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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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Vampir und ich spürte
seine kühlen Hände auf meinen Schultern. Das alles kam mir bekannt vor, aber
dem drückenden Gefühl in meinem Herzen zur Folge konnten es keine angenehmen
Erinnerungen sein. Wollte ich sie also wirklich wieder an die Oberfläche rufen?
Ich zwang mich, zu dem besorgten, schönen Gesicht des jungen Mannes aufzusehen,
und im selben Moment wusste ich die Antwort, die mir mein Herz zuschrie: Ja,
ich wollte mich wieder erinnern, und sei es nur an ihn !
    Der Schmerz, der daraufhin nicht nur durch meinen Kopf,
sondern meinen gesamten Körper fuhr, war so unerträglich, dass ich mit
zusammengebissenen Zähnen zur Seite hin wegkippte und mich mein
Unterbewusstsein rettete, indem es mein Bewusstsein auszuschalten schien. Ich
tauchte ein in völlige Schwärze, fernab von den Fragen und Schmerzen, aber auch
diese Schwärze hatte etwas Vertrautes an sich. Ich sah mich um und konnte doch
nichts sehen, erwartete aber immer noch, irgendwann etwas zu sehen zu bekommen.
Und das bekam ich. Hinter mir breitete sich Licht aus. Ich wirbelte herum und
sah schneeweißen Ornamenten dabei zu, wie sie sich langsam und elegant
ausbreiteten, bis zehn Flügel vor mir die Dunkelheit erhellten. Dann
verschwanden sie für einen Augenblick, ehe sie wieder in mein Blickfeld traten,
allerdings nicht mehr freischwebend, sondern auf dem Rücken eines großen,
weißen Wolfes. Ich starrte das wundersame Wesen fasziniert an, wusste aber
gleichzeitig nicht, was ich tun sollte. Seine blauen Augen ließen nicht von mir
ab, er blinzelte noch nicht einmal.
    Ich bildete mir ein, dass er eine Reaktion oder
Ähnliches von mir erwarten musste, nur ... Welche?
    „Du hast dich also entschlossen, dich wieder zu
erinnern?“, wollte das Wesen dann mit einer ruhigen Stimme von mir wissen, die
im Nichts um uns her wie ein Echo immer wieder zu vernehmen war, jedoch immer
leiser.
    „Ich ... weiß nicht ...“, gestand ich, als meine
immense Verwirrung wieder in mir hochkam.
    „Wenn du nicht weißt, was du willst, kann ich dir auch
nicht helfen“, kam es schlicht von dem Wolf und er wandte sich zum Gehen.
    „Warte!“, rief ich und er hielt inne. „Ich ... ich
will wissen, woher ich diesen Vampir kenne! Jedes Mal, wenn ich mich zu
erinnern versuche, plagen mich Schmerzen, aber trotzdem …!“
    „Die Schmerzen kommen, weil du ihn aufgrund spezieller
Medikamente vergessen hast.“
    „Wie bitte?“ Ich war entsetzt.
    „Dein Gedächtnis wurde manipuliert, da ist es kein
Wunder, dass dein Körper protestiert“, gab der Wolf sachlich zurück. „Dein
Meister meinte, dass du keine Verwendung für deine Erinnerungen hast.“
    „Mein ... der Albino? Der Oberste der Gemeinschaft?“
    „Ja, genau der“, bestätigte der Weiße und bewegte sich
nun wieder: Er ging auf mich zu.
    „Aber ... wieso?“, wollte ich vollkommen verstört von
dem Wolf wissen. Warum sollte der Albino zu solchen Mitteln greifen?
    „Warum wohl?“, erwiderte der Weiße ungehalten. „Mit
deinen Erinnerungen wärst du ihm nicht treu ergeben, darum. Mir ist es im
Prinzip egal, auf wessen Seite ich stehe – aber da ich ja in dir bin, werde ich
zugegebenermaßen von deinem Gefühlsleben nicht unwesentlich beeinflusst.“ Der
Wolf stand jetzt so dicht vor mir, dass ich seinen warmen Atem auf der Haut
meines Gesichts spürte. „Ich frage dich das ein einziges Mal, also überlege dir
deine Antwort gut“, beschwor er mich, sodass ich nicht umhin kam, mich ein
wenig unwohl und vor allem klein und unterlegen vorzukommen. „Willst du, dass
ich dir deine gestohlenen Erinnerungen zurückgebe, trotz des Risikos, dass es schlechte
sein können?“
    Ich hörte die Frage und sah das lauernde Glitzern in
den blauen Augen des Wolfes. Ich benötigte nur einen kurzen Moment, um mich zu
entschließen.
    „Ja“, antwortete ich fest und straffte meine
Schultern. Die Augen des Wolfes verengten sich.
    „So sei es“, sprach der Weiße und senkte sein Haupt,
sodass er es irgendwie schaffte, dass sich unsere Stirnen berührten. Dann
schloss er seine Augen und einem inneren Drang folgend tat ich es ihm gleich.
Schmerz zuckte wieder durch meinen Kopf, jedoch nur einmal und extrem stechend,
dann brach eine Flut von Bildern, Dialogen und Gefühlen über mich ein. Ich
wankte aufgrund der Reizüberflutung, fing mich aber nach einer knappen Minute
und starrte den weißen Wolf an. Ich wusste wieder alles. Der Schwarzhaarige war
Ayden, Ayden Phynix, dieser unsäglich seltsame junge Mann, der es

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