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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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Stimme in meinem Inneren sagte mir, dass meine Freundschaft mit
Ayden noch ungewollte Nebenwirkungen haben würde …

Sport ist Mord?!
     
    Mein Blick musste tiefste Unwilligkeit ausdrücken,
denn so fühlte ich mich auch. Ich wusste noch nicht einmal, dass es erlaubt
war, sich einfach mal so für eine Sporteinheit in den Unterricht zu schleichen
und gleich darauf wieder zu verschwinden. Amber, die blonde Gefahr, wie ich sie
gerne nannte, hatte diese Aktion vollbracht und stand nun neben mir und Vivian
in einer Reihe vor Mr. Warner. „Ihr alle wisst ja bereits, dass wir uns für die
nächste Woche mit der rhythmischen Sportgymnastik beschäftigen wollen“,
eröffnete der Lehrer die Stunde unter allgemeinem Gestöhne der Jungs. Na ja,
nicht aller. Ayden blieb wie immer ganz cool und unbeeindruckt. „Dazu sollt ihr
euch zu kleinen Gruppen zusammentun und eine Kür für jedes Mitglied entwerfen.
Am Donnerstag werde ich dann die jeweiligen Küren bewerten. Auf, auf!“,
beendete Mr. Warner seine kurze Rede. Blitzschnell war Ayden an meiner Seite
und auch Vivian schien es recht eilig zu haben, mit mir in eine dieser Gruppen
zu kommen, was ich, wenn ich fies war, wohl Amber zu verdanken hatte. Vivian
hatte mir anvertraut, dass sie die Blonde auch nicht sonderlich gut leiden
konnte. „Ladies first“, meinte Ayden nur, als wir uns in eine Ecke des
Sportplatzes verzogen hatten.
    „Wie wäre es erst einmal damit, dass wir uns die
einzelnen Bestandteile einer Kür ansehen und ausprobieren, was jeder von uns am
besten kann?“, schlug ich vor.
    „Ich wollte eigentlich schon eine Kür festlegen“,
erwiderte Vivian überrascht.
    „Unklug“, antwortete ich nur. „Weil du noch nicht
weißt, zu welcher Musik du deine Kür vorführst. Musik und Kür müssen
zusammenpassen.“
    „Aber Mr. Warner hat gar nichts von Musik gesagt“, gab
die andere verwirrt zurück.
    „Mit Musik kommt es aber besser“, zuckte ich mit den
Schultern. „Mir egal, was ihr macht, ich jedenfalls mache meine Kür zur Musik.
Ich muss nur mal Mr. Warner fragen, ob er einen tragbaren CD-Player hat.“ Damit
verließ ich die beiden und hakte nach.
    Bis zum Donnerstag war ich nicht wirklich dazu gekommen,
während des Unterrichts meine Kür zu üben, da ich mich in der Zeit gemeinsam
mit Ayden um die Kür von Vivian und ihm zu kümmern hatte. Er hatte zwar sehr
gute Ideen, übertrieb es jedoch an manchen Stellen, sodass seine einzelnen
Bestandteile mehr der Akrobatik zuzuordnen waren, was natürlich einer Korrektur
bedurfte, wie auch Mr. Warner bestätigte. Ich hatte überhaupt kein Problem
damit. Nach der Schule hatte ich ohnehin immer viel Zeit und mein Garten bot sich
geradezu an, dort zu üben.
    Am Donnerstag schließlich schleppte Mr. Warner den
CD-Player mit zum Sportplatz, hinter ihm eine Verlängerungsschnur, und schloss
alles an. Ich hielt mich im Hintergrund, als der Lehrer nach Freiwilligen
verlangte. Neben Ayden, der so selbstsicher wie eh und je war – zu Recht –
meldete sich zu meinem Erstaunen auch Amber. Sie schien wohl etwas von
rhythmischer Sportgymnastik zu verstehen. Deswegen sah sie mich wahrscheinlich
auch so provozierend an. Sie wollte mir also zeigen, dass sie zumindest in
einer Sache besser war als ich. Ich hob nur eine Augenbraue und verschränkte
die Arme vor meiner Brust. Zunächst führte Ayden seine spektakuläre Kür vor,
was, als er zum Ende kam, begeisterten Applaus zur Folge hatte. Er war
definitiv geboren für alles, so schien es mir jedenfalls. Selten hatte ich so
viel Eleganz in einem für Männer nicht peinlichen Maß gesehen, wie bei ihm,
ganz zu schweigen von seiner Beweglichkeit, die die einer Profigymnastikerin
noch weit in den Schatten stellte.
    Nach ihm kam Amber. Es sah zwar nicht schlecht aus,
was sie ablieferte, aber – erst recht nach Ayden – es überzeugte mich nicht.
Teilweise wirkte es zu abgehackt, weil sie, so schien es jedenfalls, zu sehr
darauf bedacht war, sich so elegant wie möglich zu bewegen, worunter die
Übergänge zwischen den einzelnen Kürbestandteilen zu leiden hatten. Vivian
schlug sich gut, wenn man bedachte, was für Schwierigkeiten sie am Anfang
gehabt hatte. Ich wusste nicht, warum, aber ich ließ mir Zeit, bis ich die
Letzte war, die vorführen sollte. Ich reichte Mr. Warner meine CD, die er
einlegte und darauf wartete, dass sie spielte. Sobald die Musik, ein Stück der
Klassik – welches vermochte ich nicht zu sagen, es hatte mir einfach gefallen –
einsetzte, ging ich in

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