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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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schönen schwarzhaarigen Mann. Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, dass Darius, nachdem er sich wieder in einen Menschen verwandelt hatte, unbekleidet war. Seine Kleidungsstücke waren zerrissen und nur wenige Reste verbargen das nötigste. Er hatte einige Fetzen um seinen Unterleib geknotet, wofür Bluma ihm dankbar war.
    »Der Golem sah schrecklich aus«, sagte Bluma.
    Darius zog einen Mundwinkel hoch. »Und ich nicht?«
    Bluma grinste. »In Ordnung, ihr beide habt schrecklich ausgesehen. Jedenfalls solange, bis du dich in Darius Darken verwandelt hast. Als der Golem vor dir stand, kamst du mir vor wie eine Maus, die sich gegen einen Crocker wehrt.«
    »Crocker?«
    »Wir züchten sie auf Fuure. Sie ernähren uns. Ihre Schulterhöhe ist so hoch wie deine.«
    Darius nickte und seine Lippen kräuselten sich. »So, so – wie eine Maus. Eine Maus, die sich zu wehren weiß, nicht wahr?«
    »Du kämpfst gut, doch ohne die Drachen hätten wir es vermutlich nicht geschafft.«
    Darius begutachtete die Klinge. Sie war einigermaßen sauber. Er warf das Blatt weg. »Was du getan hast, war sehr mutig, kleine Barb. Du hast vermutet, dass die Drachen ein schlechtes Gewissen haben, weil sie dich entführten. Das hast du ausgenutzt.« Seine Augen nagelten sie fest und sein Kinn wurde eckig und hart. »Das hätte auch schief gehen können!«
    Bluma zog ihren Kopf zwischen die Schultern. Sie biss ihre Lippen zusammen und nickte.
    Darius starrte sie an. Er schwieg.
    Bluma wagte nicht, aufzublicken. Dann traute sie sich doch.
    Darius’ Gesicht zog sich in die Breite. »Es heißt, man solle nicht mit den Tollkühnen wandern, da sie nur Unglück bringen.«
    Bluma blickte verwirrt drein.
    Darius blinzelte freundlich. »Ich sehe das anders. Man kann einen Abgrund nicht mit zwei Sprüngen überqueren. Entweder – oder! Und du bist gut gesprungen.«
    Bluma lächelte verkrampft. Meinte er das Ernst?
    »Wir sind ein gutes Team, kleine Barb!«
    Ich bin nicht klein!
    »Nenne mich bitte Bluma«, flüsterte sie.
    Darius verhielt einen Augenblick, dann sagte er verständnisvoll: »Selbstverständlich. Wer tapfer ist, hat auch ein Anrecht auf seinen Namen ... Bluma!«
    Bluma war erstaunt, wie erleichtert sie sich fühlte. Für einen Augenblick hatte sie gedacht, Darius sei böse auf sie.
    Das war er auch! Zumindest ein bisschen!
    »Was machen wir nun?« wollte sie wissen. »Lord Murgon und seine Schwester werden erfahren haben, dass uns die Flucht vor dem Golem gelungen ist. Sie werden schlimmere Monster hinter uns herschicken und nichts unversucht lassen, uns zu fangen. Vielleicht weiß Murgon, dass ich das Artefakt öffnen kann. Davon verspricht er sich eine Menge.«
    »Genauso wie er weiß, dass ich für ihn eine Gefahr darstelle. Ich kann ihm seine Kräfte nehmen. So könnte ich ihn besiegen und vernichten. Es gibt eine Unbekannte, ein Problem. Meine Dämonenverwandlungen dauern nur kurze Zeit und ich habe das Gefühl, dass sich die Zeitspanne von mal zu mal verringert. Wann die Verwandlung beginnt, weiß ich nicht. Es kann jederzeit geschehen. Es ist nicht planbar. Also hätte ich nur eine geringe Chance, gegen ihn zu bestehen. Er muss mich nur für eine Weile hinhalten ...«
    »... so lange, bis du wieder zu Darius wirst, stimmts?«
    »Ja, so ist es.«
    »Also müssen wir aus Unterwelt verschwinden. Du sagtest, es gäbe einen geheimen Weg, der nicht durchs Meerwasser führt.«
    »Ja, den gibt es.«
    »Worauf warten wir?«
    Darius reckte sich. Seine Haut war mit blauen Flecken übersät. Über den Rippen erhoben sich Schwellungen und unter dem rechten Auge klaffte ein Riss. »Ich bin fix und fertig, Bluma. Der Kampf hat mich mitgenommen. Auch Helden verletzen sich und haben Schmerzen. Ich muss meine geschundenen Knochen und Muskeln ausruhen, bevor wir den Übergang nehmen können. Ein paar Stunden Schlaf, und ich bin wieder in Ordnung.«
    Bluma, die in ihrem Leben viele Prellungen und Stauchungen gesehen hatte, schob die Unterlippe vor. Bluma wusste genau, dass die richtigen Schmerzen erst kommen würden. Nicht selten verletzten sich Barbs beim Pflücken der Wareiken oder bei anderen Arbeiten.
    Darius sagte: »Außerdem benötigen wir Proviant. Wasser und Nahrung. Es wird immer gefährlicher, umso mehr wir uns zeigen. Die Bewohner von Unterwelt könnten uns verraten.«
    Bluma runzelte die Stirn. »Warum fürchten sie den Lord? Die meisten sind Dämonen oder verwachsene Ungeheuer, die vielleicht in ihrem weltlichen Dasein böse und

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