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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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gewissermaßen Götter sind, denn wir schaffen Leben.«
    Die Mannschaft knurrte und brummte und viele nickten.
    »Dies ist ein Wunder. Wir streuen Leben in den Sternenozean, wir schaffen dort, wo es zuvor nichts gab. Unsere Sporen vermischen sich mit denen unserer Freunde auf den anderen Schiffen, gute Giganten, die den letzten Schritt schon hinter sich haben. Wir spülen uns durch die Weite und das Schicksal wird alles, was wir mit uns tragen, an die richtigen orte bringen. Dadurch sind wir unsterblich. Wir kehren zurück. Es wird Äonen dauern, doch die Evolution und die Götter werden dafür sorgen. Man wird unsere Artefakte finden und unsere Schrift lesen lernen. Man wird wissen, dass wir von den Sternen kamen. Das, meine Freunde, sollte uns trösten. Nichts, was wir wagten, war vergeblich.«
    Sie schwiegen.
    Einige hatten Tränen in den Augen.
    Dalkos machte einen Schritt voran. Zuerst dachte Torka, sein Zweiter warte auf den Befehl, um das Programm zur Selbstzerstörung zu starten. Sie musterten sich. Die lange Reise hatte ihre Freundschaft vertieft. Sie waren vollen Hoffnung gestartet und würden tief verbunden landen – im ewigen All.
    Dalkos schüttelte ganz langsam den Kopf. Sein Bart reichte ihm bis auf die Brust der silbernen Uniform. Seine mächtige Statur bebte. Hatte er so viel Angst? Das konnte sich Torka nicht denken. Nicht er, der tapfere Sternensegler.
    Dalkos hob die Hand und wies auf die Konsole. Sein Mund öffnete sie. Er machte noch einen Schritt und seine Pranke hämmerte auf den Touchscreen. Das Bild auf dem Screen änderte sich, der Schirm veränderte seine Position und Torka traute seinen Augen nicht.
    Mitten in einem milchig scheinenden Sternennebel schimmerte die Sonne, deren Licht auf eine Kugel fiel. Dalkos zoomte das Ziel heran. Er stöhnte, als sich das Bild neu formte.
    Sie alle starrten auf die Darstellung, welche schärfer wurde und sich aus Millionen Pixeln zusammensetzte.
    »Mythenland …«, stöhnte die Wissenschaftlerin.
    »Die Legende …«, seufzte ein Anderer.
    Torka wirbelte herum, so schnell es seine Größe erlaubte. Er merkte, dass sein Mund noch immer offen stand und straffte sich. »Meine Freunde … wir alle sehen es, oder? Wir träumen nicht – dort, dort ist das Ziel unserer Reise.« Sofort wurde er professionell. »Reicht unsere Energie, um den Planeten zu erreichen?«
    Dalkos errechnete es und blickte auf.
    Er verzog das Gesicht. »Nein, Kapitän!«
     
     
    Nur Teile des Sternenschiffes verglühten in der sich verdichtenden Atmosphäre. Was von ihm übrig blieb, krachte in die Kruste des Planeten. Sofort regierte die künstliche Intelligenz. Die Brücke verbrannte in einem gewaltigen, sehr genau berechneten Lichtblitz, die anderen Räume des Schiffes barsten auseinander, Phiolen und Gefäße öffneten sich und eine unvorstellbare Menge Sporen, also Ein- oder Wenigzeller, wurden freigesetzt.
    Der Aufprall riss einen Krater von der Größe einer Stadt in den Boden, eine glühende Schüssel aus feuriger Einschlagschmelze. Dies geschah in Sekundenbruchteilen und völlig lautlos, bevor die Stille von einem Knall zerrissen wurde und einer Explosion. Der Wind trieb unsichtbare Teile über den Planeten.
    Die Druckwelle fegte alles hinweg, was Drumherum war. Bäume wurden pulverisiert, Tiere starben, manche Arten für immer. Die Druckwelle erhob sich in den Himmel und es regnete weißen Staub. Meere brodelten, Land wurde überschwemmt und es bildeten sich Gewässer, wo vorher nichts gewesen war. Meere veränderten ihre Strömungen und Gewitter entluden sich über die Welt, welche die Giganten Mythenland genannt hatten. Das Licht änderte sich, es wurde diffuser und strahlte in sonderbaren Farben. Dann pulsierte es gleißend. Glühende Felsbrocken und Teile des Raumschiffs wurden bis zu tausend Meilen über das Land getragen.
    Die Welt stank nach verbranntem Fleisch, die Hitze war unerträglich.
    Verdampftes Meerwasser, das in die Höhe gestiegen war, fiel Wochen später zurück und überflutete das Land.
    Die Sporen stellten ihren Metabolismus ein, also sie schliefen. Da ihre Zellwände die Wasserverdunstung verhinderten, überstanden sie alle Widrigkeiten. Sie waren die perfekten Raumfahrer, denn sie überlebten in kochendem Wasser genauso wie im Vakuum.
    Das war gut so, denn es wurde kalt und kälter. Eis überzog das Land und es dauerte lange, bis die Sonne ihre Übermacht bewies. Das Eis schmolz und bald reckten sich neue, bis dahin unbekannte Pflanzen aus dem

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