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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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niemals ja.«
    Â»Erlaube mir, meine Entschuldigung auszusprechen.« Wieder stand er vor mir, in einer Robe, deren Farbe ich nie zuvor gesehen hatte und die ich auch nicht beschreiben kann. Ich musste an Schmetterlingsflügel vor einem strahlenden Himmel denken, erleuchtet von tausend Sonnen. Seine Augen waren wie geschmolzenes Bernstein und hatten dieselbe eigenartige Schattierung. Er hätte nicht fremdartiger aussehen können.
    Â»Ich erlaube gar nichts«, sagte ich. »Unsere Stunde ist vorbei. Du hast unsere Abmachung gebrochen. Du hastversprochen, mich nicht mit deinen Sexkünsten aufzuheizen. Du hast dieses Versprechen nicht gehalten.«
    Er betrachtete mich lange und plötzlich war er wieder der Feenprinz mit den bernsteinfarbenen Augen und der bronzefarbenen Haut. »Bitte«, sagte er, und so wie er es aussprach, wusste ich, dass es in der Feensprache kein solches Wort gab.
    Für die Tuatha Dé gibt es keinen Unterschied zwischen Erschaffen und Zerstören, hatte Barrons einmal gesagt. Es gibt nur Stagnation und Wandel. Und für diese unmenschlichen Wesen gab es auch nicht so etwas wie um Verzeihung bitten. Würde sich der Ozean entschuldigen, wenn er die Lungen eines Menschen füllt, der ins Wasser gefallen ist?
    Er hatte das Wort nur für mich benutzt. Vielleicht sogar für mich gelernt, genau wie den flehenden Ton. Ich zögerte, genau wie er es beabsichtigt hatte.
    Â»Bitte«, wiederholte er. »Hör mich an, MacKayla. Einmal mehr habe ich gefehlt. Ich versuche, eure Lebensart zu verstehen, eure Bedürfnisse.« Wäre er ein Mensch, hätte ich gesagt, dass er verlegen wirkte. »Noch nie hat mich jemand abgewiesen. Es gefällt mir überhaupt nicht.«
    Â»Du gibst anderen nicht die Gelegenheit, dich zurückzuweisen. Du vergewaltigst sie einfach.«
    Â»Das ist nicht wahr. In zweiundachtzigtausend Jahren habe ich nie die Sidhba-jai bei einer unwilligen Frau angewandt.«
    Ich starrte ihn entgeistert an. V’lane war zweiundachtzigtausend Jahre alt?
    Â»Wie ich sehe, habe ich dich neugierig gemacht. Das ist gut. Ich bin auch neugierig. Komm. Gesell dich zu mir. Unterhalten wir uns.« Er trat zurück und winkte mir.
    Zwei Liegestühle erschienen, dazwischen ein Korbtisch mit einem Tablett, auf dem ein Krug mit süßem Tee undzwei Gläser mit Eiswürfeln standen. Im Sand neben meinem Stuhl steckte eine Flasche mit meiner Lieblingssonnenlotion, daneben lagen Handtücher in Pastellfarben. Tücher aus bunt gestreifter Seide wehten aus dem Nichts herbei, bauschten sich im Wind und legten sich auf die Stühle.
    Salzige Luft liebkoste meine Haut. Ich schaute an mir herunter.
    Wieder war mein Anzug weg, genau wie der Speer. Ich trug einen heißen pinkfarbenen Bikini mit einem Goldkettchen um den Bauch, an dem zwei Diamanten und ein Rubin hingen.
    Ich blinzelte.
    Eine Designer-Sonnenbrille saß auf meiner Nase.
    Â»Hör auf damit«, fauchte ich.
    Â»Ich versuche nur, deine Wünsche zu erraten.«
    Â»Tu das nicht. Das gehört sich nicht.«
    Â»Gönn mir eine Stunde in der Sonne, MacKayla. Ich werde dich nicht anrühren. Ich werde dich nicht – wie du sagst – mit meinen Sexkünsten aufheizen. Wir werden reden und bei unserer nächsten Begegnung werde ich dieselben Fehler nicht noch einmal begehen.«
    Â»Das hast du das letzte Mal auch gesagt.«
    Â»Dieses Mal habe ich neue Fehler gemacht. Die werde ich nicht wiederholen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wo ist mein Speer?«
    Â»Du bekommst ihn zurück, wenn du gehst.«
    Â»Wirklich?« Warum sollte er mir das Heiligtum, das imstande war, Feen zu töten, und nur für Feen gemacht war, aushändigen, wenn er wusste, dass ich es gegen seine Artgenossen einsetzen würde?
    Â»Betrachte das als Geste unseres guten Willens, MacKayla.«
    Â»Unseres?«
    Â»Ich spreche von der Königin und mir.«
    Â»Barrons braucht mich«, sagte ich.
    Â»Wenn du darauf bestehst, dann beende ich unsere Stunde vorzeitig, weil du das Gefühl hast, ich habe unsere Abmachung nicht eingehalten, aber ich werde dich nicht nach Wales zurückversetzen – dort wärst du ihm auch nicht von Nutzen. Ob du bleibst oder gehst – du wirst nicht bei ihm sein. Und, MacKayla, ich glaube, dein Barrons würde dir sagen, dass er niemanden braucht.«
    Das stimmte. Ich wunderte mich, dass V’lane Barrons kannte, und fragte

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