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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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mit einem Kugelschreiber, nach dem Tippen am Laptop ... ich hatte den
Ärzten mit meinen Händen ein Rätsel aufgegeben. Das Naheliegende wäre ja, dass
meine Finger und der Rest der Hände zu schlecht durchblutet wurden, doch dem
war, was einige Tests bewiesen hatten, nicht so. Es war vielmehr so, dass das
Blut, sobald es in die Adern meiner Hände eintrat, sich abzukühlen und ein
wenig langsamer zu fließen schien, obwohl keine Verengungen und dergleichen
vorlagen.
    Es war angenehm, ohne Zeitdruck neben dem
Schwarzhaarigen dahinzuspazieren und den Wellen dabei zuzuhören, wie sie ruhig
gegen den Strand brandeten. Im Vergleich zu meinem normalen Lauftempo bewegte
ich mich im Schneckentempo vorwärts, aber welcher Termin wartete denn auf mich?
Ich brauchte Zeit und die wurde mir gewährt, auch wenn ich durch die ständige
Kühle von Aydens Hand immer abgelenkt und verwirrt wurde. Für Außenstehende
mussten wir wie ein glückliches Pärchen wirken, frisch verliebt oder wie auch
immer der alteingesessene Romantiker es bezeichnen würde. Ich schluckte. Gar
nicht mal so schlecht die Vorstellung …
    „Geht es dir etwas besser?“, wollte der junge Phynix
erst dann wissen, als wir am nördlichsten Punkt der kleinen Halbinsel
angekommen waren. Wir hatten gefühlte 1,5 Meilen schweigend hinter uns
gebracht. Ich hielt an und musterte ihn lange, während ich mir überlegte, wie
es mir eigentlich ging. Wollte er eine ehrliche Antwort? Der Schwarzhaarige
registrierte scheinbar jede noch so winzige Muskelbewegung unter meiner
Gesichtshaut, so konzentriert beobachtete er mich, während ich noch immer
unschlüssig hin- und herüberlegte, was ich eigentlich antworten sollte.
    „Ja“, erwiderte ich dann.
    „Dir geht es besser?“, hakte Ayden nochmals nach.
    „Ja“, bestätigte ich. „Zum größten Teil dank dir.
Danke“, fügte ich dann etwas leiser hinzu.
    „Nichts zu danken …“, winkte er ab und sah
gedankenverloren auf das Meer. Was hatte er denn jetzt?
    „Für mich ist es schon etwas Dankenswertes. Soweit ich
mich erinnern kann, bist du der Erste, der mir wirklich zur Seite gestanden
hat. Zumindest in einer Situation, in der ich wirklich Unterstützung gebraucht habe … Die kamen nicht so oft vor …“, versuchte ich mich aus meiner
unglücklichen Formulierung herauszureden. Mein Gott, ich musste mich teilweise
total melancholisch anhören.
    „Ja … für dich …“, gab der junge Mann nur abwesend
zurück und drückte dabei unbewusst meine Hand. „Lass uns zurückgehen“, sagte er
dann.
    „Warum?“, wollte ich beinahe schon schockiert wissen.
Die Idylle tat mir gut, erst recht durch seine bloße Anwesenheit.
    „Weil wir hier allein …“ Plötzlich brach Ayden mit
einem schockierten Blick ab. Anscheinend war ihm etwas rausgerutscht, das ich
nicht erfahren hatte dürfen. Seine Miene war hart, als er sich umdrehte und dem
Rückweg entgegensah.
    „Ayden?“, sprach ich ihn verwirrt an, als er mich
kraftvoll mit sich zog, schneller als auf dem Hinweg. Er ignorierte mich.
„Ayden, was ist los?“, bemühte ich mich um seine Aufmerksamkeit, doch ich hätte
genauso gut mit einer massiven Granitwand reden können: nichts. Okay, das war seltsam. „AYDEN!“, rief ich dann. Ich konnte dieses merkwürdige Schweigen
nicht ertragen, erst recht, da ich genau wusste, dass seine Reaktion wieder
dieses Unbekannte enthielt, was mich mehr als alles andere nervte. Er
ignorierte mich einfach und machte ein düsteres Gesicht. Ich schüttelte
gedanklich mit dem Kopf. Warum war es so schlimm, dass es ihm gegen den Strich
ging, mit mir allein zu sein? Nun gut, wenn ich daran dachte, durchfuhr ein
leiser Stich mein Herz, aber …
    „Ayden“, sprach ich ihn mit fester Stimme an – na ja,
mehr oder weniger fest, da er mittlerweile so schnell lief, dass ich mit meinem
ruhigen Atmen in Verzug kam. „Es ist mir egal, dass du dich unwohl fühlst, wenn
du mit mir allein bist, deswegen brauchst du nicht …“ Sein Gesicht, als er zu
mir herumwirbelte, ließ mich augenblicklich in Schweigen verfallen. Zum ersten
Mal hatte ich so etwas wie Angst vor ihm. Seine Augen sprühten geradezu vor
unterdrückter Wut.
    „Du glaubst, ich habe ein Problem damit, mit dir
allein zu sein? In der Weise, dass ich deine Art oder deinen Charakter nicht
ertragen kann?“, hakte er leise und bedrohlich nach.
    „Ich sehe, dass du ein Problem damit hast … Ich
weiß nur nicht genau warum “, antwortete ich, vollkommen gefangen von
dieser neuen

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