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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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lauschte sie. Wer war dort unten? Ein Geist? Ein Mensch?
    Jetzt schlich jemand nach oben. Susannah hörte die vorsichtigen Schritte ganz deutlich. Oder spielte ihr der Verstand einen Streich? Hoffentlich, dachte sie. Vielleicht waren die Trennung von J. D. und sein Tod einfach zu viel für mich.
    Panik machte sich in ihr breit. Warum war sie nicht gleich am Morgen zu June gefahren oder zurück nach New York zu Ellie. Überall wollte sie jetzt lieber sein als hier.
    Andererseits würde sie das Schlafzimmer am liebsten nie wieder verlassen, weil sie in diesem Bett J. D. riechen konnte. Hier war sie seiner Wärme am nächsten. Hier konnte sie seinen kraftvollen Körper am deutlichsten spüren.
    Würde in dieser Nacht wieder ein Geist mit ihr schlafen?
    Es musste an der unglaublichen Lust liegen, die er in ihr entfacht hatte, dass sie sich jetzt wieder danach sehnte. Seine Hände auf der Haut zu spüren war das einzige Mittel gegen die Sehnsucht, die die Erinnerung an ihn in ihr auslöste. Es war wie ein Funke, der tief in ihr glimmte und sich in wilde Glut verwandelte, sobald J. D. sie berührte.
    Susannah blickte zum Fenster. Nein, das war kein Fluchtweg. Sie befand sich im ersten Stock, zu hoch für einen Sprung. Sie würde sich stellen müssen, und genau das wollte sie auch tun, um die Wahrheit zu erfahren.
    Am oberen Treppenabsatz hörte sie ein leises Schaben.
    Steh auf, sagte sie sich. Sofort, aber ohne einen Laut.
    Vorsichtig und ängstlich stand sie aus dem Bett auf, ohne den Baseballschläger auch nur einen Moment aus der Hand zu legen.
    Ja, da war ganz eindeutig jemand auf dem Flur vor ihrem Schlafzimmer. Sie holte mit dem Schläger aus. War dies die Gefahr, vor der Mama Ambrosia sie gewarnt hatte? Wie sollte J. D. sie davor beschützen, wie die Hellseherin es behauptet hatte?
    Jetzt war der Eindringling dicht vor der Tür.
    Susannah atmete tief aus und ging langsam rückwärts bis an die Wand, wo die Schatten sie völlig verbargen. Mit der freien Hand tastete sie nach dem kleinen Knopf der Nachttischlampe.
    Sobald der Eindringling sich ihr näherte, würde sie die Lampe anschalten, und wenn ihr das, was sie dann sah, nicht gefiel, würde sie den Schläger einsetzen, ohne erst Fragen zu stellen.
    Dann würde sie wegrennen, so schnell sie konnte.
    Ein Schatten zeigte sich an der Tür, und fast hätte sie aufgeschrien. Es duftete nach Fichtennadeln, Nüssen und Pfefferminz, und dann schien der Raum von J. D.s Gegenwart erfüllt zu sein.
    Susannah verstand es nicht, aber auf einmal wusste sie, dass er bei ihr im Zimmer war.
    Sie wollte nicht atmen, aber seinen Duft nahm sie trotzdem wahr. Die Erregung, die dieser Duft in ihr auslöste, konnte sie nicht unterdrücken, so sehr sie sich auch dagegen wehrte. War das Angst oder Verlangen, fragte sie sich. Trotz der seltsamen Umstände fühlte sie sexuelle Lust in sich aufkeimen.
    Wie ein dunkler geheimnisvoller Schleier schien seine Gegenwart sich auszubreiten, und einen Moment bezweifelte Susannah, dass es überhaupt etwas nützen würde, wenn sie das Licht einschaltete.
    Als er sich dem Bett näherte, kam es ihr vor, als würde er schweben. Offenbar hatte er noch nicht mitbekommen, dass sie nicht dort lag und schlief.
    Dann raschelte das Bettzeug, als er die Hand auf die ausgestopfte Decke senkte. Der Schatten richtete sich abrupt wieder auf und wandte sich zur Tür, als erwartete er, Susannah dort zu entdecken.
    In diesem Moment schaltete sie das Licht an.
    Geblendet kniff sie die Augen zu und blinzelte heftig. Gleichzeitig hob sie mit beiden Händen den Baseballschläger.
    Sie sah, wie der Mensch vor ihr mit einer Hand seine Augen abschirmte. Als er die Hand senkte und ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, erkannte sie, wer dort stand.
    „J. D.“, flüsterte sie fassungslos und umklammerte den Schläger noch fester.
    Er sagte nichts.
    Wie ein Geist sah er nicht aus. Während sie ihn von Kopf bis Fuß betrachtete, wusste sie nicht, ob sie ihn erwürgen oder küssen sollte. Kein Mann hatte das Recht, so unverschämt sexy auszusehen. Sein Haar war schwarz wie die Nacht, ein paar Locken hingen ihm in die Stirn bis auf die dichten Augenbrauen, die fast aneinander stießen, wenn er die Stirn runzelte. So wie jetzt. Seine Augen waren hellblau und von dichten schwarzen Wimpern umrahmt.
    J. D. war nicht im klassischen Sinne schön. Seine Nase war zu lang und etwas schief. Die Leute dachten immer, eine wilde Schlägerei in einer Bar sei schuld, bei der es

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