Im Rausch dieser Nacht
habe, die Frau zu verlieren, die ich mehr liebe als jeden anderen Menschen auf der Welt. Ich schulde dir so vieles, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll.“ Für einen Moment sah er an ihr vorbei und biss die Zähne zusammen. Dann fiel sein Blick auf ihre Hände, deren Finger noch immer ineinander verschlungen waren. „Ich liebe dich, Sherri. Ich habe dich immer geliebt und nie damit aufgehört, dich zu lieben. Und trotzdem habe ich alles falsch gemacht.“
Sherri machte ein nachdenkliches Gesicht. „Das stimmt so nicht ganz, Greg. Zu einer Beziehung und einer Ehe und den Fehlern, die darin gemacht werden, gehören immer noch zwei. Und ich habe auch meinen Anteil an unserem Scheitern. Zum Beispiel zu früh aufgegeben und dann alles hinter mir gelassen zu haben. Vielleicht weil ich fürchtete, es könnte alles noch schlimmer werden. Ich kann es mir nur damit erklären, dass damals, als ich meine Eltern verloren habe, eine Welt für mich zusammengebrochen ist und ich seitdem eine schier unüberwindliche Angst davor habe, mir könnte so etwas Ähnliches noch einmal passieren.“
Greg ließ die Worte auf sich wirken. Dann sagte er: „Jedenfalls danke ich dir dafür, dass du mir heute Abend zugehört hast. Ich hätte es auch verstanden, wenn du aufgestanden und gegangen wärst. Ich kann dir nicht sagen, wie hoch ich deine Geduld schätze, die du mit mir hast. Was meinst du … kriegen wir das noch einmal hin?“
Sherri schluckte. Sie stand am Scheideweg. Jetzt hieß es, Farbe zu bekennen. Nach einem kurzen Zögern nickte sie und lächelte ihn zaghaft an. „Ich würde es mir sehr wünschen.“
„Dann habe ich noch eine andere Frage an dich.“
Überrascht sah Sherri ihn an. „Und die wäre?“
„Kommst du mit nach Connecticut? Ich möchte meine Eltern besuchen.“
Sherri war sprachlos. Dass er sich ihr in dieser Weise offenbart hatte, war schon ein Wunder. Aber dieser letzte Vorschlag? Mit allem anderen hatte sie gerechnet, aber nicht damit.
„Willst du das wirklich? Und was versprichst du dir davon, dass ich mitkomme?“
„Es wäre schön, deine Unterstützung zu haben. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie die ganze Geschichte ausgeht.“
„Und wann willst du dorthin?“
„Wann immer es dir passt.“
„Ich kann mir jetzt noch keine freien Tage nehmen. Dazu arbeite ich noch nicht lange genug in dem Job.“
„Dann am Wochenende. Wir könnten Freitag fliegen und wären am Sonntagabend zurück.“
„Du willst das wirklich? Auch dass ich mitkomme?“
„Ich wünsche es mir sehr.“
„Das kommt überraschend, Greg. Ich muss darüber nachdenken, okay?“
Greg verlangte nach der Rechnung. Während der Ober mit seiner Kreditkarte unterwegs war, sah Greg Sherri an. Er konnte einfach die Augen nicht von ihr losreißen. Sie hatte ihr Haar wieder kürzer schneiden lassen, nachdem es in den Wochen nach dem Unfall ein ganzes Stück gewachsen war. Die neue Frisur, die ihr hübsches Gesicht einrahmte, gefiel ihm. Sie sah jung und unwiderstehlich damit aus.
Nachdem er bezahlt hatte, verließen sie das Restaurant und gingen Hand in Hand zum Wagen. Greg war in Gedanken versunken. Sherri hatte seinen Vorschlag, es noch einmal zu versuchen, nicht rundweg abgelehnt. Ihm blieb also ein Hoffnungsschimmer.
„Hast du dir schon einen neuen Wagen zugelegt?“, fragte er, als sie sich auf der Rückfahrt zu ihrer Wohnung befanden.
„Noch nicht. Zurzeit fahre ich noch mit dem Bus zur Arbeit. Ich habe mich noch nicht entschieden. Sosehr ich an meinem kleinen Auto gehangen habe, will ich mir dieses Mal lieber einen größeren Wagen kaufen. Einen mit etwas mehr Knautschzone.“
„Kann ich mir vorstellen“, sagte er.
Sie hielten vor dem Haus, in dem Sherri ihre Wohnung hatte. Es entstand eine kleine Pause. Dann sah Sherri Greg von der Seite an und fragte: „Willst noch auf einen Kaffee mit nach oben kommen?“
Greg atmete tief durch. „Ich würde gern noch mitkommen. Allerdings nicht unbedingt wegen des Kaffees.“
Das war deutlich genug. Sherri zögerte, dann sagte sie lächelnd: „Okay, gehen wir rauf.“
Sie hatten die Wohnung kaum betreten und die Tür hinter sich geschlossen, da zog Greg Sherri an sich und küsste sie leidenschaftlich und voller Verlangen. Er wollte sie, hatte sich in den vergangenen Wochen derart nach ihr verzehrt. Er streichelte sie mit ungezügelter Gier und zog sie eng an sich. Und Sherri erwiderte seine Küsse und Liebkosungen mit dem gleichen Feuer.
Er konnte sich nicht
Weitere Kostenlose Bücher