als sie das Messer herumdrehte. »Au! Verdammt, irgendwie geht es darum, die Wolfstölen mächtiger zu machen. Das ist alles, was ich weiß, das schwöre ich.«
Also war der Verdacht, dass der mysteriöse Caine davon besessen war, die Wolfstölenversion von Frankensteins Monster zu erschaffen, nicht so weit hergeholt, wie es schien. O Gott. War der Mann völlig gestört? Wer wusste, was passieren konnte, wenn er damit anfing, mit der uralten Magie herumzupfuschen, die Menschen in Wolfstölen verwandelte?
Aber gab es überhaupt einen Unterschied zu Salvatore? Er hatte absichtlich die DNS von ihr und ihren Schwestern verändert, um Werwölfinnen zu erschaffen, die sich nicht verwandelten. Und das hatte er getan, damit sie zu einer Art Zuchtstuten
wurden, um die verschwindenden Werwölfe zu neuem Leben zu erwecken.
Verdammt sollten die arroganten Männer und ihre Gottkomplexe sein!
In einer perfekten Welt hätten die Frauen das Sagen.
»Wenn die Wolfstölen meine Schwester haben, was wollen sie dann mit mir?«, stieß sie hervor.
»Ich kann nur vermuten, dass du die Reserve bist, für den Fall, dass deine Schwester ins Gras beißt, bevor sie ihre Experimente an ihr abgeschlossen haben.«
»Diese Bastarde!«
Culligan zitterte. »Du hast ja keine Ahnung. Lass mich frei, Regan, dann kann ich dir helfen.«
»Weißt du, wo die meine Schwester gefangen halten?«
»Ich …« Die Lüge, die ihm schon auf der Zunge lag, erstarb, als Regan warnend die Augen zusammenkniff. »Nein, eigentlich … nicht so genau, aber …«
»Wertlos«, murmelte sie, als ihr abrupt klar wurde, dass dies das perfekte Wort war, um diesen armseligen Dämon zu beschreiben.
Culligan war ein schwacher, gieriger Dummkopf, der der Welt nichts zu bieten hatte.
Er war nicht einmal ein anständiger Bösewicht.
Sie umfasste den Griff des Dolches fester. Ihr bitterer, überwältigender Rachedurst wurde durch diesen Gedanken irgendwie schwächer. Es fühlte sich so an, als hätte sie das Monster unter dem Bett hervorgezogen und festgestellt, dass es nicht mehr war als eine rückgratlose Schnecke.
Culligan erzitterte, als Regan ihm das Messer unabsichtlich tiefer in sein Fleisch bohrte. »Verdammt, pass auf das Ding auf!«
Als Antwort beugte sich Regan mit unbarmherzigem Gesichtsausdruck
vor. Sie hatte ihr Glück genug auf die Probe gestellt. Es war an der Zeit, sich die Informationen zu holen, derentwegen sie hergekommen war.
»Hier kommt meine letzte Frage. Und du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass dein Leben von deiner Antwort abhängt.« Die Spitze der Klinge lag auf Culligans pochendem Herzen. »Wo ist Jagr?«
»Was? Wer?«
»Der Vampir, der … den Darcy nach Hannibal geschickt hat.« Sie bemühte sich, ihre Angst und ihren Schmerz nicht zu zeigen. Culligan würde nur versuchen, das zu seinem Vorteil auszunutzen. »Gaynor hat ihn durch ein Portal entführt.Wohin ist er verschwunden?«
Culligan funkelte sie wütend an, auch wenn er klug genug war, sich nicht zu wehren. »Wie zur Hölle soll ich das wissen? Falls du das Memo nicht gekriegt haben solltest – ich war ziemlich beschäftigt, seit ich nach Hannibal gekommen bin.«
OhneVorwarnung zog Regan den Dolch aus dem Brustkorb des Kobolds und presste ihn gegen seine kostbarsten Juwelen.
»Gaynor ist schon seit Jahrhunderten dein Freund. Du musst irgendwas wissen.«
Panik blitzte in den grünen Augen auf. Wie sie es schon erwartet hatte, hatte der Idiot mehr Angst davor, kastriert zu werden, als davor, getötet zu werden.
»Bist du völlig irre?«
»Das machen dreißig Jahre Folter eben aus einem total netten Mädchen.« Ihre Stimme konnte es mit der von Jagr aufnehmen, was die Eiseskälte betraf. »Fang an zu reden, sonst verlierst du was Wichtiges.«
Schweiß strömte ihm über den Körper, als er versuchte, seine Stimme wiederzufinden. » Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass Gaynor früher immer ein unterirdisches Versteck hatte. Darin
gab es eine Zelle, die er benutzen konnte, um niedere Dämonen einzusperren.«
Sie runzelte die Stirn. »Warum
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