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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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schien, wenn ...
    RUMMS!
    Holz splitterte, Bohlen flogen durch die Gegend. Wie ein böser Geist brach der Golem durch die Deckplanken, die zur Seite spritzten, als seien sie explodiert. Eine schemenhafte Bewegung und die Kreatur zog sich geschmeidig und kraftvoll nach oben. Die doppelreihigen Zähne eines Margolous blitzten im Licht des Sichelmondes.
    Bluma schloß die Augen.
    Sie wollte nicht sehen, was nun geschah.
    Sie hatte genug von Gewalt.
    Sie kroch in sich zusammen und verschmolz mit der Taurolle. Am liebsten hätte sie ihre Ohren vor den schrecklichen Geräuschen verschlossen, die nun begannen.
    Zwei Giganten der Unterwelt rangen miteinander. Stinkende Feuerbälle krachten in Körper. Sie wollte nicht wissen, wer jaulte, stöhnte, knurrte und brüllte. Sie wollte das alles nicht. Sie wollte nur weg hier.
    Nach Hause!
    Sie stöhnte und stemmte sich hoch. Bei Bross, dem Gott der Winde und Broom, dem Gott des Lebens, sie war es Darius schuldig. Sie konnte, sie durfte die Augen nicht vor der Realität verschließen. Das Leben geschah jetzt und hier!
    Sie zwang sich hinzuschauen.
    Was sie sah, ließ ihren Herzschlag aussetzen. Zwei Körper, die ineinander verschlungen waren wie wahnsinnig gewordene Schlangen. Fleisch und Muskeln, die miteinander rangen, umgeben von einer grauen dampfenden Aura. Die Kreaturen stürzten gegen die Schiffsaufbauten, welche auseinander brachen wie Behausungen aus Stroh.
    Laute, die nicht mehr voneinander zu trennen waren, als verschmelze das Böse miteinander und bilde ein neues Geschöpf. Für zwei Atemzüge lösten sich die Dämonen voneinander, umkreisten sich und stürzten erneut aufeinander.
    Bluma hatte befürchtet, der Golem sei stark, dass er derart mächtig war, erstaunte und schockierte sie. Sie hatte Darius in seiner dämonischen Gestalt für unbesiegbar gehalten. Hatte sie sich getäuscht? Wie war es dem Golem gelungen, die Feuerblitze aus Darius‘ Augen abzuwehren?
    Bluma kicherte, als ihr klar wurde, dass sie den Dämon mit seinem menschlichen Namen benannte. Das Kichern setzte sich über ihren ganzen Körper fort. Ihre Nerven revoltierten. Genug war genug! Tränen rannen aus ihren Augen, während sich ihre Anspannung in einem hellen Jammern Luft verschaffte.
    Darius brüllte und hob den Golem hoch.
    Die grausige Gestalt des Jägers zuckte in den Klauen des schwarzen Dämons. Mit Wucht krachte der Golem gegen die Reling, deren Verstrebungen brachen wie Stroh.
    Darius setzte nach.
    Schoss Feuerstrahlen aus seinen Augen.
    Der Golem dampfte, glühte, schrie grell und rollte sich aus der Gefahrenzone. Schwere Schritte stampften über das Deck. Die Lotus bebte. Lediglich die wenigen intakten Segel waren gleichmäßig gebläht. Eine milde Brise hielt das Schiff auf Kurs.
    Blitzschnell sprang der Golem aus Darius‘ Reichweite.
    Der schwarze Dämon revanchierte sich, indem er so schnell die Positionen wechselte, dass Bluma dies kaum mitbekam. Das hatte sie schon einmal erlebt, als sie geflüchtet waren und sich den Wachsoldaten stellen mussten. Auch da hatte Darius die Positionen auf magische Weise gewechselt.
    Der Golem war verwirrt.
    Seine vielen Augen schnellten hierhin und dorthin.
    Seine unzähligen Ohren zuckten.
    Das zum Teil frei liegende Rückgrat schimmerte feucht. Seine Arme fuchtelten herum, ohne Darius‘ Dämonengestalt zu fassen.
    Der Golem kreischte wie ein Todesbote. Aus dem Stand sprang er hoch, überschlug sich, wirbelte dabei herum und kam auf seine Füße. Seine mit Stacheln versehenen Beinen zuckten. Der schwarze Dämon feuerte erneut, diesmal verfehlte er den Golem.
    Bluma stieß es sauer auf. Sie spuckte aus. Sie war kurz vor einer Panik. Es war offensichtlich, dass Darius kein leichtes Spiel mit diesem Monster hatte. Der Ausgang des Kampfes war und blieb ungewiß.
    »Mach ihn fertig!«, kreischte Bluma verzweifelt. Wenn sie sterben mußte, dann nicht versteckt hinter einer Taurolle. Sie sprang auf und stellte sich breitbeinig hinter Darius. »Mach ihn fertig, Darius! Du bist stärker! Du bist mächtiger!«
    Der Golem hatte bisher nicht auf Bluma geachtet, nun zuckte sein Schädel herum und aus seinem Maul drang ein zischendes Grunzen, als lache er. Blitzschnell zuckten zwei Klauen auf Bluma zu. Bei den Göttern, er konnte seine Arme verlängern! Sie ließ sich fallen und die Klauen glitten über sie hinweg.
    Im selben Moment griff der schwarze Dämon zu. Er packte zwei Arme des Golem, verknotete sie und riss sie empor. Der Golem stolperte und grölte,

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