Im Rausch dieser Nacht
Apparat.“
„Wie kommst du mit einem Mal darauf ? Hat dir jemand etwas in den Kaffee getan?“
„Ach Sherri, hör auf zu spotten, und spring über deinen Schatten. Es würde mich wirklich freuen, dich zu sehen und mit dir von Angesicht zu Angesicht reden zu können. Wie ist es nun mit heute Abend?“
Sherri schloss kurz die Augen. Er machte es ihr immer wieder schwer. Wenn sie jetzt zusagte, brachte sie sich selbst nur unnötig in Gefahr. „Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist.“
Greg antwortete nicht gleich darauf. Dann fasste er sich ein Herz und sagte: „Ich muss dich wirklich sehen. Ich bitte dich darum.“
Wieder glaubte sie, ihren Ohren nicht zu trauen. Greg bat sie darum, sich ihr mitteilen zu dürfen. Das war noch nie da gewesen. Sie fing nun doch an, auf diesen „neuen“ Greg neugierig zu werden. Wider besseres Wissen antwortete sie: „Na schön, Greg, meinetwegen. Wo treffen wir uns?“
„Ich kann dich um sieben abholen.“
Sherri haderte mit sich, dass Greg ihr diese Zusage hatte abringen können. Sie musste allerdings zugeben, dass er darum gekämpft hatte. „Dann bis sieben. Mach es gut bis dahin.“
Sie hängte rasch auf. Hatte sie den Verstand verloren? Wie schaffte dieser Mann es nur, dass sie immer wieder schwach wurde?
Über sich selbst den Kopf schüttelnd, ging sie ins Schlafzimmer, um in ihrem Kleiderschrank nachzusehen, was sie heute Abend anziehen sollte.
Wie immer pünktlich auf die Minute traf Greg ein. Sherri hatte in der Zwischenzeit schon mehrmals den Telefonhörer in der Hand gehabt, um das Treffen abzusagen.
Greg begrüßte sie mit einem unwiderstehlichen Lächeln, als sie ihm die Tür öffnete. Er sah überwältigend aus, und jetzt schon bedauerte Sherri, dass sie zu feige gewesen war, Greg anzurufen und abzusagen. „Danke, dass du meine Einladung angenommen hast“, sagte er.
„Gern geschehen. Komm herein.“
Er trat näher und schaute sich um. „Gemütlich hier. Gefällt mir.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen, ging herum und betrachtete die Bilder an den Wänden. „Viel schöner als die Wohnung, die du hattest, als wir uns kennenlernten.“ Dann drehte er sich zu ihr um. „Wie ist der neue Job?“
Sherri fiel auf, dass er aufgeregt war. „Gut. Macht Spaß.“
Er sah sie auf eine Art an, die sie unruhig machte. „Du siehst fantastisch aus.“
Sie bedankte sich für das Kompliment und hörte nicht auf, sich zu wundern, wie sehr sich sein Auftreten verändert hatte. Wie auf dem Sprung stand sie neben der Wohnungstür.
Greg räusperte sich. „Nun steh nicht so unsicher da. Ich werde dich schon nicht fressen.“
Sherri konnte gar nicht anders, als ihn ängstlich anzustarren. So lange war es noch nicht her, dass sie fast jede Nacht von ihm geträumt hatte. Oder dass sie sich schlaflos im Bett herumgewälzt und daran gedacht hatte, wie schön es gewesen war, mit ihm zu schlafen. All das wühlte sie auf.
„Nun“, meinte er und zuckte mit den Schultern, „wollen wir gleich losgehen?“
Sherri war einverstanden, und so machten sie sich auf den Weg.
Als sie im Wagen saßen, erkundigte sich Greg nach ihrem Arm und dem Bein. Sherri berichtete, dass beides ausgezeichnet verheilt war. Nur im Bein spürte sie gelegentlich Schmerzen und konnte jeden Wetterumschwung zuverlässiger vorhersagen als der Wetterbericht im Fernsehen.
Auch wenn die Unterhaltung scheinbar ungezwungen vor sich hin plätscherte, fragte sich Sherri, wer von ihnen beiden wohl aufgeregter war und wie sie so das Essen über die Runden bringen wollten.
Im Restaurant angekommen, bestellte sie lediglich einen Salat und war nicht einmal sicher, den hinunterzubekommen.
Ihr Gespräch verlief schleppend, und die Pausen zwischendurch wurden unbehaglicher, als sie auf ihr Essen warteten. Nun war es Sherri, die mit höflichen Erkundigungen nach seiner Arbeit versuchte, die Unterhaltung in Gang zu halten. Auch nach Sven und Hannah fragte sie, aber Gregs Antworten wurden immer einsilbiger. Während des Essens sprachen sie gar nicht mehr miteinander. Sherri bedauerte, dass sie nicht dem Impuls gefolgt war, die Verabredung abzusagen.
Erst als nach dem Essen der Kaffee serviert wurde, merkte sie, dass Greg etwas auf der Seele lag, das er loswerden wollte. Es beschäftigte ihn wohl schon die ganze Zeit, und das war vermutlich auch der Grund dafür gewesen, dass er so wortkarg war.
Umständlich rührte Greg in seinem Kaffee, bevor er ansetzte: „Was ich sagen wollte … Du
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