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Im Rausch dieser Nacht

Im Rausch dieser Nacht

Titel: Im Rausch dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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– jedenfalls wollte ich dir das mitgeteilt haben. Ich will dich gar nicht fragen, ob du herkommen willst …“
    „Ist er ansprechbar?“, wollte Greg wissen.
    „Ja. Er wirkt sogar äußerst lebendig und flucht herum und will nach Hause. Dann fragt er dauernd, wer sich im Büro unterstanden hat, den Krankenwagen zu rufen.“
    Greg konnte sich lebhaft vorstellen, wie Max die ganze Klinik rebellisch machte. Er grinste. „Na, seine Reflexe scheinen ja noch zu funktionieren. Sherri und ich haben gestern gerade darüber gesprochen, euch zu besuchen. Sie hat jetzt wieder Arbeit, deshalb wird es vor dem Wochenende nichts werden. Wäre euch das recht?“
    „Oh Greg!“ Katrinas Stimme klang zutiefst gerührt, was selten vorkam. „Dein Vater würde sich so freuen, dich zu sehen.“
    „Da habe ich zwar meine Zweifel, aber egal. Ich muss sowieso mit ihm sprechen.“
    „Aber nicht, dass er sich aufregen muss, Gregory. Das kann er im Augenblick überhaupt nicht vertragen.“
    „Was denkst du denn? Glaubst du, ich komme hin, um ihn fertigzumachen?“
    „Na, entschuldige bitte, aber wir haben jahrelang kein Wort mehr miteinander gewechselt. Ich mache mir eben Sorgen.“
    Greg suchte fieberhaft nach Worten, mit denen er seine Mutter beruhigen konnte. Schließlich sagte er: „Ich würde mich einfach freuen, ihn zu sehen, okay?“
    „Okay. Soll ich jemanden zum Flughafen schicken, der euch abholt?“
    „Nein, lass nur. Ich miete mir einen Wagen. Wir kommen entweder Freitagabend oder Sonnabend früh.“ Er konnte nur hoffen, dass Sherri sich so kurzfristig überreden ließ mitzukommen.
    „Gut. Ich werde Vater aber nichts davon sagen, dass du kommen willst. Für den Fall, dass du es dir noch anders überlegst …“
    Greg wusste genau, wie es sich in Wirklichkeit verhielt. Katrina hatte keine Lust, von Max zu hören zu bekommen, dass sich der Herr Sohn seinen Besuch sparen könnte, wenn er sich jahrelang nicht um die Familie gekümmert hatte. Trotzdem beendete er das Telefongespräch versöhnlich: „Danke, dass du angerufen hast. Wir sehen uns.“
    Nachdem er aufgelegt hatte, wählte er sofort Sherris Nummer. Auch wenn es mitten in der Nacht war, musste er sie jetzt gleich fragen.
    Er musste es einige Male läuten lassen, ehe sich Sherri mit verschlafener Stimme meldete.
    „Hier ist Greg. Ich weiß, dass es eine unmögliche Zeit ist, dich zu stören, aber …“
    „Was ist los? Ist irgendetwas passiert?“ Dass sie genau dieselbe Frage aussprach, die Greg vorhin gestellt hatte, war angesichts der Uhrzeit kein Wunder.
    Greg merkte, dass sie augenblicklich hellwach war. „Ja. Meine Mutter hat mich gerade angerufen. Mein Vater liegt im Krankenhaus. Er hat wohl einen Schwächeanfall gehabt. Man weiß noch nichts Genaues. Sie behalten ihn noch ein paar Tage zur Beobachtung da.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
    „Sherri, ich habe meiner Mutter zugesagt, dass ich am Wochenende hinkommen werde. Ähm …“ Er zögerte. „Wie ist es mit dir? Wir hatten ja darüber gesprochen …“
    Sherri ließ sich rückwärts auf ihr Kissen sinken. Jetzt, mitten in der Nacht, wollte er eine Antwort haben? Wie ruhig und beschaulich könnte ihr Leben doch ohne die Überraschungen sein, die dieser Mann immer wieder parat hatte. Sie rieb sich die Stirn.
    „Sherri? Bist du noch dran?“
    Ach, zum Teufel. Das war wieder typisch Greg. Sie würde ihn nicht mehr ändern. „Ja. Ich bin noch dran“, sagte sie und fuhr mit einem Seufzer fort: „Schön, meinetwegen – am Samstagmorgen bin ich bereit.“
    Greg gab sich keine Mühe, seine Erleichterung zu verbergen. „Großartig! Du bist ein Schatz! Ich werde alles in die Wege leiten. Morgen gebe ich dir genauer Bescheid.“
    „Gute Nacht, Greg.“
    „Ich danke dir, Sherri. Und nun schlaf schön weiter.“
    Genau das war jetzt nicht mehr so einfach.
    Es war Sherri, als ob sie in eine neue Welt eingetaucht wäre, als sie sich mit Greg auf der Autofahrt vom Flughafen zu seinem Elternhaus befand. Sie war noch niemals im Nordosten der Staaten gewesen, und alles schien hier anders zu sein als daheim in Texas.
    Das betraf nicht allein die Landschaft. Sherri bestaunte die Häuser und Villen, an denen sie vorbeifuhren. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass in einem dieser mehrgeschossigen Herrenhäuser nur eine einzige Familie wohnte.
    Die Anwesen hätten ihrer gewaltigen Größe nach ohne Weiteres als Hotels durchgehen können. Und jeder dieser Prachtbauten zeugte von vornehmer

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