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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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erfahren.
    „Alles okay mit dir?“
    Erleichtert schloss sie die Augen. „Joe.“
    „Wer dachtest du denn, wer hier sei?“ Er klang besorgt.
    „Gerade eben hatte ich einen Anruf, bei dem sich niemand gemeldet hat.“ Sie musste lächeln. Vermutlich hatte er ihre Wagenschlüssel gefunden und war einkaufen gefahren. „Wo bist du hingefahren?“
    „Ich … deshalb rufe ich an. Ich wollte mich für gestern Nacht entschuldigen.“
    Wie kam er dazu? „Wofür denn?“
    „Dass ich dich bedrängt habe.“
    „Keine Ursache.“ Sie hätte sich schon viel früher bedrängen lassen sollen. „Ich brauchte einen Schubs in die richtige Richtung.“ Mit einem Blick zum Fenster erkannte sie, dass es fast Mittag sein musste. Genüsslich reckte sie sich. „Bist du einkaufen gefahren?“ Allmählich wurde sie richtig wach. „Hast du mein Auto oder einen Leihwagen? In der Nähe von der Hauptstraße gibt es einen Diner. Da könntest du uns Erdbeer-Rhabarber-Kuchen besorgen, den liebe ich.“
    „Ich bin gar nicht in der Stadt, Susannah. Darüber wollte ich ja mit dir sprechen.“
    Susannah erschrak. Hatte er also doch bemerkt, wen sie sich in ihrem Bett vorgestellt hatte? Ihr wurde schwindlig. „Joe, es tut mir leid, ich …“
    „Nein, nein, es ist meine Schuld. Nach unserem Telefonat gestern Abend wurde mir klar, dass du noch nicht für eine neue Bindung bereit bist. Ich hätte dich in Ruhe lassen und dich nicht bedrängen sollen.“
    „Wie kannst du das nach der gestrigen Nacht sagen?“
    „Ich konnte heraushören, was du wirklich empfindest. Irgendwann wirst du dich auf jemand anderen einlassen können, aber jetzt noch nicht. Ich weiß jetzt, dass du immer noch trauerst. Gestern Nacht wurde mir klar, dass der Zeitpunkt einfach nicht richtig ist, Susannah.“
    Verständnislos runzelte sie die Stirn. Das alles ergab keinen Sinn. „Und das denkst du immer noch? Auch nach der letzten Nacht?“
    „Bestimmt hast du es ernst gemeint, als du sagtest, ich soll zu dir kommen, aber …“
    Im Hintergrund hörte sie eine Frau lachen, dann rief jemand: „Joe, die Dusche ist bereit!“
    Diese Stimme kannte Susannah. Es war Tara Jones. „Joe? Wo bist du?“
    „In Chicago. Das versuche ich ja gerade dir zu erklären. Es tut mir leid, Susannah. Tara bat mich, ihr zu helfen, dann führte eines zum anderen und wir landeten …“
    Im Bett. Susannahs Herz raste. „Das kann doch nicht wahr sein“, stieß sie flüsternd aus.
    „Dass dir das so nahegeht, kommt ehrlich gesagt etwas unerwartet. Ich dachte, du wärst eher erleichtert.“
    Wenn nicht er, wer war dann bei ihr gewesen? „Du warst gar nicht hier?“
    „Nein.“ Jetzt klang er wieder besorgt. „Wie kommst du darauf?“
    „Weil …“ Wie sollte sie das erklären? „Es spielt auch keine Rolle. Mir geht es gut, wirklich. Ich freue mich für dich. Es ist nur so, dass …“
    „Ja?“
    Sollte sie ihm erklären, dass sie gedacht hatte, sie beide hätten eine leidenschaftliche Nacht miteinander verbracht? „Danke, dass du angerufen hast, Joe.“
    „Sehen wir uns, auf der Preisverleihung? Wir fliegen heute nach New York zurück.“
    „Bestimmt.“ Susannah grübelte immer noch darüber nach, mit wem sie die Nacht verbracht hatte. Selbst jetzt noch meinte sie die Finger zu spüren, die sich so sehr nach J. D. angefühlt hatten. Die Berührungen waren so real gewesen! Das konnte doch kein Geist gewesen sein.
    „Du bist eine wunderbare Frau.“
    Sie hörte Joe kaum zu. Nach einer flüchtigen Verabschiedung legte sie auf. War einer von J. D.s Musikerfreunden ins Haus zurückgekehrt? Bei dem Gedanken erschrak sie. Wie viele Männer mochten einen Schlüssel zu Banner Manor haben?
    „Nein“, flüsterte sie. „Es war J. D., das weiß ich.“
    Der Mann hatte wie J. D. gerochen, sich wie er angefühlt und mit jeder Geste gezeigt, wie vertraut ihm ihr Körper war. Besorgt betrachtete sie wieder die geröteten Stellen auf ihren Schenkeln.
    Auf dem Weg ins Bad blieb sie abrupt stehen. Der Hut mit den Ohrenklappen, den sie als Trost mit zur Beerdigung genommen hatte, hing nicht mehr über dem Bettpfosten, sondern über dem Griff einer Gitarre in der Zimmerecke. „Genau da hat J. D. ihn immer hingehängt“, brachte sie tonlos heraus.
    Als sie sich nach dem Duschen anziehen wollte und den Schuhschrank öffnete, erschrak sie erneut. Von jedem Paar waren der rechte und der linke Schuh vertauscht, genau wie J. D. es immer gemacht hatte.
    Es dauerte lange, bis Susannah den Weg

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