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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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abzuschütteln.
    Xenua!
    Wunderschöne schwarze Augen, geflochtene schwarze Haare, dunkle Haut und sinnliche Lippen.
    Xenua!
    Der Lichtreflex hinter seinen Augen veränderte sich und wurde zu ihr. Er sah sie, obwohl sie nicht bei ihm war. Er hörte ihre Stimme.
    »Ich liebe dich, Connor.«
    Und er erinnerte sich.
     
     
     
     
     

3. Kapitel
     
    Lady Grisolde war wütend.
    Sie rannte nervös durch ihr Schlafgemach.
    Sie wusste nicht mehr ein noch aus.
    Vor zwei Tagen war ihr Gemahl Rondrick, König von Dandoria, mit einem Riesen und zwei anderen Männern hinter der eigentlich unbezwingbaren Bergkette im Osten verschwunden. Seitdem hatte niemand etwas von ihm gehört. Sie hatte ihm Soldaten und Hofschranzen hinter geschickt, die bei dem Versuch, Rondrick aus dem Tal der Riesen zurückzuholen, gestorben waren – bis auf einen. Inquister Loouis Balger hatte überlebt.
    Er war mit seinen Männern durch einen magischen Tunnel gegangen, der sich auf ihrem Rückweg unversehens geschlossen hatte. Bis auf Balger waren alle Männer zerquetscht worden und einen schrecklichen Tod gestorben.
    Er musste etwas erlebt haben, dass seinen Verstand verwirrte. Seitdem trieb es sich unten in der Hafenstadt herum, verschmutzt, sabbernd und bettelnd. Es handelte sich um jenen Inquister Balger, dessen Macht unzählige Menschen auf den Scheiterhaufen oder unter den Galgen gebracht hatte. Er war ein grausamer Mann. Sie hatte sich stets vor ihm geekelt, dennoch war sie mit ihm einen Handel eingegangen.
    Er würde dafür Sorge tragen, dass Rondrick für tot erklärt und sie zur Königin gekrönt wurde. Das sollte innerhalb eine Woche geschehen. Für diesen Dienst würde sie Balger als Berater an ihre Seite holen. 3 Niemand rechnete damit, dass Rondrick zurückkehrte. Der König hatte stets von einem freien Leben in der Natur geträumt. Vermutlich hatte er es bei den Riesen gefunden.
    Nun war Balger nicht mehr auf der Burg und sie stand alleine da. Ohne seinen Einfluss fühlte sie sich hilflos. Es musste einen Weg geben, den fetten Mann zur Vernunft zu bringen.
    Sie rief einen Sklaven und erteilte ihm den entsprechenden Befehl.
    »In einer Stunde ist Balger bei mir, gewaschen und in frischer Kleidung!«
    Der verkrümmte Bedienstete beeilte sich und verschwand. Grisolde betrachtete sich im Spiegel. Rondrick hatte sie oft mit einer Elfe verglichen und sie fand, dass dieser Vergleich gut zutraf. Sie war schmal gewachsen, ihr Gesicht eine filigrane hellhäutige Schönheit mit großen weitgeschwungenen Augen und sanft wirkenden Lippen, alles umrahmt von glatten Haaren. Ihr Körper hatte Rondrick mehr als einmal beglückt. Wie auch die anderen Männer, denen sie in ihrem Leben begegnet war. Sie hatten ihr stets geholfen, ihren Weg zu gehen und schließlich war sie Königsgattin geworden. Ein Aufstieg, an dem sie hart gearbeitet hatte. Nun wollte sie sich den letzten großen Triumph gönnen.
    Königin von Dandoria!
    Macht über das Mythenland!
    Ein kalter Finger glitt über ihren Rücken, als sie sich daran erinnerte, dass Rondrick erst kürzlich um Haaresbreite Opfer eines Dämonenanschlages geworden wäre. Schwebte sie als Königin in Gefahr? Die Logik sprach dafür. Irgendwer in Unterwelt wollte sich des Königs entledigen, die Gründe waren unbekannt. Würde derjenige Skrupel haben, eine Königin zu töten? Sie wünschte sich, Balger wäre bei ihr. Er wusste stets Rat und würde einiges dazu zu sagen haben.
    Und was geschah, wenn wider Erwarten Rondrick zurückkehrte?
    Daran wollte sie nicht denken. Sie ahnte, dass ihr Wunsch der Vater des Gedanken war und sie beließ es dabei. Nein, er kam nicht zurück. Er hatte den Thron zeit seines Lebens gehasst, hatte die Verantwortung nicht gewollt und wäre lieber gestern als heute in ein ruhiges Leben mit Weinberg und Kate geflohen. Grisolde ging davon aus, ihren König besser zu kennen als alle anderen. Das beruhigte sie.
    Ungeduldig starrte sie auf die Sanduhr.
    Es war noch Zeit. Zu viel Zeit! Sie gehörte nicht zu jenen Menschen, die warten konnten. Wenn sie etwas wollte, musste es sogleich geschehen. Sie wusste, dass das unklug war, doch diesmal war es so. Bei den Göttern, sie war kurz vor dem Ziel.
     
     
    Loouis Balger, der Inquister, rollte sich durch den Hundekot und blickte zu den Bürgern von Dandoria hoch. In seinem Schädel bohrte und riss der Käfer, ein wuchtiger schwarzer Skarabäus. Die Kreatur war hinter seine Augen gekrochen, als er im Hain gebetet hatte, als er geweint hatte.
    Du

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