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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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die mich beinahe um den Verstand brachte, und
irgendwie meine Knie ein wenig weich werden ließ. Es huschte erneut ein Bild
vor mein geistiges Auge, und zwar, wie dieser junge Mann sich über mich beugte,
seine Augen nicht von mir lassend, wie er sich zu mir hinunterbeugte ...
    Seine freie Hand legte sich sanft auf meinen Rücken,
knapp oberhalb meiner Hüfte und drückte mich sacht zu ihm. Ich war schon lange
nicht mehr fähig, mich zu bewegen, jetzt war ich zu allem Überfluss noch
sprachlos und sah einfach mit großen Augen zu ihm auf. Irgendwo in mir hatte
ich bereits erwartet, was er tun würde, trotzdem war es ein Schock, vom Ziel
meines Auftrags so innig geküsst zu werden, dass mir nahezu schwindelig wurde.
Ich hätte ihn so leicht töten können ... er war vollkommen ungeschützt, so nahe
... aber ich konnte nicht. Das Einzige, was mich noch dazu trieb, Hand an den
Schwarzhaarigen zu legen, war die Stimme des Meisters in meinem
Unterbewusstsein, die wie eine Beschwörungsformel immer und immer wieder von
mir verlangte, Vampire zu töten. Der Rest: Mein Herz, meine Muskeln und mein
Bewusstsein machten keine Anstalten, dem Vampir vor mir auch nur ein Haar zu
krümmen. Ich konnte nicht mehr und schloss kapitulierend, aber auch irgendwie
genießend meine Augen und der Griff dieses Mannes um mich wurde enger. Ich
konnte ihn durch seine bloße Körperhaltung schreien hören ‚ERINNERE DICH!‘
    „LEYLA! Was tust du da??? Ich wusste, dass es zu früh
war, sie loszuschicken!“, wetterte einer der Engel und ich wusste, dass die
restlichen Vampire ihn nicht mehr lange würden hinhalten können. Ich riss mich
von dem Schwarzhaarigen los, in dessen Augen ich mir einbildete, Tränen
glitzern zu sehen, und ließ meinen Blick zu meinen Begleitern wandern. Der
Engel mit den roten Flügeln war vollauf mit den Frauen beschäftigt, die einfach
in einem unglaublichen Tempo um ihn herumrannten, sodass so gut wie alle seine
Attacken ins Leere gingen. Der Mann mit den sechs gelben Flügeln focht einen
hitzigen Kampf der Fertigkeiten mit den drei Männern der Vampir-Familie und
brach ohne Vorwarnung aus dem Kampffeld aus und schoss auf mich zu. Der junge
Mann, der bei mir stand und mich geküsst hatte, wandte mir den Rücken zu und
spannte seine Muskeln. War er noch ganz bei Sinnen?? Ich war doch sein Feind,
warum stellte er sich dann so bloß??? Aber ... konnte ich wirklich sein Feind
sein? Das Gefühl auf meinen Lippen sagte eindeutig ‚Nein‘.
    „Was habt ihr mit Leyla gemacht?!“, donnerte der
Schwarzhaarige wütend und ließ Eissplitter in seiner Hand entstehen. Der Gelbe
reagierte gar nicht erst darauf, sondern machte sich seinerseits zum Angriff
bereit. „Jetzt reicht es, du hast dich zum letzten Mal eingemischt, du untotes
Monster. JETZT SCHICKE ICH DICH ENDGÜLTIG INS JENSEITS!!!“, schrie der Engel
und holte zum Angriff aus.
    Es dauerte nur eine Millisekunde, da sah ich die drei anderen
Vampire hinter ihm und eine weitere später rief ich ihnen entgegen: „Zerstört
seine Flügel!“ Einen Augenblick huschten die Augen des Engels entsetzt zu mir,
die Vampire ließen jedoch keine Zeit verstreichen und konzentrierten ihre
Attacken auf den Rücken des Engels. Er gab einen qualvollen Schrei von sich,
als seine sechs Flügel wie Glas zersprangen. Deren Scherben und sein lebloser
Körper fielen schwer zu Boden, wo sie mit einem dumpfen Geräusch aufschlugen
und liegen blieben. Ich war absolut fassungslos und musste in etwa dasselbe
Gesicht machen wie der rote Engel. Warum hatte ich ihnen unsere Schwachstelle
gesagt? Es war einfach ein Reflex gewesen ... ich ... ich wollte einfach nicht,
dass der Schwarzhaarige Gefahr lief, auch nur verletzt zu werden.
    „Helft uns mit dem hier!“, riefen die Frauen und zu fünft
kamen sie auch an seine Flügel, die sie ebenfalls zerstörten. Mein leerer Blick
war nirgendwohin gerichtet, ich sah einfach durch den Schwarzhaarigen hindurch,
der mich hoffnungsvoll anlächelte.
    „Leyla“, sprach er mich vorsichtig an und ich sprang
nahezu mit einem Satz von ihm weg.
    „Lass mich!“, bat ich und kauerte mich zitternd auf
den Boden des Waldes. „Wer ... wer bin ich?“, murmelte ich und verkrallte meine
Finger in meine Kopfhaut, als stechender Schmerz meinen Kopf durchfuhr. Ich
konnte spüren, wie ich förmlich gegen eine Wand lief, hinter der die Antworten
liegen mussten, die ich brauchte, um all das zu verstehen ... diese
verwirrenden Gefühle ...
    „Leyla!“ Das war wieder der

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