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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sehen sie aus?« Ich erzählte es ihr und sie entgegnete: »Bei allen Heiligen, genau so ein Wesen hat mir Dani beschrieben an dem Tag, an dem sie dich getroffen hat. Ich habe Gerüchte gehört, dass es solche Unseelie gibt. Wir wissen nicht, was sie sind, und haben keinen Namen für sie.«
    Â»Ich konnte das Ding nicht mehr sehen, nachdem es in die Frau geschlüpft war.«
    Â»Es hat sich einer Sidhe -Seherin-Sicht entzogen? Du meinst, es trägt einen menschlichen Körper als Tarnung und du konntest diese Tarnung nicht durchdringen?« Sie sah so beunruhigt aus, wie ich mich fühlte. »Hast du es getötet?«
    Â»Wie denn, ohne die Frau auch zu töten?«
    Tadel blitzte in ihren Augen auf. »Du lässt es da draußen in menschlicher Gestalt herumlaufen? Wie viele Menschen werden jetzt sterben, nur weil du dir zu schade warst, ein einzelnes Leben zu opfern? Wirst du diese Toten auf dein Gewissen nehmen, Sidhe -Seherin? Oder wirst du so tun, als gingen sie nicht auf dein Konto? Die Frau war in dem Moment, in dem das Feenwesen Besitz von ihr ergriffen hat, kein Mensch mehr.«
    Ich verstand ihr Argument und gleichzeitig erfüllte es mich mit Abscheu. »Erstens können Sie das gar nicht wissen. Und zweitens kann ich nicht auf eine vollkommen unschuldige Person zugehen und sie umbringen.«
    Â»Dann übergib diese Waffe jemandem, der das kann! Lässt du diese besessene Frau davonkommen, dann schonst du nicht ein Leben, sondern besudelst deine Hände mit dem Blut von Dutzenden. Dieses Ding in der Frau wird töten. Das tun alle Unseelie.«
    Â»Für Sie ist alles entweder schwarz oder weiß, stimmt’s?«
    Â»Grau ist lediglich eine andere Bezeichnung für ein helles Schwarz. Grau ist niemals Weiß. Nur Weiß ist Weiß. Es gibt keine Schattierungen.«
    Â»Sie machen mir Angst, alte Frau.«
    Â»Und du machst mir Angst, Kind«, gab sie zurück. Sie schloss die Augen und holte tief Luft. Als sie sie wieder öffnete, sah ich keinen Tadel mehr darin. »Komm zu der Abtei. Dani kennst du bereits. Du kannst dort viele deiner Schwestern treffen. Lerne mehr über uns. Sieh dir an, was wir tun und warum wir es tun. Wir sind keine Ungeheuer. Die Feenwesen sind die Monster. Dies ist ein Krieg, der nur noch schlimmer werden kann. Treten wir der Ruchlosigkeit nicht mit unerschütterlicher Entschlossenheit entgegen,dann werden wir verlieren. Wir müssen agieren, nicht reagieren. Diejenigen, die nur reagieren, sterben früher.«
    Â»Wissen Sie etwas über den Lord Master und seine Pläne für die Befreiung der Unseelie?«
    Â»Ich beantworte keine weiteren Fragen, bis du deine Entscheidung getroffen hast. Wir dulden keine Abtrünnigen unter uns. Ich dulde sie nicht. Entweder du bist für uns oder du bist gegen uns.«
    Â»Es gibt Grau in unterschiedlichen Schattierungen, Rowena. Ich bin weder für noch gegen Sie. Ich lerne und entscheide, wem ich trauen kann. Statt mich zu bedrängen, sollten Sie mich überzeugen.«
    Â»Das versuche ich. Komm zu der Abtei.«
    Das wollte ich. Aber zu meinen Bedingungen und nur dann, wenn ich mich sicher fühlte. Gegenwärtig konnte ich mir diese Situation nicht vorstellen. »Ich melde mich wieder.«
    Â»Jeden Moment, den du vergeudest, kann der Moment sein, in dem du allein da draußen sterben könntest, statt dich mit deinen Schwestern zu verbünden, die dir Geborgenheit bieten, MacKayla.«
    Â»Das Risiko gehe ich ein.«
    Als ich ging, rief sie mir nach: »Warum konnte dich Dani einen ganzen Monat lang nicht finden?«
    Ich überlegte, ob ich lügen sollte, entschied mich jedoch dagegen. »Weil ich mit V’lane im Reich der Feen war«, antwortete ich und trat durch die Tür hinaus.
    Â»Wenn du eine Pri-ya bist und er dich dazu angestiftet hat, uns zu infiltrieren  …«, zischte sie.
    Â»Ich bin niemandes Marionette, Rowena«, fiel ich ihr ohne einen Blick zurück ins Wort. »Nicht V’lanes. Nicht Barrons’. Nicht Ihre.«

Vierzehn
    Ich saß auf einer ledergepolsterten Bank in einer Nische und bestellte ein Bier und einen Whisky.
    Zum ersten Mal, seit ich nach Dublin gekommen war, spürte ich einen eigentümlichen inneren Frieden, als ob eine wichtige Figur auf dem Spielbrett ihren Platz eingenommen hätte und das Spiel endlich im Gange war.
    Auf der einen Hälfte des Brettes stand der Lord Master. Er war

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