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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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böse und brachte die Unseelie in unseren Bereich. Er plante, die Menschheit und die Welt zu zerstören.
    Auf der anderen Seite stand ich – eine winzige Gestalt, ein Pünktchen auf diesem Planeten. Ich wollte Rache für meine Schwester und die Feenwesen zum Teufel schicken, wie Dani es ausdrücken würde. Ich war die Gute.
    Es gab noch drei andere wichtige Spieler auf dem Brett. V’lane, Barrons und Rowena.
    Sie hatten alle drei eines gemeinsam: Sie wollten mich.
    V’lane war ein Feenwesen. Was Barrons war, schien niemand zu wissen. Rowena war – davon war ich einigermaßen überzeugt, auch wenn sie es nicht ausdrücklich gesagt hatte – die Grand Mistress der Sidhe -Seherinnen.
    Sie alle verfolgten ihre persönlichen Ziele und hatten ihre Geheimnisse.
    Und ich bezweifelte keinen Augenblick, dass mich alle drei, ohne mit der Wimper zu zucken, belügen und sich genausoungerührt gegenseitig Messer in die Rücken bohren würden.
    Ich nahm mein Tagebuch aus der Tasche und fing an zu schreiben.
    Ich begann mit V’lane. Laut Rowena hatte er mir die Wahrheit gesagt. Er war ein Seelie-Prinz, ein Mitglied des Hohen Rates der Königin, und setzte sich auf ihr Geheiß dafür ein, die Unseelie davon abzuhalten, unsere Welt zu besetzen und an sich zu reißen. Das schien ihn für meine Seite des Brettes, für die gute Seite, zu prädestinieren. Allerdings war das für mich schwer zu verdauen, denn ich wusste, dass auch er skrupellos war und mich bis zum Rande des Todes für seine Ziele manipulieren würde. Zudem versuchte er die ganze Zeit, mich zu einem tödlichen Sex zu verführen.
    Er war mindestens hundertzweiundvierzigtausend Jahre alt, womöglich noch sehr viel älter. Ich war nicht sicher, ob er die Gefühle der Menschen verstehen konnte, deshalb könnte der Schaden, den er mir zufügt, selbst wenn er das überhaupt nicht im Sinn hatte, riesengroß sein.
    Barrons war der Nächste. Könnte er in seiner unbestreitbaren Selbstsucht der Tückischste der drei sein? Als Rowena die Abtei erwähnte und sagte, Dani habe mich im letzten Monat im Buchladen gesucht, war mir sofort klar, dass Barrons dem Mädchen gefolgt war. Und Dani – oder vielleicht sogar Rowena selbst – hatte ihn unwissentlich zu der Abtei geführt.
    Zu meiner Abtei.
    Und dann besaß er noch die Dreistigkeit, mit mir daran vorbeifahren zu wollen – zweifellos, um sich zu vergewissern, ob das Sinsar Dubh dort verwahrt wurde, denn wer könnte besser darüber wachen als eine Horde Sidhe -Seherinnen, die all die Monster sehen konnten, die es ansich bringen wollten? Und dabei fiel Barrons nicht ein, so etwas zu sagen wie: Übrigens, Miss Lane, ich habe das Hauptquartier der Sidhe -Seherinnen gefunden, während Sie weg waren. Ich wette, dort könnten Sie mehr über sich in Erfahrung bringen. Nein – er dachte gar nicht daran, mich freiwillig mit nützlichen Informationen zu versorgen.
    Barrons bewegte sich inmitten der Schatten, ohne Schaden zu erleiden. Er konnte die Feenwesen sehen, wusste über Druiden Bescheid, besaß abnorme Kraft und war ungewöhnlich schnell. Auch wenn ich einige Zeit gebraucht hatte, es mir einzugestehen, war die Seele, die mich aus diesen dunklen Augen ansah, älter als dreißig Jahre. War er ein Mensch, der gelernt hatte, die Zeit zu überlisten? War er ein Feenwesen, das ich nicht spüren konnte? Wenn ja, wie mächtig war er, dass er die Sinne einer Sidhe -Seherin täuschen konnte? War es möglich, dass eines dieser durchsichtigen Feenwesen in ihn geschlüpft war und Besitz von der Person ergriffen hatte, die einst Barrons gewesen war? Diesen Gedanken verwarf ich sofort wieder. Nichts, nicht einmal ein Feenwesen konnte Besitz von Jericho Barrons ergreifen.
    Fiona war verschwunden, nachdem sie versucht hatte, seinem Feenobjekt-Detektor Leid zuzufügen. Ein Inspector, der in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln wollte, war ermordet aufgefunden worden. Menschen, die Jericho Barrons in die Quere kamen, lösten sich in Luft auf oder starben. Trotzdem  … ich hatte keinen Beweis dafür, dass er in einem dieser Fälle etwas Unrechtes getan hatte.
    Er schien keine Unseelies in dieser Welt haben zu wollen. Genauso wenig schien er daran interessiert zu sein, die Menschheit zu retten. War er tatsächlich ein Söldner, der sich auf die Seite schlug, die

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