Im Rausch dieser Nacht
Spitzentaschentuch die Tränen aus den Augenwinkeln zu tupfen.
Vor der Kirche dann drängten sich die Gratulanten um das Brautpaar. Als Greg einen Moment lang Zeit fand, flüsterte er Sherri zu: „Ihr habt auch etwas gemeinsam, meine Mutter und du.“ Auf ihren fragenden Blick hin fuhr er fort: „Ihr seid beide schwanger vor den Traualtar getreten.“
„Das muss Katrina aber nicht unbedingt wissen, oder?“, flüsterte Sherri zurück.
Greg winkte grinsend ab. „Was soll’s. Dad wird begeistert sein, ein weiteres Mitglied in seinen Clan aufnehmen zu können.“
„Dad?“
„Er hat mich darum gebeten. Er findet die Anrede ‚Vater‘ doch etwas zu förmlich.“
In diesem Augenblick traten Max und Katrina auf das Brautpaar zu. Max umarmte beide und beglückwünschte sie. „Da hast du einen guten Fang gemacht, mein Sohn“, sagte er zu Greg. Und an Sherri gewandt fuhr er fort: „Sollte er sich nicht anständig benehmen, brauchst du bloß zu mir zu kommen. Ich werde ihn dann eigenhändig übers Knie legen.“
Greg küsste seine Mutter auf die Wange und sagte: „Du kannst dir schon mal ein paar schöne Vornamen für dein Enkelkind ausdenken. So etwa im Oktober brauchen wir einen davon.“
Katrina machte große Augen. „Hast du davon gewusst?“, fragte sie ihren Mann.
„Kein bisschen.“ Dann legte er Katrina den Arm um die Schultern und sagte: „Nun schau nicht so entsetzt. Ganz so fremd kann dir das nicht sein. So ist das nun einmal, wenn ein Mann völlig verrückt nach einer Frau ist.“
Katrina sah ihn an. „Willst du damit sagen, du warst verrückt nach mir?“
„Wusstest du das nicht?“
Verstört schüttelte Katrina den Kopf.
Max wandte sich an Greg und Sherri. „Geht ihr beiden Turteltauben schon vor. Die Gäste warten auf euch. Und wundert euch nicht. Es könnte etwas später werden, bis wir nachkommen.“
Dann sagte er zu Katrina: „Komm, meine Liebe. Ich glaube, wir haben uns noch eine Menge zu sagen.“ Katrina errötete leicht. Max nahm sie an die Hand, und wenig später waren sie verschwunden.
Greg und Sherri sahen ihnen nach. Leise lachte Greg in sich hinein. „Gut möglich, dass heute noch ein Bund fürs Leben erneuert wird. Lass uns zum Empfang gehen. Ich brauche etwas zu essen. Heute Nacht muss ich bei Kräften bleiben. Es kann ja nicht sein, dass mich mein Vater auf seine alten Tage noch übertrumpft.“
– ENDE –
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