Im Rhythmus der Leidneschaft
Samstag in Bayou Blair von einem Juwelier anfertigen lassen, zum Zeichen ihrer Freundschaft.
„Und dann?“, wollte Susannah wissen.
„Als ich aufwachte, hätte ich schwören können, dass er mich im Schlaf angestarrt hat.“
„Und?“
„Heute Morgen sagte er mir, dass mein Vater ihm den Job gegeben hat.“
Ungläubig schnappte Susannah nach Luft. „Das Unternehmen wird seit seiner Gründung von der Familie Lee geführt!“
„Richtig. Deshalb habe ich Daddy angerufen. Er hat es bestätigt. Robby hätte es mir auch gestern Abend schon sagen können, bevor wir miteinander geschlafen haben, aber da hat er sich scheinheilig mit mir überlegt, wie es sein wird, wenn ich befördert werde und er in Zukunft mein Angestellter ist.“
„Robby hat den Job angenommen?“
„Heute früh hat er mir gesagt, wir sollten heiraten, und dann könnte ich aufhören zu arbeiten und mich um unsere zukünftigen Kinder kümmern.“
„Dieser Mistkerl!“ Susannah sehnte sich nach einer eigenen Familie, aber für Ellie zählte nur der Job. „Du hast einen Abschluss in Wirtschaft und Statistik, und im Grunde leitest du schon seit Langem die Firma. Robby ist erst ein Jahr dabei.“ Susannah lehnte sich erschöpft zurück. „Was wirst du jetzt tun?“
Ellies Blick aus blauen Augen wurde kühl. „Ich gehe nach New York, gründe eine eigene Firma und mache Daddy und Robby Konkurrenz.“
Susannah starrte ihre Freundin entgeistert an. Ellie wollte Bajou Banner verlassen?
„Komm mit, Susannah.“
„Nach New York? Und was soll ich dort?“ Abgesehen von ihrem Highschoolabschluss und der Bescheinigung über das Seminar, das sie gerade absolviert hatte, konnte sie nicht viel vorweisen. Sie hatte immer in Bayou Banner bleiben und eine Familie gründen wollen.
„Du könntest dort einen besseren Mann finden“, schlug Ellie vor. „Zumindest hättest du die Gelegenheit, mal mit einem anderen als J. D. zu schlafen.“
„Dich haben andere Kerle auch nicht von Robby abbringen können.“ Susannah dachte nach. „Andererseits, wenn ich J. D. nicht ständig auf der Straße begegnen muss, würde mir das schon helfen. Solange er in meiner Nähe ist, kann ich mich einfach nicht von ihm scheiden lassen.“
„Weil er es immer irgendwie schafft, dass du deine Meinung änderst.“
Ja, dachte Susannah, das schafft er mit links. Er würde sie küssen, ihr die Kleider abstreifen, wobei er die Knöpfe ihrer Bluse langsam mit den Zähnen öffnete, und dann würde er ihr ins Ohr raunen, wonach er sich sehnte. Er würde zarte Küsse über ihren Hals und ihrer Schulter verteilen. Und sobald er ihr erst mal den Slip abgestreift hätte, wäre sie bereit, alles zu tun, worum er sie bat. Genauso lief es immer, wenn sie versuchte, ihn zu veranlassen, etwas in seinem Leben zu verändern, was in letzter Zeit ungefähr einmal pro Woche geschah. „Ich hasse ihn“, flüsterte sie.
„Und bei der Scheidung solltest du ihn bluten lassen.“
„Ich will nicht unbedingt mehr aus dieser Ehe herausbekommen, als ich eingebracht habe. Nur Banner Manor.“ Susannah richtete sich auf. „Ich glaube, du hast recht. Es würde mir guttun, mit einem anderen Mann zu schlafen. Vielleicht sollte ich gleich eine ganze Reihe von One-Night-Stands haben, nur so zum Vergleich.“
„Ich werde schlafen, mit wem ich kann“, versicherte Ellie ihr.
Susannah dachte über mögliche Partner nach. Sie hatte keine Ahnung, ob sie wirklich mit einem anderen Mann schlafen könnte.
„Wir nehmen uns gemeinsam ein Apartment, bis J. D. aus Banner Manor fort ist“, schlug Ellie vor.
Das würde nicht lange dauern, nahm Susannah an. „Mir widerstrebt es, ihn auch nur zehn Minuten allein in Banner Manor zu lassen.“ Besonders in Gesellschaft von Sandy.
Mit den Tränen kämpfend sagte sie sich, dass ihr jetzt egal sein konnte, was J. D. und Sandy taten, schließlich war sie dabei, ihn zu verlassen.
„Es ist ja nicht für lange. Deine Eltern haben dir das Haus vererbt, und J. D. braucht es nicht. Ein Anwalt und Sheriff Kemp werden schnell dafür sorgen, dass all diese Leute daraus verschwinden.“
Bis dahin habe ich ein paar heiße Nächte hinter mir und denke kaum noch an J. D., sagte Susannah sich. „Ich wünschte nur, er wäre nicht so ein …“ Sie suchte nach dem richtigen Wort. „… so ein Alphatier.“
„Das ist Robby auch. Trotzdem kein Grund, dass wir zwei uns wie die Rangniedrigsten im Rudel aufführen.“
Susannah musste lächeln. „Um die ‚Alabama‘
Weitere Kostenlose Bücher