Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
Vom Netzwerk:
dem Gras vor dem Poolhaus, und obwohl ich
sie nicht sehen konnte, wusste ich, dass die anderen Mitglieder der Familie
Phynix mich sorgenvoll beobachteten. „Was war es?“, wollte Ayden, auf dessen
Schoß ich halb zu liegen schien, aufgeregt von mir wissen. Ich wandte nur den
Kopf und schloss müde die Augen. „Leyla!“
    „Es geht schon. Und was es war, vermag ich selbst
nicht so recht zu sagen … Es war kein Einblick in meine Vergangenheit, so viel
steht fest“, antwortete ich vorsichtig. „Das war irgendwie … anders.“
    Es war, als ob irgendjemand … irgendetwas mit mir über
meinen Geist gesprochen hat , dachte
ich besorgt, behielt meine Gedanken jedoch lieber für mich. Das Geburtstagskind
wirkte so schon aufgeregt genug, da musste ich dem Ganzen nicht auch noch die
Krone aufsetzen, zumal ich mir nicht sicher war, womit ich es zu tun gehabt
hatte. Ich war mir sehr vieler Dinge nicht mehr sicher, musste ich zu meinem
Verdruss daraufhin feststellen.
    „Ohne diese Einlage wäre es auch gegangen“, seufzte
der junge Phynix dann erleichtert, dass mir nichts zu fehlen schien. Aber das
seltsame Gefühl war noch nicht verschwunden. Und auf einmal konnte ich es
einordnen. Es fühlte sich an, als ob mich jemand beobachten würde. Ich sah mich
möglichst unauffällig um, aber alles, was ich zu sehen bekam, waren Bäume. Die
Phynix lebten wegen ihrer ... Andersartigkeit weit abseits der normalen
Menschen und tief im Wald, wo sie ihre Ruhe hatten und gleichzeitig gut getarnt
waren. Dieser Umstand kam aber auch anderen möglichen Getarnten zugute. Auf der
anderen Seite konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand vor den
guten Sinnen der Vampire verstecken konnte.
    „Leyla, ist wirklich alles in Ordnung?“, lenkte der
Schwarzhaarige meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Du wirkst irgendwie ...
abwesend“, versuchte er vorsichtig zu formulieren, als er mich gerade sah. Ich
blickte mich wieder um. „Wie gut könnt ihr andere Lebewesen entdecken? Also
riechen oder sehen oder was auch immer?“, wollte ich langsam von ihm wissen.
    „Was ist das denn für eine seltsame Frage?“, lachte
Ayden, hörte aber damit auf, als er meinen relativ ernsten Gesichtsausdruck
sah. „Weit. Im Umkreis von mehreren Meilen. Würdest du mir sagen, von wem du
dich verfolgt fühlst?“ Ich seufzte resigniert. Natürlich hatte ich damit
gerechnet, dass der junge Phynix aufgrund meiner Frage den Schluss ziehen
würde, dass ich mich beobachtet oder verfolgt fühlte, dennoch hatte noch ein
kleiner Teil von mir gehofft, dass er es nicht tun würde und mir weitere Fragen
ersparen würde.
    „Von wem, weiß ich nicht“, gab ich gleich nach, da ich
an seinem angespannten Gesicht sah, dass er nicht locker lassen würde.
    „Aber ich habe irgendwie so ein seltsames Gefühl“,
fuhr ich wieder etwas abwesender fort und sah mich um.
    „Leyla, hier ist niemand außer uns und meiner Familie,
glaube mir“, sagte Ayden dann beruhigend und strich mir sacht über den Kopf.
Ich wollte ihm zwar gern glauben, aber das Gefühl blieb und ließ mir daher
keine andere Wahl, als es zu überspielen und so zu tun, als wenn es mir wieder
bestens ging und ich vollkommen ruhig war. „Geht es wieder?“, hakte Ayden noch
einmal nach.
    „Ja. Danke“, antwortete ich mit einem Lächeln.
    „Nun ... dann ... würdest du einen Spaziergang mit mir
machen?“, fragte er gleich darauf und ich sah ihn verwirrt und skeptisch an.
„Ich möchte nicht, dass die Familie die ganze Zeit um mich herumhockt.“
    „Eine völlig normale Ansicht bei seinem Geburtstag“,
kommentierte ich zynisch.
    „Komm einfach mit“, murrte er dann, nahm meine Hand
und lief mit mir in den Wald. Die Sonne schien und zauberte die wunderbarsten
Lichtspiele auf den Boden. Hier und da huschten Vögel zwischen den Ästen umher,
einmal glaubte ich, ein Eichhörnchen zu sehen und überhaupt war alles ziemlich
märchenhaft – und auch irgendwie romantisch. Zu meinem ohnehin seltsamen Gefühl
schlich sich noch ein weiteres, welches ich lieber nicht kategorisieren wollte,
selbst, als der Schwarzhaarige mich auf eine Lichtung führte, durch die
fröhlich plätschernd und im Licht der Sonne glitzernd ein Bach floss.
    „Was soll die Aktion jetzt?“, wollte ich reichlich
taktlos nach einer Weile wissen, in der sich Ayden ein wenig umgesehen, meine
Hand allerdings nicht losgelassen hatte.
    „Ich hatte schon einen Grund, dich hierher zu bringen ...
aber ich glaube jetzt auch zu spüren,

Weitere Kostenlose Bücher