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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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wann mich dieser Traum
aus dem Schlaf gerissen hatte, ich wollte einfach nur vergessen und
weitermachen. Ayden setzte sich, ohne zu fragen, neben mich und besah sich
kritisch mein Gesicht. „Bist du sicher?“, hakte er nach.
    „Ja“, erwiderte ich mit Nachdruck.
    „Ich meine jetzt, dass es kein gewöhnlicher Albtraum
gewesen ist. Wenn du sogar davor zurückschreckst, wieder einzuschlafen, dann
scheint es doch etwas Ernsteres zu sein“, beharrte der junge Mann mit seiner
unwiderstehlichen Stimme.
    „Ach was“, wehrte ich ab. „Kommt vor, dass man danach
nicht mehr schlafen will. Alles nicht so wild. Obwohl du ja vor Albträumen
gefeit zu sein scheinst, wenn du noch nicht einmal verstehst, was ich meine“,
fügte ich bissig hinzu und sah ihn vorwurfsvoll an. Er wich meinem Blick aus?!
    „Ja … also … ich … hm …“, stammelte er, räusperte sich
und ging ins Bad. Ich sah ihm verwirrt nach.
    Was sollte das denn? Ich ließ mir alles, was in dieser kurzen Zeit geschehen war, durch den
Kopf gehen, aber aus seiner Reaktion wurde ich trotzdem nicht schlau. Ich
zerbrach mir den Kopf, doch ich kam einfach nicht darauf, was denn sein Problem
sein könnte. Ich kuschelte mich ein wenig in das weiche Ledersofa und hing
meinen Gedanken nach, als Ayden mit einem Glas Wasser zurückkam. Komisch, ich
hatte gar nicht gehört, dass er zur Minibar gegangen war. „Nein danke“, wehrte
ich ihn ab, doch seine unerbittliche Miene ließ mich dann doch zum Glas
greifen. „Man, du bist doch nicht meine Mutter … Gott sei Dank“, murrte ich.
    „Warum ‚Gott sei Dank’? Mal abgesehen von den
offensichtlichen Dingen“, wollte Ayden munter wissen und fläzte sich neben
mich.
    „Ich meine die offensichtlichen Dinge. Wenn du so wie
sie wärst, hättest du nur Fehler“, gab ich schnippisch zurück und trank einen
Schluck. Es war schön kühl.
    „Ich dachte, du meintest jetzt, dass ich ein Mann bin
und du daher sehr viel mehr Spaß mit mir haben könntest“, erwiderte Ayden
unschuldig. Der Schluck Wasser blieb mir im Halse stecken und ich spuckte und
prustete, um nicht zu ersticken. Zweideutigkeit sollte per Gesetz verboten
werden. „Na na“, machte der Schwarzhaarige und tätschelte mir beruhigend den
Rücken. „So viel Zustimmung habe ich nicht verdient.“ Als Antwort darauf
funkelte ich ihn böse an, was ihn pikiert nach draußen sehen ließ.
    „Du bist … so eigenartig !“, beschwerte
ich mich nach einer Weile, in der ich ihn angestarrt und gewartet hatte, dass
er sich wieder mir zuwandte, was er jedoch nicht getan hatte. Selbst jetzt noch
nicht. Er fragte nur unschuldig „Warum?“ und starrte weiter zum Himmel. „Weil
du in einem Moment der vollendete Romantiker und Gentleman, im anderen ein
Idiot und wieder im nächsten der beste Freund sein kannst. Das ist doch nicht
normal, so schnell kann sich ein Mensch nicht verstellen.“ Endlich sah er mich
an, berechnend.
    „Ach nein?“, flüsterte er und rückte zu mir heran. Ich
bereute es, ihn – oder wohl eher die Reaktion – herausgefordert zu haben und
sah ihm schluckend in die ozeanblauen Augen. „Wenn ich mich recht erinnere,
sitzt hier eine junge Frau, die ähnlich schnell von einem zum anderen
Verhaltensmuster springen kann.“
    „Ich halte aber an einem Hauptmuster fest“, wehrte ich
mich.
    „Das da wäre?“
    „Meine bissige, unfreundliche, einzelgängerische Art.“
    „Wäre ich nie drauf gekommen.“ Ätzender Sarkasmus. Das
konnte er wirklich gut. „Und welches Hauptmuster würdest du mir zuordnen, wenn
ich deiner Meinung nach eins hätte?“
    „Der unnahbare, gentlemanartige Schönling?“, probierte
ich es mit einer hochgezogenen Augenbraue. Sein stummes Lachen ließ das Sofa
leicht vibrieren.
    „Korrektur: fast unnahbar“, berichtigte er
mich, als er sich wieder beruhigt hatte.
    „Fast?“, hakte ich misstrauisch nach.
    „Wenn ich unnahbar wäre, wärst du dann jetzt hier bei
mir?“, wisperte er und rückte plötzlich so dicht an mich heran, dass ich, beim
Versuch ein wenig Distanz zwischen uns zu bringen, längs auf dem Sofa landete.
Ich wollte mich wieder aufsetzen, doch der Schwarzhaarige hinderte mich daran,
indem er sich links und rechts von meinem Kopf an der Armlehne abstützte und
sich zu mir hinunterbeugte. „Und?“, ermunterte er mich hauchend zu einer
Antwort.
    „Ich … denke … nicht“, gab ich abgehackt zurück und
überlegte fieberhaft, wie ich hier wieder rauskommen sollte. Dann rettete mich
etwas, womit ich

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