Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
sterben!«
    »Schmerz ist Schmerz!«
    »Elende Kreatur!«
    Über Balger ragte eine Mauer aus Menschenleibern auf, eine undurchdringliche Wand aus Fleisch und Hass, Schatten der Verderbnis, der gerechte Richter. Sie beugten sich zu ihm hinab und er fühlte ihre prasselnden Schläge, ihren Speichel, ihren Zorn. Sein Körper bebte vor Schmerzen und der Skarabäus
    Versager!
    verabschiedete sich. Alles wurde dunkel. Und schwieg.
     
     
     
     
     
     

4. Kapitel
     
    Katraana orientierte sich.
    Sie hatte es geschafft! Sie war in Unterwelt!
    Endlich konnte sie Rache nehmen für das, was der Dunkelelf dem Elfental Solituúde angetan hatte. Dort war die Gemeinschaft der Elfen aus dem Gleichgewicht geraten. Dunkle Wolken hingen über dem Tal, die sich in die Seelen aller Bewohner eingenistet hatten. Es kam zu Gewalttätigkeiten, sogar ein Mord war geschehen. Gewässer kippten, Ernten verdorrten und die Bäume, von je her die Freunde der Elfen, wurden von schleimigen Kreaturen zerfressen.
    Katraana war erwählt worden, um dem Tal den Frieden zu bringen. Sie würde sich Lord Murgon stellen und ihn vernichten.
    Dafür hatte sie den Weg nach Unterwelt finden müssen. Inquister Balger hatte ihr dabei geholfen und mittels der Magie von Magus Claudel war es ihr gelungen. Es war eine qualvolle Prozedur gewesen, die sie auch leicht hätte mit dem Tod bezahlen können. 4 Doch ihr Wille war stärker gewesen.
    Sie war eine Lebende in den Höhlen der Toten und Dämonen. Sie versuchte das, was sie sah mit dem in Einklang zu bringen, was sie über Unterwelt gelernt hatte. Die Wirklichkeit übertraf ihre wildesten Vermutungen.
    Unterwelt.
    Hier hauste das Laster, die Dämonen, die Übelgeister, die Visionen grauenhafter Gedanken, Fleisch gewordene Abscheulichkeiten und stinkende Wesen, insektengleiche Rachegötter und Gespenster, traumverzehrende Phantome und moderige Spukgestalten, die sich in pestilenzigem Schleim auflösten, um gleich darauf wieder aufzuerstehen.
    Unterirdische Hallen, sicherlich einen Tagesmarsch lang und so breit und hoch, dass sich unter dem Gewölbe Wolken bildeten und es schwefelig dünstendes Wasser regnete. Weit entfernt eine Festung, mit schrägen, spitz zulaufenden Türmen.
    Wohin Katraana blickte, sah sie Hütten und Lehmbauten, die in Felsnischen gequetscht, von Kreaturen bewohnt wurden, die verängstigt und zornig gleichermaßen wirkten. Zerlumpte Gestalten mit knochigen Gliedern und weißen Augen, die in schwarzen Höhlen lagen. Vielgliedrige Wesen, Chimären des Grauens. Bucklige, verwachsene Wesen, halb Mensch, halb Tier, Dämonen, die ihre Urform stetig wechselten, kriecherische Leiber, die darauf warteten, beschworen zu werden. Kinder, die nie erwachsen werden würden, erbärmliche Gestalten, die in Blut und Dreck spielten, mit Zehen, an denen die schwarzen Klauen durch den Staub wischten.
    Schon zweimal hatte sie kämpfen müssen.
    Entweder hatte sich herumgesprochen, es sei besser, sie nicht anzugreifen oder sie befand sich in einer friedlichen Region. Drei weißgekleidete Gestalten, hager und mit weißen Gesichtern, stolzierten auf sie zu. Sie wich ihnen aus, das Schwert gezückt. An den Mäulern der Vampire klebte Blut, das sie nach ihrer Nahrungsaufnahme nicht abgewischt hatten. Sie ignorierten Katraana, die den Wesen schaudernd hinterher blickte.
    Aus öligen Pfützen krochen grün schimmernde und mehrbeinige Scheusale, die jenen glichen, die in Solituúde an den Bäumen klebten und die Rinde fraßen.
    Geflügelte Wesen kauerten auf Felsvorsprüngen. Sie sahen aus wie Gargoyles. Ihre Flügel bewegten sich flüchtig und aus den Mäulern troff Schleim. Ihre glühenden Blicke folgten der Kriegerin.
    Katraana nahm einen Schluck aus dem Wasserschlauch und bemerkte enttäuscht, dass sie der Festung noch kein Stück näher gekommen schien. Noch nie hatte sie eine derart gewaltige Höhle gesehen. Sie befand sich in einer Welt ohne Horizont. In einer Welt, die nach Moder, Schwefel und Fäulnis stank. Es würde noch eine Weile dauern, bis sie Murgon entgegen treten konnte. Sie musste sich in Geduld üben. Das fiel ihr schwer. Sie fieberte der Konfrontation entgegen.
    Eine der Kreaturen, die Ähnlichkeiten mit einem Gargoyle hatte, kletterte mit ungeschickten Bewegungen von seinem Felsvorsprung, wobei sie die Flügel anlegte. Sie schüttelte den Schädel und weißer Auswurf spritzte. Sie stieß ein raues hechelndes Geräusch aus. Als die Kreatur auf dem Höhlenboden angekommen war, duckte sie sich und

Weitere Kostenlose Bücher