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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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herum
und stolperte instinktiv rückwärts. Vor mir stand Cináed, der kleine Bruder von
Ayden. Jedenfalls glaubte ich, dass er der kleine Bruder war, weil er
schlichtweg einen halben Kopf kleiner war als Ayden. Das war es jedoch nicht,
was mich zurückweichen ließ, sondern das Blut an seiner Kleidung, das von
seinem Kinn heruntertropfte. Im allerersten Augenblick hatte ich gedacht, er
sei verletzt, doch beim zweiten Blick war mir klar, dass es ihm blendend ging –
und das Blut von seinem Mund aus nach unten floss. „Das ist gefährlich! Einen
Moment unachtsam und dann …“, seufzte der Braunhaarige und sah finster zu mir
herüber. Ich wich weiter zurück, als auf einmal ein Baum in meinem Rücken war.
Ich traute mich nicht, den Blick abzuwenden, es war wie bei einem Autounfall:
Man wollte es eigentlich nicht sehen, aber man konnte nicht woanders
hinschauen.
    „Was – was bist du?“, brachte ich mühsam hervor, auch
wenn ich die Antwort eigentlich schon kannte, dafür hatte ich einfach zu viel
gelesen. Sicherlich könnte es rein theoretisch noch eine andere Erklärung geben
… aber der Mann vor mir – das war einfach eindeutig.
    „Oh je. Das ist jetzt ein Problem …“, murmelte Cináed
nachdenklich und lehnte sich lässig an einen Baum. „Eigentlich solltest du mich so nicht sehen.“
    „CINÁED!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Die Stimme
donnerte wie ein Gewehrschuss über und durch den Wald und ließ mich wieder in
die von mir angestrebte Richtung wirbeln. Mit geballten Fäusten, schwer atmend
und mit glitzernden, eisblauen Augen stand Ayden seinem Bruder gegenüber. „Oh
je …“, machte der Angesprochene und duckte sich vorsichtshalber. Ich war
derweil von Aydens Erscheinung fasziniert. Er wirkte zwar so unendlich
gefährlich und beinahe schon bösartig, andererseits passte diese Seite zu ihm.
    Auch er wies Blutspuren auf, die sich bei ihm jedoch
nur auf die Mundwinkel beschränkten.
    „WAS ZUM TEUFEL GLAUBST DU, WAS DU DA TUST?!?!“ Ayden
war außer sich und noch immer hallte seine Stimme scheinbar meilenweit.
    „Ich – ähm – nun …“, stammelte Cináed, dem man ansehen
konnte, dass er einen Fehler gemacht hatte – einen schwerwiegenden. Ayden
machte ein paar aggressive Schritte auf den anderen zu und zusammen mit dem
mörderischen Glitzern in seinen Augen und der Kampfbereitschaft, in denen des
anderen, war die Atmosphäre vollends geladen.
    „Moment mal!“, mischte ich mich ein und sprang
zwischen die beiden. „Wehe euch, ihr kämpft gegeneinander.“ Ayden, der mir
gegenüber stand, starrte mich an. Sein ganzes Gesicht zeigte für einen kurzen
Augenblick Überraschung, dann wurde es wieder wütend. „Geh beiseite, Leyla!“,
fauchte er.
    „Nein! Warum regst du dich eigentlich so auf? Ich bin
mittlerweile in einem Stadium, in dem mich nichts mehr überraschen kann, also
ist es egal!“, erwiderte ich lautstark. Die Wut wich aus seinem Gesicht und er
ging auf mich zu, bis er direkt vor mir stand. Dann hob er eine Hand, strich
mit ihr über meine Wange und ließ sie dort verharren. „Das sagst du zwar, aber
deine Augen verraten nur zu deutlich, was du wirklich fühlst. Niemand
könnte so eine Offenbarung so einfach wegstecken. Also verzeih, aber ich glaube
dir nicht“, wisperte er und stieß mich daraufhin zur Seite. „Was dich
Volltrottel angeht: Was hast du dir gedacht?!“
    „Ich habe für den Wald untypische Geräusche gehört und
bin ihnen nachgegangen“, antwortete Cináed mit gestrafften Schultern.
    „Und du musstest dich im Zuge dessen auch gleich
zeigen?“, giftete Ayden böse, während ich mich aufrappelte. So gewalttätig
hatte ich ihn noch nie zu spüren bekommen.
    „Ja, weil sie geradewegs in deine Richtung marschiert
ist! Hätte sie dich etwa überraschen sollen, während du deiner ‚Tätigkeit’
nachgehst???“, fauchte der Braunhaarige zurück. Ayden bleckte wütend die Zähne,
weil er nichts erwidern konnte. Von meinem Standpunkt aus wirkten sie wie zwei
Wölfe oder Tiger, die sich anfauchten und kurz davor waren, sich anzuspringen.
    „Was ist hier los?“ Ich wirbelte um 180 Grad herum,
nachdem ich gerade wieder auf die Füße gekommen war. Das war eine Frauenstimme.
Sie war leise, lauernd und ein wenig arrogant. Kira schied daher schon mal aus.
Auf uns zu kam eine zierliche Frau mit langen, roten Haaren, die sie zu einem
Knoten zusammengebunden trug, aus dem sich einige Strähnen flüchteten. Ihr
Alter konnte man ihr bei Weitem nicht ansehen; ich

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