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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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wer sie so unter Druck setzte, wollte ihnen helfen … und
beging denselben Fehler, wie schon im letzten Traum: Ich bewegte mich. Wieder
verlor ich den Halt, wieder stürzte ich vornüber, versuchte mich noch am
Türrahmen festzuhalten, doch ich bekam ihn nicht zu fassen. Auf einmal sagte
der Mann überrascht: „Leyla?!“ Dann fiel ich in die Dunkelheit.
     
    „Leyla? Leyla?! LEYLA?!?“ Die Stimme war mir bekannt,
ich verband sie mit so etwas wie Geborgenheit und Sicherheit, bekam mich aber
nicht dazu, die Augen zu öffnen. Der Traum war zu real gewesen, zu
allgegenwärtig, selbst jetzt konnte ich mich noch an die Stimmen erinnern, an
die Frau, den Mann … „LEYLA, verdammt noch mal wach auf!“ Ich schlug die Augen
auf und fuhr hoch, wobei ich mit einem kühlen Körper zusammenstieß.
    „Was?! Ist etwas passiert??“, fragte ich Ayden
irritiert.
    „Nein, überhaupt nichts, mal abgesehen davon, dass du
wie eine Wahnsinnige um dich geschlagen und geschrien hast, als würdest du
massakriert!“, erwiderte Ayden bissig, aber offensichtlich erleichtert, dass es
mir gut ging.
    „Ich … tut mir leid …“, flüsterte ich und senkte den
Blick.
    „Das muss dir doch nicht leidtun!“, wehrte der
Schwarzhaarige ein wenig entnervt ab. „Sag mir lieber, was dich derart in
Aufruhr versetzt hat!“
    „Albtraum“, antwortete ich kurz angebunden.
    „Genauer“, gab er ebenso kurz zurück.
    „Nein.“
    „Doch.“
    „NEIN!“ Ich sprang aus dem Bett und wollte mich schon
im Bad verschanzen, doch ich kam nicht mal bis zur Tür, da hatte mich Ayden
schon an den Handgelenken gepackt und mit dem Rücken gegen die Zimmerwand
gedrängt.
    „Was ist los mit dir?!“, rief er. „Du führst dich auf,
als würde ich wer weiß was von dir wollen! Ich will lediglich wissen, was in
deinem Albtraum vorgekommen ist, nicht mehr und nicht weniger!“
    „Ich sage es dir aber nicht!“, fauchte ich.
    „Und wieso?“ Ich setzte zu einer Antwort an und blieb
doch stumm. Ich hatte keine Antwort auf diese Frage. Ayden sah mich lange
prüfend an, dann zog er mich in seine starken Arme. „Verflucht, dann sagst du
es mir eben nicht. Aber erschreck mich bitte nie wieder so“, gab er
überraschenderweise klein bei. Ich versuchte, zu ihm aufzusehen, doch er
unterband dies, indem er mich noch fester hielt, sodass ich beinahe befürchten
musste, dass mein Rückgrat oder zumindest meine Rippen brachen.
    „Ich – danke …“, flüsterte ich dann.
    „Gern geschehen … aber wofür denn genau?“, erwiderte
Ayden sanft.
    „Für alles … und vor allem dafür, dass du nicht weiter
nachhakst.“
    „Das werde ich noch, wenn der Traum nicht mehr
allgegenwärtig ist“, warnte er mich.
    „In Ordnung“, sagte ich nur und gab mich der Umarmung
vollständig hin, was mir überaus leicht fiel. Ein Schaudern durchfuhr mich.
Irgendetwas lief falsch, ganz und gar falsch. Der Traum war zu real gewesen,
hatte zu sehr an etwas erinnert, das in meinem Unterbewusstsein verborgen zu
sein schien und nun versuchte, ans Tageslicht zu kommen. Innerlich wand ich
mich vor Schmerzen. Diese Frau … Warum nur hatte ich das Gefühl, dass ich ihren
Namen, ihr Gesicht, die Wärme ihrer Haut kennen sollte?!? Ich verkrampfte meine
Hände in der Brust des jungen Mannes, der mir leicht zögerlich über den Kopf
streichelte. Er fühlte sich genauso unwohl in seiner Haut wie ich, wobei ich
seinen Grund dafür weder kannte, noch würde erraten können.
    Nach einigen Minuten drückte ich ihn fort und schlang
die Arme schützend um meinen Oberkörper. Als Ayden Anstalten machte, mich
wieder in seine schützende Obhut zu nehmen, schüttelte ich heftig den Kopf und
wich zurück. Ich wollte mich erst einmal darauf konzentrieren, dass die Bilder
vor meinem geistigen Auge, das meinen Albtraum immer und immer wieder abzuspielen
schien, verschwanden. Der Schwarzhaarige ließ die Hände sinken und setzte sich
auf den Rand des Bettes, unterließ es jedoch nicht, mich kritisch und
misstrauisch zu betrachten.
    „Ist schon gut“, sagte ich nach einer Weile, wandte
mich ab und ging ins Wohnzimmer.
    „Was genau glaubst du, was du da tust?“, kam es von
der Schlafzimmertür her, als ich mich auf dem Sofa niederließ.
    „Ich werde heute kein Auge mehr zu tun können“, sagte
ich schwach und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Die Wolken hatten sich
gelichtet und die nächtliche Dunkelheit wich dem sanften Schimmer des Tages.
Ich wollte nicht auf die Uhr sehen, wollte nicht wissen,

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