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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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zusammengekniffenen Augen erwiderte er ihren Blick. Offenbar fiel es ihm schwer, nicht verärgert auf diese Bemerkungen zu reagieren. Spöttisch fragend hob er die Augenbrauen, als wollte er wissen, ob sie jetzt fertig war. Dann schulterte er wortlos seine Tasche, beugte sich vor, schob einen Arm hinter ihre Knie und nahm Susannah mitsamt ihrer Handtasche auf die Arme.
    Auf einmal fand sie sich an seiner Brust wieder. Was blieb ihr anderes übrig, als sich an ihn zu schmiegen? Der Duft von Kiefern und Pfefferminz drang in ihre Nase, und sie musste lächeln. Das war J. D.s Duft, fast jedenfalls. „Ich rieche keinen Whisky“, sagte sie leise lachend.
    „Ich hab doch gesagt, dass ich trocken bin.“
    „Und wo schleppst du mich jetzt hin?“ Sie versuchte empört zu klingen. „Wenn du glaubst, du bekommst mich so ins Bett, dann täuschst du dich.“
    „Von mir aus.“ Er warf ihr einen Blick zu. „Ich will Ellie finden und dann zurück nach Banner Manor. Am Flugplatz wartet ein Privatflugzeug auf uns.“
    „Und wer fliegt dieses Flugzeug?“
    „Ein Pilot, den ich kenne.“
    „Hast du keine Angst, er könnte der Welt berichten, dass du lebst und dich köstlich amüsierst?“
    „Ich amüsiere mich überhaupt nicht, Susannah“, sagte er ernst.
    „Dann sind wir ja schon mal zwei. Was ist mit meinem Apartment?“
    „Die Polizei ist bereits unterwegs.“
    Genau in diesem Augenblick hörte sie die Sirenen. Ihr Herz schlug schneller, während J. D. sich weiter mit ihr von ihrem Apartment entfernte. Dass ihr Ehemann sie ohne Schwierigkeiten samt ihrer schweren Handtasche trug, überraschte sie nicht, aber immer noch hatte sie keine Ahnung, was hier eigentlich geschah.
    „Waren das tatsächlich Schüsse?“ Allmählich ebbte ihre Angst ab. „Wie bist du auf den Gedanken gekommen, dass etwas nicht stimmt? Woher wusstest du, dass du die Polizei alarmieren musst?“
    „Erinnerst du dich noch an Sandy Smithers?“
    Ihr wurde eiskalt. „Die nackte Schönheit in deinem Bett? Wie könnte ich die vergessen?“
    „Ich glaube, dass sie Hintergedanken hatte, als sie sich zu mir ins Bett gelegt hat.“
    „Tatsächlich? Das glaubst du?“ Sie versuchte aus seinen Armen loszukommen. Lieber wollte sie barfuß durch die schmutzigen Straßen laufen. „Lass mich runter.“
    Er fügte sich, und Susannah stellte fest, wie durchnässt sie war. Schützend verschränkte sie die Arme vor ihrem Oberkörper, doch dadurch schob sie nur ihre Brüste nach oben. „Ich gehe nirgendwohin.“ Sie ignorierte seine verlangenden Blicke. „Sag mir endlich, was hier vor sich geht.“
    „Ich glaube, dass sie dich verfolgt, Susannah.“
    „Wer? Sandy Smithers?“ Entsetzt sah sie sich um.
    „Ja.“ Er nickte. „Gut möglich, dass sie es war, die auf dich geschossen hat.“ Einen Moment schwieg er. „Und ich vermute, dass sie auch für die Explosion der ‚Alabama‘ verantwortlich ist.“
    Fassungslos öffnete sie den Mund. „Aber wieso sollte sie das tun?“
    „Weil sie dachte, du bist an Bord.“

10. KAPITEL
    Sheriff Kemp war ein großer, bulliger Mann. Die beigefarbene Uniform platzte fast an den Schulternähten auf, als er sich vorbeugte, um den Inhalt von Sandys Handtasche zu inspizieren, der auf dem Tisch ausgebreitet lag. Man hatte ihn von einem Treffen mit Delia weggeholt. J. D. dachte an das erschrockene Gesicht, das der Sheriff gemacht hatte, als er ihn lebendig vor sich sah. Er war schockiert gewesen, fing sich aber schnell und fragte ihn über die Explosion aus. Jetzt strich er sich die blonden Strähnen aus der Stirn und blickte ihn ausdruckslos an.
    „Sollen wir den Medien mitteilen, dass Sie am Leben sind?“
    J. D. war alles egal. Hauptsache, Susannah war in Sicherheit. Er sah zu Robby, der an einer Wand lehnte und ihn wütend musterte. Übermüdet und blass, im zerknitterten Anzug, sah sein Freund wie der klassische Workaholic aus. Sein braunes Haar war zerzaust und reichte ihm fast bis in die Augen. Teils ungläubig, teils wütend starrte er J. D. an, doch ganz konnte er die Erleichterung darüber, dass sein ehemals bester Freund noch lebte, nicht verbergen.
    Susannah saß im einzigen Sessel im Raum. Sie trug immer noch ihr schmutziges Kleid von der Preisverleihung. Der Sheriff hatte ihr warme Socken geliehen, und um die Schultern hatte sie sich eine graue Wolldecke gelegt.
    J. D. dachte daran, wie sie sich im Flugzeug die zerrissene Strumpfhose ausgezogen und sich die langen Beine abgetrocknet hatte. Er hatte sie

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