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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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um mich an die
Stirn zu fassen – doch auf halbem Weg hielt ich erschrocken inne. Ich hob die
andere Hand und betrachtete sie mir ebenso geschockt wie die andere. Die
Fingerspitzen, vor allem aber meine Fingernägel, waren über und über mit
getrocknetem Blut getränkt. Ich erinnerte mich an den unglaublichen Schmerz und
daran, dass ich mir verkrampft meinen Kopf gehalten hatte, aber … Hatte ich
mich etwa so verkrampft gehalten, dass ich mich selbst zum Bluten
gebracht hatte?! „Leyla“, richtete Ayden sanft meine Aufmerksamkeit wieder auf
ihn. „Geht es dir gut?“
    „Geht so … ich fühle mich, als hätte ich mich vor
einen Zug geworfen, der daraufhin längs über meinen Kopf gedonnert ist“,
antwortete ich müde.
    „Was ist passiert?“, drängte Ayden weiter. Sein
Gesicht war von Sorgenfalten übersät.
    „Ich weiß es nicht genau … mir war schwindlig … dann
war kurz nichts … und dann hat mein Kopf auf einmal so geschmerzt“, erwiderte
ich. Und dann auch noch diese seltsame Szene, wo ich in dieser Kugel war … ,
fügte ich in Gedanken an. Warum hatte ich, als ich bewusstlos war,
überhaupt irgendetwas gesehen? Und sei es nur das geistige Auge? Was
sollte das?
    Was wollte mir mein Unterbewusstsein damit sagen?
Wollte es mir überhaupt etwas sagen? Konnte ich diese – diese Vision überhaupt
für voll nehmen?
    Ayden musste mir wohl ansehen, dass ich geistig
abwesend war, denn er strich mir sanft über die Wange, um meine Gedanken wieder
zurückzuholen – eine ziemlich effektive Methode.
    „Hast du keine Idee, warum du diese Schmerzen
hattest?“ War klar, dass er das fragte.
    „Nein, habe ich nicht“, antwortete ich daher schon
fast trotzig und wollte mich aufsetzen, aber der Schwarzhaarige packte mich nur
sanft an den Schultern und drückte mich in die Kissen.
    „Du bleibst liegen. Du bist kreidebleich, Leyla, ganz
zu schweigen von deinem glasigen Blick“, tadelte mich der junge Mann. „Ich
werde einen Arzt rufen“, fuhr er dann bestimmt fort und verließ erstaunlich
schnell das Zimmer.
    „Das wirst du NICHT!“, rief ich Richtung Wohnzimmer,
aber ich hörte bereits, wie Ayden jemandem die Lage schilderte. „Dieser elende,
blöde …“, brodelte ich und schwang meine Beine über die Bettkante. Ich stand
auf und wollte schon rüber rennen, um ihm das Telefon aus der Hand zu schlagen,
da begann sich auf einmal alles zu drehen und meine Beine gaben unter mir nach.
Wie aus dem Nichts streckten sich zwei Hände nach mir aus und fingen mich ab,
noch bevor überhaupt meine Knie auf den Boden schlugen. „Ich sagte doch, du
sollst liegen bleiben“, wisperte Ayden sanft und verfrachtete mich wieder auf
das Bett. „Und jetzt bleib auch liegen. Der Arzt ist unterwegs.“
    „Das ist nicht nötig“, nuschelte ich zur Seite hin.
    „Das sehe ich anders.“
    „Dann bist du eben blind“, gab ich zickig zurück.
    „Leyla“, sagte der Schwarzhaarige überraschend streng
und autoritär. „Hast du überhaupt eine Ahnung, was für einen Schrecken du mir
eingejagt hast?!“ Er klang sogar – wütend?! „Dein Schrei ging mir durch Mark
und Bein und ich würde sagen, das ging zwar nicht nur mir so, aber er hatte
doch auf mich die größte Wirkung. Ich bin sofort zu dir gerannt und dann sehe
ich dich mitten auf der Straße kauern, deinen Kopf krampfhaft haltend, dein
Gesicht schmerzverzerrt und hinter dir ein Auto, das dich überfahren hätte,
wenn ich nicht noch rechtzeitig gekommen wäre!“
    „Wie hast du das überhaupt geschafft?“, wollte ich
überrascht von ihm wissen. „Zwischen meinem Schrei und dem Gefühl, dass ich aus
dem Weg befördert wurde, waren gerade einmal Sekunden dazwischen. Und du warst
immer noch auf dem Sportplatz!“ Jetzt, wo ich so darüber nachdachte, war das
komplett unmöglich. Ayden wollte etwas sagen, ließ es dann jedoch. Dann, beim
zweiten Anlauf sagte er: „Du hast nur nicht gemerkt, wie ich dir
hinterhergelaufen bin. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, als du einfach so
gegangen bist.“ Das klang zwar plausibel, aber die Tatsache, dass er so lange
für diese Erklärung gebraucht hatte, ließ mich stutzen. Ich beließ es dabei, da
ich mich nicht in der Lage fühlte, zu streiten, aber trotzdem fand ich das
Ganze sehr merkwürdig. „Ach, und noch etwas“, sagte der junge Mann dann ein
wenig abgehackt. „Wasch dir bitte die Hände.“ Ich starrte ihn an.
    „Willst du mir erzählen, dass jemand wie du kein Blut sehen kann?“
    „Egal aus welchem Grund, es

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