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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Felsboden. Sie fauchten hilflos und weinten silberne Tränen.
    Sie hatten ihn verraten.
    Zwar würde er sie nicht töten, aber sie würden sich noch in tausend Jahren daran erinnern, dass man sich mit dem Lord der Unterwelt nicht anlegte.
    Er kicherte und setzte die Bestrafung fort.
     
     
     
    Dogdan der Unselige war zornig.
    Er hatte sofort wieder auftauchen wollen.
    Stattdessen hatte ihn ein Ungeheuer angegriffen, welches ein ähnliches Gebiss trug, wie er selbst. Zuerst wollte er es freundlich begrüßen, doch der Fisch - um einen solchen musste es sich handeln, schließlich waren sie unter Wasser - riss das Maul auf und versuchte, Teile von Dogdans Körper zu beißen.
    So etwas ließ Dogdan selbstverständlich nicht zu. Die Luft zum Atmen wurde knapp. Er vermutete, neue Luft an der Wasseroberfläche zu bekommen. Noch war es nicht so weit. Zuerst würde er sich um den Fisch kümmern.
    Das war keine große Sache.
    Er wehrte den Angriff zweimal ab, zerriss den Feind in der Mitte und machte sich an die Oberfläche, um seine riesige Lunge mit neuem Sauerstoff zu füllen.
    Als sein Schädel über Wasser kam, grunzte er: »Guuut! Fein!« und blickte sich um.
    In weiter Entfernung sah er das schwarze Schiff. Er brüllte seinen Zorn in den Himmel und fing an zu schwimmen. Doch das Schiff war schnell. Niemand hatte ihm beigebracht, wie man sich im Wasser bewegte und er war stolz darauf, es selbst herausgefunden zu haben. Sein Vater und Lord, Murgon, der Dunkelelf, wäre stolz auf ihn. Was ihm zum Glück fehlte, war seine Beute.
    Er würde sie jagen.
    Immerzu.
    Er würde schwimmen, bis er das Schiff einholte. Seine Muskeln waren groß und vielfach. Er würde nicht eher ruhen, bis er die Barb und den Mann gefangen oder getötet hatte.
    »Groaaaar!«, hallte sein Ruf über den fast glatten Wasserspiegel.
    Er war hungrig.
    Und durstig.
    Er hätte den großen Fisch fressen sollen. Dogdan hoffte auf weitere Beute, die er unterwegs schlagen konnte. Er schwamm auf der Stelle und blickte sich um. Auch dort gab es einen Horizont. Auch dort sah er ein Schiff. Es war kein schwarzes Schiff, sondern ein weißes, noch winzig klein, doch Dogdan hatte gute Augen und viele davon. Seine Sinne funktionierten perfekt.
    Er hatte die Wahl: Entweder er wartete auf das weiße Schiff oder er folgte dem schwarzen Schiff, welches seinem Blick fast entschwunden war.
    Er grunzte und fand, es sei doch besser, zuerst den Hunger zu stillen. Das machte ihn stärker und schneller. Entkommen würde ihm seine Beute nie. Wohin sie gingen – er würde sie jagen!
    Er tauchte in die Tiefe ab, auf der Suche nach Futter.
     

Dritter Teil

Prolog
     
    Es war ein Schiff mit Segeln, groß wie Inseln. In diesen Segeln fing sich das Licht des Sternenozeans. Es reflektierte auf dem filigranen Gewebe und wurde durch einen komplizierten Vorgang in Energie umgewandelt. Das Schiff segelte lautlos durch die eisige Schwärze.
    Es wurde von Wesen gesteuert, deren schiere Größe einem Menschen den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hätte. Wesen, die in ihrem, nach normalen Gesichtspunkten, überdimensionierten Schiff lebten, liebten und schliefen.
    Schlafen war ihre Lieblingsbeschäftigung, denn die Reise währte Äonen. Sie begaben sich in Behälter, die ihnen gerade so viel Platz boten, um es sich gemütlich zu machen. Sie schlossen die Augen und wenn sie erwachten, hatten sie Entfernungen überbrückt, die nahe der Unendlichkeit lagen.
    Sie waren auf der Suche.
    Es gab die alten Überlieferungen, nach denen es einen Platz im unendlichen Raum geben musste, einen gigantischen Stein, auf dem es Wasser gab und Pflanzen und anderes Leben. Dorthin wollten sie, denn ihr eigenes Zuhause würde bald zerstört werden. Nein, vermutlich war das schon geschehen. Ein Meteorit war in ihre Heimat eingeschlagen und hatte alles was war, in Feuer und Asche verwandelt.
    Es hatte viele dieser Sternensegler gegeben. Sie hatten gewusst, dass nur wenige von ihnen das Ziel – falls sie es jemals fanden – erreichen würden. Die Segler waren nur eine begrenzte Zeit leistungsfähig. Fiel der Energieumwandler aus, endete die Reise und jeder an Bord starb.
    Sie waren die letzten der Suchenden.
    Außer ihnen gab es niemanden mehr. Das erfüllte sie mit Trauer und ihre Hoffnung sank. Sie waren einer Legende gefolgt, es gab keine wissenschaftlichen Garantien. Sie waren Hoffende. Tief im Bauch ihres Schiffes ruhten unzählige Behälter, gefüllt mir Sporen. Es war eine mühsame Angelegenheit

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