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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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nie
Serien schaute. Und Bücher. Ich war überrascht, dass er bei so gut wie
sämtlichen Büchern mitreden konnte, die ich gelesen hatte. Da ich irgendwie
spürte, dass da etwas dahinter war, sprach ich Ayden darauf an. Er antwortete
nur, dass er sich die Buchrücken meiner Bücher irgendwann eingeprägt habe und
sich daraufhin interessiert an die Literatur gemacht hatte. „Unter anderem,
weil ich mit dir über die Werke reden wollte“, gestand er irgendwann mittendrin,
weshalb ich kurz zur Seite sah. Hatte ich ihn falsch eingeschätzt? War er
wirklich so zuvorkommend?! Wieder in meinem überschaubaren Haus
verdonnerte mich Ayden ‚zur Strafe’ dazu, einen weiteren Film zu gucken. Er
nahm wahllos einen aus meinem Regal, machte Mikrowellenpopcorn und schon ging
es los. Erneut hielt er meine Schulter, wobei ich meinen Kopf auf seinem Arm
hätte abstützen können. Ich kam nicht umhin, diese Atmosphäre zu genießen. Und
da ich mich immer noch schuldig fühlte, dafür, dass ich ihm Sorgen bereitet
hatte, gab ich mir einen Ruck und lehnte mich an seine Schulter. Ich konnte
seinen fragenden Blick förmlich spüren, aber ich tat so, als wäre es das
Normalste auf der Welt und nach einigen Sekunden wandte er sich wieder dem
Fernseher zu.
    Während des Abspanns richtete ich mich wieder auf und
sah zu ihm auf. „Ich hätte da noch eine Frage“, meinte ich vorsichtig.
    „Ja?“, fragte er offen.
    „Wo wohnst du?“ Es war die essenziellste aller Fragen,
wenn man bedachte, dass ich morgen zu ihm sollte. Er blinzelte, dann brach er
in lautes Lachen aus.
    „Ich muss morgen nicht kommen“, züchtigte ich ihn
überaus gekonnt, da er sofort im Lachen innehielt.
    „Nein, nein, bitte nicht. Ich meine: Bitte komm
morgen. Tut mir leid. Aber es hat sich einfach nur so lächerlich angehört“,
versuchte er zu erklären, während ich ihn ungnädig musterte. „Ich hole dich
morgen ab“, sagte er dann ernst. „Sag mir nur wann.“
    „Wann steigt denn die Feier?“, stellte ich meine
Gegenfrage.
    „Den ganzen Tag?“ Ich machte ein säuerliches Gesicht.
    „Einfach ausgedrückt: Es ist vollkommen egal, wann ich
aufschlage, Hauptsache ich erscheine überhaupt, richtig?“, brachte ich die
Sache auf den Punkt.
    „Nun, das ist so auch nicht ganz richtig“,
erwiderte Ayden. „Ich möchte nämlich, dass du möglichst früh
erscheinst.“ Jetzt hörte er sich wie ein schüchterner Erstklässler an. Der Typ
sollte ernsthaft die Karriere eines Schauspielers in Erwägung ziehen.
    „Da ich zumindest ein bisschen schlafen möchte … um zehn?“,
gab ich dann doch klein bei. Immerhin war es sein Geburtstag – egal der
wievielte. Ein strahlendes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen,
und ehe ich mich versah, war er mir auch schon um den Hals gefallen. „Danke,
Leyla!“, freute er sich. Ich blinzelte überrascht, während ich die Decke
anstarrte. Er hatte mich so stürmisch umarmt, dass ich der Länge nach auf der
Couch lag.
    „Warum freust du dich so? Ist doch keine große Sache“,
wehrte ich verwirrt ab, wobei ich bemerkte, dass meine Wangen ein wenig warm
wurden – um nicht zu sagen heiß.
    „Doch, das ist es, wenn man bedenkt, dass du in einen
Haushalt voller Vampire hereinspazierst. Ist das nicht ziemlich egoistisch von
mir, dich so einer Gefahr auszusetzen?“, wollte er dann allen Ernstes von mir
wissen, als wenn ich der allmächtige Richter wäre.
    „Gefahr? Du und deine Familienmitglieder waren die
ganze Zeit über Vampire und ich habe immer noch alle Haare beisammen. Ich denke
kaum, dass sich euer Charakter geändert hat, nur, weil ich jetzt weiß, was ihr
seid.“
    „Das klingt so wunderbar plausibel …“, sagte ein auf
Wolke sieben schwebender Ayden. Ich begann derweil, an seinem klaren Kopf zu
zweifeln. Er ließ sogar von mir ab, ohne dass ich etwas sagen musste. Die Zeit,
die ich brauchte, um mich aufzusetzen, brauchte er, um bis zur Tür zu kommen.
„Ich komme dann morgen früh um 10 Uhr und hole dich ab“, verabschiedete er sich
und schon war ich allein in meinem Haus.
    Das war seltsam ,
dachte ich unweigerlich, ehe ich mich erhob und den Fernseher ausschaltete,
wobei ich vorher die DVD sicherstellte. Ich bin auf morgen gespannt … Dann
fiel mir ein, dass sein Geschenk noch nicht hundertprozentig fertig war. Ich
wühlte es aus der Ecke meines begehbaren Kleiderschrankes, in der es sofort
nach meiner Ankunft gelandet war, und legte es auf das Bett. Vorsichtig zog ich
das Fläschchen heraus

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