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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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saß auf
dem Sofa und schien zu schlafen und zwar in einer sehr unangenehmen Stellung.
Ich seufzte. Nein, ich würde es mir nicht verzeihen, auch noch Grund für seine
Nackenschmerzen zu sein. Ich ging zu ihm, blieb an der Lehne des Sofas stehen
und schüttelte ihn vorsichtig an der Schulter. Keine Reaktion. Mein Blick glitt
zu der Uhr, die neben dem Fernseher hing. 20 Uhr. Ein bisschen zu früh, um beim
Fernsehen eingeschlafen sein zu können … Er ließ sich nicht wecken, selbst dann
nicht, als ich ein wenig heftiger rüttelte. Ich machte ein trotziges Gesicht,
schnappte mir die Fernbedienung, schaltete auf einen Kriegsfilm und drehte die
Musik auf Maximum. Das half. „Was zum Henker …?! Mach das leise!“, rief Ayden
und schnappte die Fernbedienung aus meiner Hand, nur um den Fernseher dann
komplett auszuschalten. „Was sollen denn die Zimmernachbarn denken?!“, empörte
er sich und sah vorwurfsvoll zu mir auf, doch da war noch etwas anderes in
seinem Blick.
    „Dass wir einen an der Waffel haben? Dann wüssten sie
wenigstens die Wahrheit“, zuckte ich mit den Schultern und ging zum
Schlafzimmer. „Komm schlafen, wenn du auf dem Sofa schläfst, bekommst du
Nacken- oder Rückenschmerzen“, rief ich noch über die Schulter hinweg, dann
legte ich mich mit Turban und Bademantel in die weichen Daunen. Es war herrlich
flauschig und warm unter der Bettdecke und auch das Kissen schien aus weicherem
Material zu bestehen, als die Wolken selbst. Ich hörte, wie die Zimmertür
zuging und spürte, wie die Matratze auf der anderen Betthälfte sich leicht
verformte, als Ayden sich hinlegte. Okay, dass er so bald kommen würde, hatte
ich nicht gedacht. Mir stieg das Blut in die Wangen, so eindeutig war diese
Szenerie für mich in diesem Moment. Alles klar, ich durfte in Zukunft nicht
annähernd so viel lesen. Erst recht keine Liebesromane und dergleichen. Ich
versuchte, meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, doch es half nichts.
Schließlich warf ich das Handtuch und ließ mich einfach dahingleiten, bis ich
endlich vom Schlaf umfangen wurde …
     
    Schwarz, schwarz, schwarz. Ich wusste, wo ich war, wusste,
dass ich mich nicht bewegen durfte, da ich sonst fallen würde. Ich ließ es
sogar bleiben, nach Hilfe zu rufen, da ich spüren konnte, dass mir meine Stimme
wieder nicht gehorchte. Vorne entstand ein Lichtfleck, ähnlich dem Licht am
Ende des Tunnels, sodass ich mich schon fragte, ob ich gestorben war. Doch je
näher es kam, desto besser konnte ich sehen, dass es sich um eine Tür handelte,
die sich auf mich zu bewegte. Was war da los? Dann waren da wieder diese zwei
Stimmen … ein Mann und eine Frau … kein Zweifel, es waren die gleichen vom
letzten Traum. Würde ich jetzt mehr erfahren, wenn ich einfach nur still stehen
blieb und darauf wartete, dass die Tür mich verschluckte? Näher und näher kam
das Licht und ebenso wurden die Stimmen deutlicher.
    „Das können sie nicht machen!“, rief die Frau
hysterisch. „Sie ist mein Kind, nicht das von den beiden verwöhnten
Reichen!“
    „Sie können, Jeanne, und das weißt du“, widersprach
der Mann leise, gerade so, als würde ihm gerade das gegen den Strich gehen.
    „NEIN!“, schrie die Frau und es klirrte. Anscheinend
war etwas zu Bruch gegangen.
    „Jeanne!“, herrschte der Mann sie an. „Beruhige dich!
Je mehr du dich wehrst, desto weniger Zeit haben wir mit ihr.“
    „Nein, nein, nein, NEIN!“, schluchzte die Frau jetzt.
„Sie ist doch kein Experiment, das man einfach so weggeben kann, um zu sehen,
was dann passiert …“
    „Ich weiß …“, lenkte der Mann traurig ein.
    „Ich werde das nicht zulassen!“, ereiferte sich die
Frau dann.
    „Du musst, Jeanne, sonst töten sie dich. Wer sich
ihren Plänen in den Weg stellt, wird aus dem Weg geräumt. In etwa so wie bei
der Organisation, die sie bekämpfen. Es gäbe kein Entkommen, weder für dich
noch für mich noch für unser Kind. Mach die Situation nicht schlimmer, als sie
ist.“
    „Aber … aber …“ Nun fiel die Frau haltlos zu
schluchzen an. „Mein Kind!!! NEIN!“
    „Ssssscht. Wir können nichts tun. Wir werden sie
wiedersehen, das haben sie uns versprochen, haben ihr Wort darauf gegeben.“
    „Was zählt schon ihr Wort?!?“, wehklagte die Frau.
„Sie machen sowieso alles, wie es ihnen am besten in die Pläne passt!“
    Die Tür war nun direkt vor mir, doch sie blieb stehen.
Ich wollte hindurch, wollte die Gesichter des vom Schicksal getroffenen Paares
sehen, wollte fragen,

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