Im Rhythmus der Leidneschaft
zurück und ließ ihn eintreten, bevor sie die Tür schloss und seinen Mantel aufhängte. „Ich war so beschäftigt damit, dich anzustarren, dass ich meine Manieren vergessen habe.“
Mehr konnte sie nicht sagen, denn Caleb küsste sie, und sie erwiderte den Kuss voller Inbrunst. Mit beiden Händen strich sie ihm über die Schultern, eroberte mit der Zunge seinen Mund und schlang die Arme um ihn. Als sie die Brüste an ihn presste, stöhnte er auf, und auch sie stöhnte, doch dann wand sie sich und schob ihn von sich.
„Zuerst das Dinner“, beschloss sie atemlos. In ihren Augen spiegelte sich der flackernde Schein des Kaminfeuers.
„Und wenn ich das Dinner lieber überspringe und gleich zum Dessert übergehe?“ Seine Brust hob und senkte sich, während er versuchte, seine Lust zurückzudrängen.
„Am besten kommst du mit mir in die Küche. Da kannst du ein Stück italienischen Käsekuchen essen. Ich muss nämlich noch die Hühnerbrust füllen.“ Damit drehte sie sich um und ging, ohne darauf zu achten, ob er ihr folgte.
Was blieb ihm für eine Wahl? Er ging ihr nach. Käsekuchen? Das klang nicht schlecht. „Ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich für mich kochst. Ich dachte, das Dinner sei nur ein Vorwand, um mich ins Bett zu locken.“
„Dir reichen vielleicht Sex und Steaks zum Leben.“ Sie holte einen kleinen Teller und ein Kuchenmesser hervor. „Aber ich bevorzuge eine etwas ausgewogenere Ernährung.“
„Hmm.“ Er atmete den Duft der würzigen Beilagen ein, die Miranda bereits gedeckt hatte, steckte sich ein Stück Paprika in den Mund, kaute und griff nach dem nächsten.
Miranda stellte den Kuchen beiseite und reichte Caleb ein kleines scharfes Messer. „Du bist hiermit herzlich eingeladen, den Salat zuzubereiten.“
Übertrieben missmutig griff er nach dem Messer. „Jetzt muss ich nicht nur auf den Sex warten, sondern mir das Dinner auch noch erarbeiten.“
Aus der Speisekammer holte sie Brot und Erdnussbutter und stellte beides vor ihn auf den Tisch. „Vorfreude steigert den Appetit. Falls du das anders siehst, kannst du dir gern mit der linken Hand ein Sandwich schmieren, dann hast du die rechte frei, um damit zu tun, was immer du willst.“
Diese Frau gefiel ihm. „Ganz schön frech. Miranda Kelly.“
Sie hatte gerade den gekochten Spinat mit gehackten Zwiebeln und dem weichen Käse vermischt. Jetzt erstarrte sie mitten in der Bewegung. „Wie hast du meinen Nachnamen herausgefunden?“
„Der Fahrer des Shuttlebusses war sehr gesprächig.“ Er zog sich die Zutaten für den Salat heran und tat so, als bemerke er Mirandas Panik überhaupt nicht.
„Was hat er dir noch erzählt?“
„Dass dir der Blumenladen gehört. Dass die Mutter von Ravyn Black dort für dich arbeitet. Dass seine Schicht um Mitternacht endet und ich ihn rechtzeitig anrufen soll, wenn er mich abholen soll.“ Den letzten Teil fügte er hinzu, weil er nicht mehr sicher war, ob Miranda jetzt noch die Nacht mit ihm verbringen wollte.
Zuerst erwiderte sie gar nichts, sondern arrangierte die gefüllten Hühnerbruststücke in einer Glasform und stellte sie in den vorgeheizten Ofen. Dann suchte sie einen Wein aus und stellte ihn mit zwei Gläsern auf die Anrichte. „Barry ist ein netter Kerl, aber er redet eindeutig zu viel.“ Damit setzte sie sich auf den Hocker neben Caleb und nahm sich ein zweites Messer.
Bisher hatte sie ihn noch nicht aufgefordert, wieder zu gehen. Gut so. „Sollte ich deinen Nachnamen nicht erfahren? Oder dass dir der Blumenladen hier im Ort gehört?“
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Mein Leben hier ist privat, und so soll es auch bleiben.“
Die Neugier brachte ihn fast um. „Miranda, ich habe keine Ahnung, wer du bist, deshalb wüsste ich gar nicht, wem ich von dir oder dem Blumenladen erzählen sollte, selbst wenn ich das vorhätte. Bitte entspann dich.“ Er griff nach dem Wein. „Wolltest du etwas trinken? Oder steht die Flasche nur hier, damit du sie mir auf den Kopf schlagen kannst, damit ich mein Gedächtnis verliere?“
Zögernd lächelte sie. „Ein Drink wäre jetzt nicht schlecht. Danke.“
Er schenkte ihnen beiden ein und beobachtete, wie sie den Wein probierte, bevor er auch einen Schluck trank. Wie seltsam, dass seine Gegenwart sie weniger nervös machte als die Tatsache, dass er ihren Nachnamen kannte.
Ihnen war doch beiden klar, dass er im Internet nur ein bisschen zu recherchieren brauchte, um alles über ihre Vergangenheit zu erfahren.
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