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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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dass etwas nicht stimmt“, erwiderte der
junge Mann vorsichtig und sah sich aufmerksam in alle Richtungen um. Unruhe
machte sich in mir breit, allein weil er – ein Vampir, ein
übermenschliches Wesen – so angespannt nach dem Grund des unbehaglichen Gefühls
suchte ...

Die
Dunkelheit des Lichts
     
    „Ayden, vielleicht sollten wir einfach wieder gehen“,
schlug ich vorsichtig dem jungen Phynix vor, der angespannt die Gegend
absuchte.
    „Ja, vielleicht hast du recht“, lenkte er zu meiner
maßlosen Überraschung ein und wandte sich ab – was sich als Fehler erweisen
sollte. Innerhalb einer Millisekunde war er bei mir, hatte seine Arme um mich
geschlungen und sprang nach vorn, eine weitere Millisekunde später hörte ich es
krachen und Erdbrocken flogen durch die Luft. Ayden setzte mich vorsichtig,
aber schnell ab und stellte sich schützend vor mich, die ich wiederum an ihm
vorbei sah, um zu sehen, was oder wer uns angegriffen hatte. Und mir stockte
der Atem, als ich eine junge Frau erblickte – die zwei Meter über dem Boden
schwebte. Sie hatte grüne Haare und – das ließ mein Blut gefrieren –
zwei Flügel, gebildet aus grün leuchtenden Ornamenten. Sie trug ein niedliches,
unschuldiges Kleid, das im grotesken Widerspruch zu ihrer hinterhältigen
Attacke auf uns stand, und sah mit ihren grünen Augen aufmerksam zu uns
herüber.
    „Wer bist du und was willst du von uns?“, wollte Ayden
aggressiv von ihr wissen, woraufhin sie nur süßlich lächelte und den Kopf ein
wenig schief legte. „Ich glaube nicht, dass ihr das zu wissen braucht“, meinte
sie nur. Und schwebte ein wenig näher zu uns heran, sodass sie – vorher noch
halb im Schatten der Bäume – vollständig in das Licht der Sonne kam. Sie wirkte
wie eine Figur aus einem Fantasy-Roman, vor allem, weil ihre Flügel, Augen und
Haare die gleiche Farbe hatten. Mein Blick glitt zu dem Ort, an dem Ayden und
ich vorher gestanden hatten, und machte ein mittelgroßes Loch in der Erde aus,
das mich an eine Granaten-Explosion erinnerte. Was zur Hölle …? , dachte
ich geschockt und sah von dem Loch zu der jungen Frau – besser bezeichnet als
Mädchen – und konnte mir beim besten Willen einfach nicht vorstellen, dass sie dieses Loch zu verantworten hatte. Aber: Wer hätte es sonst sein können?
    „Warum greifst du uns an?“, bohrte der junge Phynix
weiter.
    „Warum? Warum ?!?“, wiederholte das Mädchen und
brach in schallendes, überhebliches Lachen aus.
    „Weil du ein Vampir bist, darum.“ Ich sah zu Ayden,
der wie vom Donner gerührt zu der Grünhaarigen starrte. Auch ich musste mich
wundern. Die Phynix waren so gut getarnt und so gut integriert, dass ich so
lange gebraucht habe, um zu bemerken, dass sie anders waren – und der Zufall
hatte seine Finger zugegebenermaßen ebenfalls im Spiel – und diese Fremde
schien auf den ersten Blick gesehen zu haben, was der Schwarzhaarige war. Doch
im selben Moment, wie mir dieser Gedanke kam, kroch noch ein weiterer hervor:
Was, wenn sie es nicht gesehen, sondern schon vorher gewusst und ihn gesucht hatte?
So abgedreht das selbst für mich mit meiner enormen Fantasie klingen mochte,
dieses Mädchen mit den Flügeln aus grün leuchtenden Ornamenten war genauso
unwirklich und dennoch war es vor mir.
    „Und alle Vampire ...“, nahm das Mädchen den Faden
nach einer kurzen Pause auf und hob die Hand in Richtung Ayden. „… müssen
vernichtet werden!“ Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, dass, obwohl Ayden
zuvor wohl intuitiv ausgewichen war, er jetzt nicht wirklich daran dachte, wohl
vom Erscheinungsbild des Mädchens in falscher Sicherheit gewogen. Ich dagegen –
woher auch immer – wusste, dass seine fehlende Reaktion ihm das Leben kosten
könnte, und reagierte meinerseits, ohne darüber nachzudenken. „NEIN!“, schrie
ich und warf mich vor den Schwarzhaarigen, ehe er sich halb zu mir hatte
umdrehen können. In dem Augenblick verließ ein langer, hellgrüner Blitz die
Hand des Mädchens und zischte auf uns zu.
    Dann brach etwas in mir. Ich war urplötzlich in dieser
Schwärze, die auf einmal Tausende Risse um mich herum bekam, durch die
gleißendes, weißes Licht schien, bis auf einmal die schwarze Kugel, in der ich
mich zu befinden schien, brach, in Milliarden Scherben zerfiel, die wie ein
Schneegestöber um mich herum ins Nichts unter mir fielen, und mich dem Licht
preisgaben, das mich blendete. Langsam gewöhnten sich meine Augen daran und ich
traute mich, sie zu öffnen. Zunächst

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