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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mutterseelenallein durch diese dunklen, verlassenen Straßen gehen.
    Â»Oh, seien Sie nicht so melodrama… AHHHH!« Ich umklammerte mit beiden Händen meinen Schädel, als tausend rot glühende Stahlspitzen auf ihn einzustechen schienen.
    Die Abtei würde warten müssen.
    Bittere Galle stieg mir in der Kehle hoch. Dieser fremdartige Bereich in meinem Kopf wurde zum Krematorium für mein Gehirn; das Inferno breitete sich in allen Körperzellen aus, als hätte man mich in Benzin getaucht.
    Ich spürte, wie sich meine Haut zu Blasen zusammenzog, und roch mein versengtes Fleisch.
    Zum Glück fiel ich in eine tiefe Ohnmacht.
    Â»Es war wieder das Sinsar Dubh, oder?«, fragte Barrons in dem Moment, in dem ich die Augen aufschlug.
    Ich hätte genickt, aber mein Kopf schmerzte so sehr, dass ich das Risiko nicht einging.
    Â»J-ja«, hauchte ich. Vorsichtig hob ich eine Hand zum Gesicht, betastete die Lippen, die Wangen, meine Haare. Anders, als ich erwartet hatte, war meine Haut nicht mit Brandblasen übersät, und obwohl mein Haar kurz war und die falsche Farbe hatte, war es wenigstens noch da. »W-wo sind wir?« Das unter mir fühlte sich nicht wie ein Autositz an.
    Â»Im Buchladen. Diesmal haben Sie nicht so schnell das Bewusstsein wiedererlangt. Ich nahm an, das bedeutet, dass sich das Buch in unmittelbarer Nähe befand, also machte ich mich auf die Jagd danach.« Er hielt inne. »Ich musste die Suche abbrechen. Ich war nicht sicher, ob Sie es überleben würden.«
    Â»Was meinen Sie damit?« Man fühlte sich so hilflos, wenn man das Bewusstsein verloren hatte. Die Welt drehte sich um einen und man bekam nichts davon mit.
    Â»Sie haben  … gezuckt. Ziemlich heftig.«
    Ich starrte ihn an. »Was haben Sie getan? Mich über die Schulter geworfen und wie eine Wünschelrute durch die Gegend geschwenkt, während ich ohnmächtig war?«
    Â»Was sollte ich denn tun? Bei Ihrer letzten Begegnung mit dem Sinsar Dubh wurden Sie ohnmächtig, und sobald es ein Stück weiter weg war, kamen Sie wieder zu sich. Logisch anzunehmen, dass das Buch diesmal an Ort und Stelle blieb, da Sie nicht aus der Bewusstlosigkeit erwachten. Es hätte bedeuten können, dass wir praktisch auf dem verdammten Ding sitzen. Ich dachte, Ihr körperliches Unwohlsein würde sich vielleicht merklich verstärken, wenn wir näher kämen – trotz der Ohnmacht. Ich hatte recht mitdieser Vermutung und war gezwungen, den Rückzug anzutreten. Wozu, zur Hölle, sind Sie gut, wenn Sie das Buch spüren, aber nicht bei Bewusstsein bleiben, sobald Sie in seine Nähe kommen?«
    Â»Dasselbe habe ich mich auch schon gefragt. Ich habe mir dieses Talent nicht ausgesucht, genauso wenig wie die Einschränkungen.« Ich schauderte. Jetzt, da das innerliche Feuer erloschen war, fror ich bis ins Mark und meine Zähne klapperten. Als das Buch am Haus vorbeigefahren wurde, hatte ich dasselbe empfunden – das pure Böse des Buches hatte meine tiefste Seele gefrieren lassen.
    Barrons ging zum Kamin, zündete die Gasflammen an und kam mit einer Decke zu mir zurück. Ich hüllte mich in die Decke und setzte mich behutsam auf.
    Â»Beschreiben Sie mir, was Sie fühlen, wenn es passiert«, forderte er.
    Ich sah ihn an. Trotz seiner Fürsorge, was das Feuer und die Decke anging, war er kalt, distanziert, professionell. Mich würde interessieren, wie weit er mein »Unwohlsein« in Kauf genommen hatte, bis er die Suche abgebrochen hatte. Er musste in einem scheußlichen Dilemma gewesen sein, als er dem Sinsar Dubh so nahe gewesen war und gewusst hatte, dass es mich umbringen könnte, es genauer zu orten. Womöglich hätte er es nicht gefunden und seinen Feenobjekt-Detektor und somit seinen einzigen Vorteil in dem Spiel für immer verloren.
    Hätte er mich für das Buch geopfert, wenn er eine Garantie gehabt hätte, mich bis zum letzten schrecklichen Moment am Leben erhalten zu können?
    In diesem Punkt hatte ich wenig Zweifel. Heute Nacht spürte ich etwas Gewalttätiges in ihm. Mir war es nach wie vor ein Rätsel, warum er das Buch so unbedingt haben wollte, aber eins wusste ich: Das Sinsar Dubh war dasEnde und bedeutete Barrons alles. Er war besessen davon und Besessene waren gefährlich. »Sie waren ihm noch nie so nahe, hab ich recht?«, mutmaßte ich.
    Â»Nicht, dass ich wüsste«, erwiderte er kurz

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