Im Rhythmus der Leidneschaft
Desai, doch seinem Akzent nach war er kein Ausländer, sondern stammte aus Brooklyn. Er hatte ihr Blut abgenommen und sie oberflächlich untersucht.
Lacey hatte begriffen, dass man ihr heimlich eine Droge verabreicht hatte und dass Damon sicher sein wollte, dass sie nicht etwa unter gefährlichen Nebenwirkungen oder Spätfolgen leiden müsste. Sie fand ihren derzeitigen Zustand allerdings schon gefährlich genug.
Der Glücksstein in ihrer Handtasche hatte offenbar nicht funktioniert.
„Ich will nach Hause, wenn du mich nicht sofort in die Arme nimmst“, sagte sie schmollend und starrte dabei auf Damons Rücken. Er und der Arzt unterhielten sich leise.
„Ich kann euch mitnehmen“, erbot sich Tejal so laut, dass auch Lacey es hören konnte. „Ich fahre nach San Juan und kann sie zu ihrem Hotel bringen. Wir können den Hinterausgang nehmen.“
„Wir warten auf Enrique, Doc. Ich will nicht, dass du mehr in die Sache hineingezogen wirst als unbedingt nötig. Enrique wird uns von hier wegbringen.“
Lacey wünschte, sie könnten einfach in Tejals Auto steigen und losfahren. Sie wollte endlich mit Damon allein sein. In ihrem Hotelzimmer. Sie wollte ihn verführen und endlich aufhören können, sich wie ein sexverrückter Pornostar zu fühlen.
„Was soll das, Craig? Hältst du mich etwa für einen Schwächling?“, brummte Tejal und sah auf seine Armbanduhr. „Wie lange wird es dauern, bis Enrique kommt?“
„Er kommt von Borinquen.“ Damon warf ihr einen besorgten Blick zu. „Aber er müsste bald hier sein.“
„Lange genug für einen Quickie?“, fragte Lacey, obwohl ihr bewusst war, dass sie so etwas normalerweise nie in Anwesenheit eines anderen Mannes sagen würde. Das Zeug, das in ihren Adern pulsierte, schien ihre Kontrollmechanismen außer Kraft zu setzen.
Tejal hüstelte, und Damon schob ihn etwas weiter vom Bett weg. Lacey musste sich anstrengen, um den Rest ihres Gesprächs mitzuhören.
Der Doc strich mit einer Hand über seine Halbglatze. „Ich würde bleiben, wenn ich irgendeine Gefahr erkennen könnte, aber im Schnelltest sind ihre Blutwerte okay. Ich denke nicht, dass sie sehr viel von dem Zeug bekommen hat. Ich werde das Blut im Labor noch genauer untersuchen und dir Bescheid geben, aber ich glaube, die Nachwirkung wird nicht wesentlich schlimmer sein als ein normaler Kater nach einer besonders langen Nacht.“ Er hob die Schultern. „Wir hatten in der Klinik schon viele Fälle von Ecstasy-Missbrauch. Hyperthermie ist die gefährlichste Nebenwirkung. Es ist wichtig, die Körpertemperatur zu kontrollieren. Wenn die steigt, bring sie zu uns.“
Lacey kamen vor Erleichterung fast die Tränen. Der gute Doktor würde endlich verschwinden. Wenn sie richtig verstanden hatte, konnte er im Moment nichts weiter für sie tun. Warum hielten Damon und sie sich dann so krampfhaft zurück, anstatt ihr endlich die Medizin zu geben, die sie so dringend brauchte?
„Danke, Doc.“ Damon nahm das Thermometer, das Tejal ihm gab, und ging mit ihm zur Tür. „Ich weiß, du machst normalerweise keine Hausbesuche …“
„Nein, aber das ist nicht das erste Mal, dass jemand von hier aus panisch in der Klinik anruft.“ Er tätschelte Damons Schulter. „Wir wissen ja, wenn jemand von der D.O.G. sich meldet, dann hat er triftige Gründe.“
Damon blieb stumm, wie jemand, der über seine Arbeit nicht frei reden darf. Offenbar hatte er mehr Verantwortung in seinem Job, als sie angenommen hatte.
„Ist schon okay, du brauchst nichts zu sagen“, versicherte ihm Tejal. „Aber ich werde auf jeden Fall draußen warten, bis ich gesehen habe, dass Enrique euch sicher herausgebracht hat.“
Die Tür fiel hinter ihm zu, bevor Lacey sich noch einmal bedanken konnte. Sie begann zu begreifen, in welcher Gefahr sie sich möglicherweise befand. Bis jetzt hatte sie nur verstanden, dass Damon einen dicken Fisch aus der Drogendealerszene fangen wollte. Sie hatte sich jedoch keine Gedanken darüber gemacht, dass dieser Dealer gewalttätig sein könnte und dass er vielleicht seine Hand im Spiel gehabt hatte, als diese Droge in ihrem Drink gelandet war.
Damon war also nicht nur zum Verrücktwerden sexy, er war auch der Mann, der offenbar alles tun würde, um sie zu beschützen. Der Mann, von dem ihre Sicherheit – vielleicht ihr Leben – abhing.
Lacey stürzte sich auf ihn, als ginge es um ihr Leben.
Damon hatte kaum die Tür hinter Tejal geschlossen, als sie aufsprang und sich ihm in die Arme warf.
Sie schmiegte
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