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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Herbst verwandelt hatte, während ich mich mit meiner Pseudoschwester in derSonne geaalt hatte. Mittlerweile war Oktober. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass sechs Stunden Sonne mehr waren, als ich in einem ganzen Monat in Dublin bekommen konnte.
    Gegen Mittag war der Laden fast wieder vorzeigbar, und ich nahm mir die Zeitungen eines Monats vor, die täglich geliefert, aber nicht verkauft worden waren. Ich holte ein paar Kartons und warf die Tageszeitungen hinein, um sie später hinaus zur Mülltonne zu schleppen. Nach einer Weile hielt ich inne und las die Schlagzeilen. Während meiner Abwesenheit war die Kriminalitätsrate in Dublin sprunghaft in die Höhe geschnellt und die Medien schlugen die Garda deswegen ans Kreuz. Ganz eigennützig hoffte ich, dass Inspector Jayne zu sehr mit anderen Fällen beschäftigt war, um sich noch um mich zu kümmern. Die Raubüberfälle und Vergewaltigungen waren um vierundsechzig Prozent, die Mordfälle um hundertzweiundvierzig Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – aber das war nur die halbe Geschichte, die die Zeitungen erzählten: Die Brutalität der Verbrechen hatte ebenfalls zugenommen.
    Ich las eine Zeitung nach der anderen, verdaute eine alarmierende Story nach der nächsten. Da ging es nicht um schlichte Mordfälle, sondern um bösartiges, sadistisches Abschlachten, als würde das Schlimmste, Gemeinste der Menschheit an die Oberfläche gespült und überschwappen. Alle paar Tage verkündeten die Schlagzeilen eine neue schockierende Gräueltat – mehrfache Morde und Selbstmorde.
    War es möglich, dass die Unseelie auf der Erde wandelten – ungesehen – und die Menschen so drastisch veränderten? Das Verdorbenste in uns freisetzten?
    Was war passiert, als ich weg war? Ich schaute unbehaglich nach rechts, als könnte ich durch die Mauer erkennen, ob die krebsartige Zone Metastasen gebildet hatte. Wennich die neuesten Stadtkarten betrachtete, würde ich dann feststellen, dass noch mehr Stadtteile fehlten?
    Â»Das ist ja schrecklich«, sagte ich zu Barrons, als wir spätabends mit der unauffälligen dunklen Limousine, die wir auch für unseren Einbruch bei O’Bannion benutzt hatten, unterwegs waren. »Haben Sie in letzter Zeit die Nachrichten gesehen?«
    Er nickte.
    Â»Und?«
    Â»Es ist viel passiert, während Sie weg waren, Miss Lane. Vielleicht denken Sie das nächste Mal gründlicher darüber nach, ob Sie Zeit mit V’lane verbringen wollen.«
    Ich ignorierte die Spitze. »Ich habe heute mit Dad telefoniert. Er benahm sich, als hätten wir erst vor zwei Tagen miteinander gesprochen.«
    Â»Ich habe ihm ein paar E-Mails von Ihrem Laptop aus geschickt und einmal hat er angerufen. Ich habe Sie gedeckt.«
    Â»Sie haben meinen Laptop geknackt? Das ist privat!« Ich war außer mir. Gleichzeitig war ich froh, dass er Dad die Sorge um mich genommen hatte, und neugierig, wie er meine Sicherheitsmaßnahmen umschifft hatte. »Wie?«
    Er bedachte mich mit einem strengen Blick. »Ihr allgemeines Passwort war ›Alina‹, Miss Lane. Ihr E-Mail-Passwort lautet ›Regenbogen‹.«
    Ich schnaubte wütend. Meine Glieder fühlten sich steif an und mir war kalt. In diesem Wagen gab es keine Sitzheizung. Mir wäre der Viper, der Porsche, der Lamborghini oder ein hübsches anderes Auto lieber gewesen, doch offenbar war heute Nacht Anonymität angesagt. »Wohin fahren wir, Barrons?«, fragte ich mürrisch. Zur Abwechslung hatte er mir die Kleidung nicht vorgeschrieben und es mir überlassen, Jeans, Pullover, Stiefel und eine Jacke auszusuchen.
    Â»Zu einer alten Abtei, Miss Lane. Wir fahren nur kurz vorbei. Also kein Grund, auszusteigen und hineinzugehen. Es wird kein langer Besuch, aber die Fahrt dauert ein paar Stunden.«
    Â»Was vermuten Sie dort? Suchen wir etwas Spezielles?«
    Â»Wir sehen uns lediglich um.«
    Â»Wurde die Abtei auf einem alten Sidhe -Seherinnen-Platz erbaut wie der Friedhof?« Barrons machte nichts ohne guten Grund. Augenscheinlich dachte er, dass sich ein Feenobjekt in der Abtei befand. Und ich wollte wissen, worum es sich handelte.
    Er zuckte mit den Schultern.
    Â»Warum gehen wir dann dort nicht ein bisschen herum?«
    Â»Die Abtei ist bewohnt, Miss Lane. Ich bezweifle, dass man uns willkommen heißen würde.«
    Â»Mönche?« Ich wusste, dass in Klöstern oft

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