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Im Saal der Toten

Im Saal der Toten

Titel: Im Saal der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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kassiert, Mr Maswanas Sandwiches bezahlen, bis er ins Gras beißt.«
    Tarnower schwieg. »Würden Sie mich mit Battaglia verbinden?«
    »Natürlich.«
    »Und, Alex? Foster, den Sie vorhin erwähnt haben – das ist doch der MTA vom Midtown Community Court, oder? Ich würde mir mit der Pressemeldung keine große Mühe geben. Die Mülltonne, aus der die Cops die Beweise gefischt haben, ist Eigentum des Gerichts. Sie hätten sich zuerst einen Durchsuchungsbeschluss besorgen sollen. Das heißt, Sie haben nichts in der Hand.«
    Der Richter legte auf, bevor ich ihn mit dem Bezirksstaatsanwalt verbinden konnte. Ich setzte mich, während Ellen näher kam.
    »Wie ich gehört habe, haben Sie letzte Nacht einen großen Fang gemacht.«
    Ich ersparte mir die Frage, woher sie es wusste. Battaglia hatte zweifellos Pat McKinney über Maswana unterrichtet, der es natürlich sofort seiner Geliebten erzählt hatte.
    »Wir sind noch am Daumendrücken. Sobald vom Labor die vorläufige DANN-Analyse vorliegt, wissen wir mehr«, sagte ich.
    »Ich habe gegen neun Uhr bei Ihnen zu Hause angerufen.«
    »Ich hatte keine Nachrichten auf meinem –«
    »Ich habe es dreimal klingeln lassen und dann aufgelegt. Es war dumm, Sie zu belästigen, wenn Sie nicht zu Hause waren.«
    »Um was geht’s?«
    Sie lächelte mich an. »Gino Guidi. Er hat eingelenkt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Er müsste jede Minute hier sein. Ich habe seinen Anwalt unter Druck gesetzt, uns noch mehr Informationen zu geben. So wie Sie es wollten.«
    Ich lächelte zurück. »Gut gemacht. Irgendwelche Bedingungen?«
    »Wie Sie wissen, geht es nicht ohne, Alex. Königin für einen Tag.« So nannten wir einen Deal, den Staatsanwälte Personen in Aussicht stellten, die potenziell in eine strafrechtliche Ermittlung verwickelt waren. Ein einmaliges Angebot, uns zu sagen, was sie wussten, mit der Zusicherung, dass nichts davon vor Gericht gegen sie verwandt werden konnte.
    »Was hat er Ihrer Meinung nach zu verbergen?«
    »Laut Kirby ist es nur seine krankhafte Angst vor Publicity. Er hofft, dass Sie Guidi nicht weiter in die Sache hineinziehen, falls er Ihnen jetzt nützlich sein kann. Nachdem ich Sie nicht erreichen konnte, habe ich es bei Chapman versucht.«
    »Da werden Sie kein Glück haben, Ellen. Er hat sich total zurückgezogen.«
    »Ach so? Da habe ich wohl voreilige Schlüsse gezogen. Ich dachte, Mike hätte Ihnen schon davon erzählt. Er hat mich gleich heute früh zurückgerufen.«
    Ich konnte meine Überraschung nicht verbergen. »Mike?«
    »Ja. Es tut mir so Leid für ihn. Ich meine, ich weiß, dass er eine Woche vom Dienst beurlaubt ist, aber er hat Scotty Taren Bescheid gesagt«, sagte Ellen. »Wir wollten bei dem Treffen natürlich einen Detective dabei haben, also ist Scotty jetzt in meinem Büro. Ich habe das Besprechungszimmer am Ende des Flurs reserviert. Ist Ihnen das recht?«
    Ich kam noch immer nicht darüber hinweg, dass Mike Ellen Gunsher zurückgerufen hatte, meine Nachrichten aber unbeantwortet ließ.
    »Alex?«
    »Was?«
    »Sind Sie bereit, sich Gino Guidi noch einmal vorzuknöpfen?«
    »Sicher. Sie sagten, wir machen es in Ihrem Büro?«
    »Nein. Er und Roy Kirby sind bereits im Besprechungszimmer.«
    »Geben Sie mir noch ein paar Minuten, in Ordnung?«
    Nachdem Ellen gegangen war, wählte ich Mikes Privatnummer und hinterließ eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter. Ich sagte ihm, dass ich verstand, wie schwierig es sei, über private Dinge zu sprechen, wollte ihm aber die guten Neuigkeiten im Fall Maswana mitteilen und ihn fragen, wie ich am besten mit Guidi umgehen solle. Dann piepte ich ihn an und tippte nach meiner Nummer die 911 ein, um ihm zu signalisieren, dass es dringend sei.
    »Ich bin mit Ellen in einem Meeting«, sagte ich zu Laura. »Keine Anrufe – außer Mike oder der Boss sind dran.«
    Die drei Männer standen auf, als ich ins Zimmer kam. Guidi und Kirby saßen gegenüber von Ellen Gunsher und Scotty Taren an den Längsseiten des Tisches. Ich setzte mich ans Kopfende und ließ Kirby seinen Sermon herunterspulen, dass sein Klient wirklich gerne helfen wolle, aber wenig beizusteuern habe.
    »Hier ist eine Liste der Personen, die zur gleichen Zeit wie Mr Guidi an dem SABA-Programm teilnahmen«, sagte Kirby und reichte jedem von uns eine Kopie. »Das sind natürlich nur die Spitznamen. Nur zwei von ihnen sind mit Nachnamen aufgeführt.«
    »Die beiden habe ich später wieder getroffen. Die anderen habe ich nie wieder

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