Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
Vom Netzwerk:
dass Ayden sehr wohl wusste, dass sie als
Vampire nicht sonderlich viel aßen, was sich jedoch nicht einer gewissen
Situationskomik erwehrte, was die Lacher seiner Familienmitglieder erklärte.
Ich fühlte mich jedoch irgendwie fehl am Platz. Die anderen überreichten mit
übertrieben höflichen Gesten Ayden ihre Geschenke, der ebenso übertrieben antwortete.
Ich machte ein gelangweiltes Gesicht. Irgendwoher kannte ich dieses Prozedere
und es war keine angenehme Erinnerung, weshalb meine Laune noch ein wenig mehr
in den Keller sackte.
     
    Ich hatte mich im Hintergrund gehalten, während
Kenneth, Sophie, Kira und Cináed ihre Geschenke überreicht hatten und daraufhin
dazu übergegangen waren, sich gemütlich auf die Liegen zu legen oder sich
Cocktails zu machen. Ich packte die Tüte mit dem Geschenk fester und ging zu
Ayden, der allein am Buffet stand, nachdem auch Kenneth sich zurückgezogen –
oder wohl eher ausgezogen – hatte und nun fröhlich seine Runden im Pool drehte.
Freudestrahlend sah mir der junge Phynix entgegen. „Und?“, wollte er aufgeregt
von mir wissen. Ich sah ihn nur fragend an. „Wie gefällt es dir?“
    „Macht Eindruck“, antwortete ich knapp und möglichst
ohne irgendeinen Unterton. Er durchschaute mich jedoch.
    „Was stimmt denn nicht?“, wollte er besorgt wissen.
    „Nicht so wichtig, hier“, wehrte ich ab und hielt ihm
die Tüte mit meinem Geschenk entgegen, damit ich um die komplizierte und
peinliche Antwort auf seine Frage herumkommen konnte. Meine Strategie ging auf,
er betrachtete sich sofort voll Interesse den Inhalt der Tüte und brachte das
optisch ansprechende Geschenk zum Vorschein.
    „Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich am meisten darauf
gefreut, was du machen wirst“, gestand Ayden aus heiterem Himmel heraus,
während er die kunstvolle Verpackung würdigte. „Bei meinen Familienmitgliedern
konnte ich erahnen – wohl eher direkt erraten – was sie vorbereiten würden, bei
dir hatte ich jedoch keine Ahnung.“ Der Schwarzhaarige öffnete das Päckchen
oben, wo ich es mit einem Geschenkband zusammengeschnürt hatte, weil dort die
Öffnung war, durch die ich es herausgenommen und wieder hineingesteckt hatte.
Zutage kam die Quaderverpackung der Flasche, die der junge Mann mit einem
Grinsen ebenfalls öffnete und die Flasche herauszog. Mitten in der Bewegung
hielt er inne, und zwar genau dann, als man die Schmuckstücke sehen konnte, die
ich in Millimeterarbeit um die Flasche gebunden hatte, bis sie deren Form
vorteilhaft und elegant ergänzten und auch noch selber gut zur Geltung kamen.
Ich war stolz auf mein Werk und an den geweiteten Augen Aydens konnte ich
sehen, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass ich mir so viel Mühe geben
würde. Ich hatte mir immerhin viel Mühe gegeben, ihn glauben zu lassen, dass
ich ihn nicht so mochte, wie er es gerne hätte.
    „Deswegen warst du in Nelson“, sagte der junge Phynix
nach einer Weile, in der er das Gesamtbild meines Geschenks bewundert hatte,
ehe er die Kette und das Armband sorgfältig öffnete und von der Flasche des
Aftershaves nahm. Ich antwortete nicht, weil es eine Feststellung seinerseits
gewesen war. „Du kannst meinen Geschmack gut einschätzen“, fuhr er fort,
während er sich die Schmuckstücke betrachtete und sie sich gleich darauf anlegte.
Danach roch er an dem Aftershave. „Selbst hierbei“, grinste er mich an.
    „Wer kann, der kann“, zuckte ich mit leicht erhitzten
Wangen mit den Schultern und drehte mich bereits zum Gehen, als mich seine Arme
auch schon umfingen und am Gehen hinderten. „Lässt du mir nicht einmal die
Chance, mich zu bedanken?“, raunte mir der Schwarzhaarige ins Ohr.
    „Doch, wenn du dich kurzfasst …“, erwiderte ich,
während ich symbolisch gegen seine Arme ankämpfte.
    „Ich werde überhaupt keine Worte benötigen“, flüsterte
er und gerade, als der Gedanke an seine mögliche Reaktion in meinem Kopf Form
angenommen hatte, drehte er mich um, umschlang meinen Oberkörper mit seinen
starken Armen und küsste mich leidenschaftlich auf die Lippen. Ich gab mich
hin, allein schon, weil ich wusste, dass ich sowieso würde nichts ausrichten
können. Nach einer Weile ließ er von mir ab, versäumte es jedoch nicht, mir
nahezu sofort nach dem Kuss ‚Danke’ zuzuflüstern. Ich konnte seine Lippen
spüren, wie sie sich bewegten – hauchzart auf meinen eigenen. Gleich darauf
reichte er mir etwas zu essen. „Nein danke“, sagte ich bestimmt.
    „Ich habe das unter anderem nur

Weitere Kostenlose Bücher