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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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während im selben Moment ein Vierauge aus dem Spalt sprang. Sie durchbohrte den Leib des Wesens.
    Können Dämonen sterben?, fragte sie sich.
    Ja, sie konnten. Das Vierauge röchelte, zuckte und verendete. Von nun an war es eine brutale und grausame Angelegenheit. Eine Kreatur nach der anderen schnellte aus dem Felsspalt und Katraana metzelte eines nach dem anderen hin. Weiße Flüssigkeit lief über ihre Arme und das Schwert wog schwer in ihrer Hand.
    Endlich war es vorbei.
    Achtmal hatte sie töten müssen.
    Jetzt war sie müde.
    Ich trainiere mit Mäusen, um Kraft für die Ratte zu haben! versuchte sie sich zu beruhigen. Sie blickte sich um. Dieser Ort bildete den totalen Gegensatz zu der ihr gewohnten Umgebung. Hier gab es keine Schönheit, keine Ästhetik. Sie war in einer stinkenden, moderigen und unheimlichen Welt gelandet.
    Unterwelt!
     
     
    Er rieb sich die Augen und wartete, doch er hörte keine Stimme.
    »Ein Spinner«, flüsterte man hinter vorgehaltener Hand. »Reibt sich andauernd die Augen, dass man fast Angst kriegt.«
    »Und doch sollten wir vorsichtig sein, vielleicht belauscht er Volkes Stimme«, meinte ein anderer.
    »Der doch nicht!«, sagte ein dralles Weib und spuckte aus.
    Er hockte auf einem Kissen und starrte vor sich hin, während die Aufbauarbeiten in Dandoria ihren Gang nahmen. Es wurde fleißig gearbeitet. Alles, was der Riese zerstört hatte, wurde wieder instand gesetzt.
    Alle sprachen gut über König Rondrick, der den Riesen aus der Stadt jagte und seitdem verschwunden war. Manche fragte sich, wer nun König oder Königin würde?
    Seine Frau, Grisolde?
    Dem höfischen Gesetz folgend würde sie es sein. Doch gab es da nicht einige Gerüchte über ihre Vergangenheit? Manche meinten sogar, sie sei eine Hure gewesen. Nein – das konnte nicht wahr sein. Der edle König Rondrick würde sich niemals mit einer Hure einlassen.
    Er sei auch nur ein Mann, sagten einige stämmige Weiber und verteilten Ohrfeigen an uneinsichtige Männer. Und was störe einen Mann schon daran, wenn er ein erfahrenes Weib in sein Bett zöge? Dumme Kerle mit ihrem Stolz!
    Das leuchtete ein.
    Viele wünschten sich Rondricks Rückkehr. Doch es verging Tag für Tag und man hörte nichts von ihm. Hatte der Riese ihn letztendlich getötet? Dann war er wirklich ein Held, denn er hatte die Stadt beschützt und es galt, Lieder über ihn zu singen.
    Aber wer sollte diese Lieder dichten? Auch der Barde war mitgegangen, ein tapferer Mann, und ebenso nicht zurückgekehrt. Das hätte niemand gedacht. Dieser rothaarige Sänger hatte über so viel Mut verfügt, dass man es kaum glauben konnte. Viele erinnerten sich, dass des Königs Leibgarde geflüchtet war, wohingegen Jamus, der Barde, sich an dessen Seite stellte. Sein Esel wurde in einen fremden Stall gebracht und gut gefüttert, des Barden Bühne abgebaut und falls er jemals zurückkehrte, würde man ihn feiern.
    So dachten die Bürger von Dandoria und sie waren glücklich, eine gewisse Zeit unter König Rondrick gedient zu haben.
    Das beobachtete er auf seinem Kissen und versuchte, die Wahrheit zu sagen. »Alles ein Trugschluss. Rondrick machte gemeinsame Sache mit dem Riesen.«
    »Unsinn – der da hat den Verstand verloren und sich für ein neues Leben entschieden«, meinte ein anderer, laut und weniger höflich. »Man kann ihm nicht trauen.«
    »Nein, ich sage die Wahrheit. Ich weiß es. Er hat euch alle betrogen«, wimmerte der Mann auf dem Kissen.
    Frauen drehten die Gesichter weg. »Wie schmutzig er ist. Das hätte ich nie von ihm gedacht.«
    »Er tut, als kenne er die Wahrheit. Dabei haben wir es beobachtet. Wir sahen, wie der König den Riesen vertrieb. Das Auge lügt nicht.«
    »Wir sollten ihn von seinem Kissen und aus der Stadt werfen. Er lästert dem König.«
    »Er tut mir leid«, meinte eine alte Frau. »Sei er wie er sei. Er dauert mich.«
    »Pah, egal, was ihm passiert ist – er hat es verdient«, giftete ein Halbling.
    »Das kann jedem von uns geschehen«, sagte ein verständnisvoller Mann.
    »Das ist das Problem mit euch Menschen. Euer Geist irrt zu viel, anstatt zu verweilen«, antwortete ein Elf.
    »Möglich«, gab ein anderer zurück. »Trotzdem sollte man ihm eine Chance geben.«
    »Und wenn wir ihn aus der Stadt werfen?«, fragte ein Bärtiger.
    »Er ist einer von uns, also müssen wir für ihn da sein. König Rondrick würde es so wollen«, sagte die alte Frau.
    »Du hast Recht.« Der Verständnisvolle kramte ein paar Münzen hervor und warf sie

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