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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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strikte Regeln herrschten und Frauen der Zutritt untersagt war. »Oder Nonnen?« Ich schielte zu Barrons und dachte: Nonnen würden denken, der Leibhaftige persönlich klopfe an ihre Tür. Er sah nicht nur gefährlich aus, sondern hatte auch eine Ausstrahlung, die sogar mich veranlasste, mich hin und wieder zu bekreuzigen – und ich bin nicht religiös. Ich sehe Gott in einem Sonnenaufgang, nicht in immer gleichen Ritualen. Einmal war ich in einer katholischen Kirche – saß, stand, kniete, stand, saß – und war so gestresst, weil ich voraussehen wollte, was als Nächstes kam, dass ich verpasste, was gesprochen wurde.
    Er grunzte nichtssagend – das hieß, dass er keine Fragen mehr beantworten wollte und ich mir den Atem sparen konnte. Ich überlegte, was er sich erhoffte, wenn wir nur an dieser mysteriösen Abtei vorbeifuhren; er wusste, dass ich einem Feenobjekt ziemlich nahe kommen musste, umes zu spüren. Dieser Gedanke warf einen anderen auf – zu spät – und ich schlug mir an die Stirn. Ich konnte kaum glauben, dass ich das vergessen hatte. »Wer kam durch diese Kellertür in Wales, Barrons?« Bisher hatte er kein Wort darüber verloren.
    Sein Körper spannte sich an, da wusste ich, dass dies keine angenehme Erinnerung war. »Verdammte Diebe.«
    Â»Machen Sie Witze? Sie meinen, da waren noch mehr Diebe außer uns und denjenigen, die das Amulett tatsächlich gestohlen haben? In dieser Nacht wollten drei Einbrecher das Amulett an sich bringen?«
    Â»Es war eine verfluchte Versammlung.«
    Â»Und wer waren die anderen? Jemand, der auch die Auktion besucht hatte?«
    Â»Ich habe keine verdammte Ahnung, Miss Lane. Sie sind mir nie zuvor untergekommen. Hab nie von ihnen gehört. Soweit ich weiß, waren bisher keine verdammten Schotten im Spiel. Fast schien es, als wären sie vom verdammten Himmel gefallen.« Er schwieg einen Moment, dann fügte er finster hinzu: »Und für meinen Geschmack wussten sie verdammt zu viel.«
    Diese kleine Rede mit den vielen »Verdammt« war nach Barrons’ Maßstäben ein regelrechter Gefühlsausbruch. Wer immer diese Diebe gewesen sein mochten und was immer nach meinem plötzlichen Ortswechsel passiert war, es hatte Barrons zutiefst beunruhigt. »Sind Sie sicher, dass es nicht die Typen waren, die das Amulett gestohlen haben?«
    Â»Wären sie für die vielen Toten verantwortlich gewesen, hätten sie kein solches Massaker veranstaltet.«
    Â»Was heißt das?«
    Â»Obwohl einer der Männer die schwarze Magie beherrschte, waren beide in der Druidenkunst unterwiesen. Ein Druide tötet sauber, wenn Blut nicht für ganz bestimmteZwecke gebraucht wird. Wer immer, was immer die Wachleute und das Personal in dieser Nacht niedergemetzelt hat, ist entweder mit dem Sadismus eines Soziopathen oder mit unbändigem Zorn vorgegangen.«
    Ich sprach lieber über die Diebe, um nicht an die verstümmelten Leichen denken zu müssen. »Gibt es heute noch Druiden? Ich dachte, sie wären vor langer Zeit ausgestorben.«
    Â»Das denkt die Welt auch von den Sidhe -Seherinnen«, erwiderte er knapp. »Sie müssen diese Vorurteile vergessen, Miss Lane.«
    Â»Woher wissen Sie, dass einer die schwarze Magie beherrschte?«
    Er warf mir einen Seitenblick zu, und ich wusste, dass er nicht mehr viel sagen würde. Ich war ohnehin überrascht, dass er so viele Fragen beantwortet hatte. »Er war überall tätowiert. Schwarze Magie hat ihren Preis, Miss Lane, und der kann  … vermindert werden durch Schutzrunen auf der Haut.«
    Darüber dachte ich eine Weile nach und folgte dem Gedanken bis zum logischen Schluss. »Geht einem nicht irgendwann die Hautfläche aus?«
    Â»Ganz genau. Einige Kosten kann man nur aufschieben, aber nicht verweigern. Ich garantiere, die meisten sagen sich, sie wollten nur noch einen kleinen Zauber nutzen. Es ist eine Droge wie jede andere.«
    Ich beäugte ihn verstohlen und fragte mich, was der elegante italienische Anzug und das schneeweiße Hemd verdecken mochten. Er hatte alle Utensilien parat, die zum Tätowieren nötig waren. Wie sah Barrons ohne Kleider aus? »Wenn diese Diebe nicht auf der Auktion waren«, warf ich hastig ein, um das Bild aus meiner Vorstellung zu verscheuchen, »wie haben sie dann von dem Amulett erfahren?«
    Â»Meinen Sie, wir haben gemütlich

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