Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
Vom Netzwerk:
Bettdecke und flüchtete.“
    „War sie nackt?“
    „Splitternackt. Dann ist auch J. D. aufgewacht, und ich …“ Sie schüttelte den Kopf. Am liebsten wäre sie auf der Stelle zurück nach Hause gefahren, um das zurückzunehmen, was sie ihm gesagt hatte, damit sie sich wie früher mit einer zärtlichen Geste versöhnen könnten. Vermutlich gab es einen Grund, wieso er mit Sandy im Bett gewesen war, aber welche harmlose Erklärung konnte es dafür geben?
    „Susannah?“
    Sie hörte ihre Freundin kaum. „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn verlasse.“ Sie atmete tief durch. „Und noch einiges mehr. Ich liebe ihn, Ellie, trotzdem hätte ich nicht so lange bei ihm bleiben sollen.“
    „Du hattest keine andere Wahl.“
    „Das stimmt.“ J. D. und sie gehörten zusammen, das hatten sie schon als Kinder erkannt. Damals hatten sie zusammen gespielt und sich geneckt. Später hatte er die Rolle des älteren Bruders übernommen und sie verteidigt, wann immer es nötig war. Und noch später waren sie miteinander gegangen. Durch ihn hatte sie erfahren, dass Sex mehr war als nur die Vereinigung zweier Körper. Susannah war überzeugt, dass es bei ihnen nicht einfach nur Chemie, sondern echte Magie war. Eine ganze Armee von Männern könnte an ihr vorbeigehen, ohne dass ihr Pulsschlag sich erhöhte, doch sobald J. D. Johnson in ihrer Nähe war, spürte sie seine Präsenz mit jeder Faser ihres Körpers.
    Allein der Gedanke an Sex mit ihm ließ sie erbeben. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, ihre Brustwarzen richteten sich auf, und sie spürte ein süßes Ziehen zwischen ihren Schenkeln. Verdammt! sagte sie sich. Er sollte mein Geliebter sein, mein Partner auf Lebenszeit und der Vater unserer gemeinsamen Kinder! „Jemanden, den man liebt, wieder loszulassen, ist das Schwerste auf der Welt“, brachte sie tonlos heraus.
    Würde sie denn überhaupt eine Nacht überstehen, ohne seinen warmen Körper neben sich zu spüren und seinen ruhigen Atem zu hören? Selbst im Streit sehnte sie sich nach seiner Nähe. Sie wollte ihm über die breiten Schultern streichen, über die muskulöse Brust und seinen flachen, festen Bauch.
    Sie hatten sich schon oft gestritten, doch immer hatten sie sich wieder versöhnt. In solchen Momenten hatte Susannah gehofft, sie hätten die Entfremdung zwischen ihnen überwunden, aber es dauerte nicht lange, und alles war wie bisher.
    „Meine Mutter hat immer gesagt, das Geheimnis der Liebe liegt darin, verzeihen zu können.“ Susannah seufzte. Sie konnte nicht mehr über das hinwegsehen, was J. D. ihr angetan hatte. Sie musste nicht mal die Augen schließen, um Sandy und ihn splitternackt in ihrem Bett zu sehen.
    „Wo ist Laurie jetzt?“
    „Ich habe sie bei ihren Eltern abgesetzt. June dachte, sie würde bei einer Freundin übernachten. Meine kleine Nichte war total aufgebrezelt. Sie trug einen Minirock, durchlöcherte Netzstrümpfe und kniehohe Stiefel. Auf dem einen Oberschenkel hatte sie ein unechtes Tattoo, ein Schädel mit gekreuzten Knochen.“
    „Das ist J. D.s schlechter Einfluss.“
    „Aufgepasst, Ladys!“ Delia brachte ihnen zwei überladene Teller. „Bedient euch. Wenn ihr alles aufesst, erspart ihr mir den Abwasch.“
    „Ellie!“ Susannah starrte ihre Freundin geschockt an. Sobald Delia wieder weg war, hatte Ellie die Sonnenbrille abgenommen. „Deine Augen sind ja feuerrot!“ Etwas leiser fuhr sie fort: „Du hast geweint.“ Mit ihrer knabenhaften Figur und dem kinnlangen schwarzen Haar sah Ellie aus wie ein Filmstar aus den Vierzigern.
    „Den ganzen Morgen schon.“
    „Entschuldige bitte! Ich war so auf J. D. fixiert, dass ich nicht bemerkt habe, wie schlecht es dir geht. Was ist denn los?“
    „Tja, wo soll ich anfangen?“
    „Ich dachte, bei dir läuft’s bestens. Dein Daddy will dir doch nächste Woche die Leitung von ‚Lee Polls‘ übertragen und sich zur Ruhe setzen, oder?“
    Ellies Vater setzte kein Vertrauen in seine Söhne, und so hatte er angekündigt, seiner Tochter die Leitung seines Servicebüros für Meinungsumfragen zu übertragen.
    „Robby hat mir gestern versprochen, sobald mein Vater seine Absicht offiziell verkündet hat, würden wir ihm von uns erzählen. Dann haben wir uns die ganze Nacht geliebt.“
    Wie immer, wenn sie sich Sorgen machte, spielte Susannah mit dem Anhänger ihrer Halskette. Ellie besaß einen identischen Anhänger. Beide trugen die Gravur: Vergiss niemals. Sie hatten sich diese Anhänger vor Jahren an einem regnerischen

Weitere Kostenlose Bücher