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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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uns geschehen?«
    Sie wusste um den Zorn, um die kämpferische Leidenschaft, die sich ihrer bemächtigt hatte und gegen die sie sich nicht hatten wehren können. Als wäre ihre Natur wie ein Sturm entfesselt worden, den nur Blut stillen konnte.
    Sie hatten das schwarze Ei nicht gefunden, obwohl sie dessen Schwingungen gefolgt waren. Zuerst hatten sie es auf der Zwergeninsel vermutet. Die Schwingung war stark gewesen, dennoch fanden sie es nicht. Auf der Insel der Barbs war es genauso gewesen. Der Ruf des Dracheis hallte in ihren Ohren. Wo war es? Sobald sie sich annäherten, verlor sich die Schwingung und setzte an anderer stelle wieder ein. Wie kam das? Wo versteckte es sich? Dies hatte Wut in ihnen geschürt. Eine Dunkelheit hatte sich in ihnen aufgetan, die ansonsten tief schlummerte. Murgon würde sein Versprechen, sie freizulassen, nicht erfüllen, wenn er es überhaupt je vorgehabt hatte.
    »Warum hast du Sandista im Stich gelassen?«, fragte Cybilene.
    »Warum hast du ihr nicht geholfen?
    »Ich war am Berg bei den Stollen.«
    Ihr Bruder Rordril zuckte zusammen und hätte um Haaresbreite die Barb fallen lassen. »Ich hoffte, sie würde sich befreien. Ich erhielt einen Ruf, musste … suchen !«, antwortete er mit Hilfe seines Geistes. »Es war, als stieße mich der Befehl unseres Lords an. Ich hörte seinen Befehl.«
    »Trotzdem hättest du ...«
    »Ja, ich weiß und kann es mir im Nachhinein nicht erklären. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich bittere Tränen weinen.«
    »Das bringt Sandista nicht zurück!«
    »Ich werde es dennoch tun und den Rest meines langen Lebens trauern. Ich werde diese Schuld ewig tragen.«
    »Kann es sein, dass Sandista sterben wollte ?«
    »Vielleicht ist es so. Möglicherweise konnte, wollte sie mit dem, was wir anrichteten, nicht länger leben. Ich würde es verstehen.«
    Unter ihnen glitzerte das Wasser im Sonnenschein.
    Sie konzentrierten sich auf den Übergang. Sie hassten den Weg nach Unterwelt. Dafür mussten sie ein Element überwinden, vor dem sie sich fürchteten. Dennoch streckten sie gleichzeitig ihre Körper, legten die Flügel an und schossen durch die Wasseroberfläche in die Tiefe. Es musste schnell gehen, da sie nicht wussten, wie lange das Wesen in Rordrils Klauen unter Wasser leben konnte.
    Sie fanden den Wasserwirbel, der sie sogleich umfasste und in die Tiefe, in die Finsternis saugte. Für eine kleine Ewigkeit verloren die Drachen jede Orientierung. Sie klatschten an feuchte, schmierige Wände, stießen sich die Schuppen an überhängenden Felsen, hörten das Jammern der Verstoßenen und das Heulen und Wimmern von Kreaturen, deren Fratzen aus den Wänden ragten, während blutige Tränen aus blinden Augen rannen.
    Tentakel griffen nach ihnen, umwickelten ihre Körper und die Dämonen der Unterwelt öffneten die Tore, um Murgons Helfer einzulassen.
    Nach menschlicher Zeitrechnung hatte es nur wenige Sekunden gedauert, war so schnell gegangen, dass Bluma noch nicht erwacht war, einem Blitz gleich, der die mittlere von der unteren Welt trennt.
    In einer Höhle landeten die Drachen. Sie rollten ihre Körper zusammen wie müde Schlangen, streckten sich und versuchten, den Gestank und die Verwandlung des Übergangs nach Unterwelt loszuwerden. Hier war alles anders. Es stank nach Feuer und Schwefel. Weit entfernt ragte Murgons Festung auf, die einst von den Wächtern gebaut worden war. Eine mächtige Burg tief unter der Erde.
    Hier waren sie zu Hause.
    Das war nicht immer so gewesen, aber an ihn, der sich um sie gekümmert hatte, jenen Mann, den die d en Beschützer nannten, der auf seinem Musikinstrument schöne Lieder spielte, die sie als Drachenjunge zum Tanzen brachten, dieses Menschenwesen, hatten sie fast vergessen.
    Traurigkeit überfiel die Drachen.
    Sie dachten an ihre Schwester Sandista, die sie verloren hatten, die von einem dieser kleinen Wesen erschlagen worden war. Beide beugten den Kopf vor einer unsichtbaren Macht, während Rordril die kleine Barb sanft auf dem Boden ablegte.
     
     
     
    Sie kehrten in ihr Dorf zurück.
    Oder genauer, zu den Überresten ihres Dorfes.
    Zu dem wenigen, was die Drachen nicht vernichtet hatten.
    Bob und Bama gingen nebeneinander und in ihren Köpfen herrschte Leere. Bob trug seinen toten Sohn, den er unterwegs gefunden hatte, auf den Armen. Der Kleine war auf der Flucht gestürzt und hatte sich den Kopf eingeschlagen. An Fuße der Treppe, die zu ihrer Höhle nach oben führte, legte Bob seinen Sohn ab.
    Bama kniete

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