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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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imaginäres Schwert, welches die Klauen abschlug, die als Feuerbälle zu Boden fielen und verendeten.
    Agaldir reagierte sofort, zog seine magischen Schlangen zurück und sprang auf den Tisch, wobei sich sein Kopf in einen schmalen Schädel verwandelte, der nun tatsächlich Ähnlichkeiten mit einem Drachen aufwies. Der Blinde Magister spuckte bitteres Feuer und Claudel konnte sich nur mit einem Reflexfeuer in Sicherheit bringen.
    Loouis Balger erstarrte, als er sah, dass der Tisch Feuer fing. Bücher, so viele Bücher und abgeschlossene Türen. Bei den Göttern, was, wenn die Bücher Feuer fingen? Sie alle würden elendig verbrennen!
    Es war erstaunlich, über welche Kraft Magus Claudel noch verfügte. Hatte er nicht erst vor einer Stunde gesagt, er sei von der Heilung zu geschwächt? Oder bildeten die Magier Pol und Pol, indem sie gegenseitig Kraft aufeinander übertrugen, ein Hin und Her ohne Ende, welches nur der Bessere gewinnen konnte? Balger zitterte und er hörte, dass S’on D’uur neben ihm jammerte. Lediglich der Elf blickte fast teilnahmslos zu, nur seine Augen schimmerten dunkel, was Furcht bedeuten mochte.
    Agaldir verlegte sich auf einen mutige Angriff. Er sprang in die Höhe, schwebte eine Sekunde lang über Claudel und wob einen Fesselhauch über den Magus, der sich drehte und wand, um sich zu befreien. Er war eingeschlossen wie in einem Kokon, er brüllte und nun veränderte sich auch sein Körper, wurde schlank und dünn und flutschte aus der Umhüllung, wie eine Puppe, die gleich ihre Schwingen entfaltet. Claudel sprang und die Magier prallten gegeneinander, was einen dumpfen Ton verursachte, der die Bibliothek in ihren Grundfesten zittern ließ und etliche Bücher aus den Regalen schob.
    Balgers Magen drehte sich um, so tief war der Ton gewesen und er verstummte nicht. Ihm war, als kralle sich eine Hand um seine Eingeweide, als würde er von innen heraus zerrissen.
    Dann war es vorbei und die Mächtigen trennten sich.
    Es geschah, was Balger erwartet hatte.
    Funken stoben und Bücher, die sich geöffnet hatten, fingen Feuer. Flammen schossen hoch, die sofort verendeten. Handelte es sich nicht um gewöhnliches Feuer?
    Was nun geschah, war mit Worten kaum zu erklären. Als wenn sie sich ihrer versiegenden Kräfte bewusst waren, schossen die Magier aufeinander zu, Agaldirs Tätowierungen glühten lebendig und umschlagen Claudel, während dieser Schattenwesen schuf, welche mit dem Kopf nach unten über die Bücherrücken krabbelten, bis zum Boden, wo sie ihrem Herrn zu Hilfe kamen.
    Agaldir erkannte die Gefahr und teleportierte weg, was einen gewaltigen Hitzestoß verursachte. Claudel folgte ihm wie ein hungriger reißender Dämon. Sein Schädel war der einer unsäglichen Kreatur, sein Maul der tropfende Tod. Agaldir schob sich zusammen, und veränderte seine Gestalt. Nun war er wieder der kleine dunkelhäutige Mann, was allem eine erschreckende Komponente verlieh. Wie ein Büßer baute er sich vor Claudel auf, den Kopf und die Schultern gesenkt.
    Balger wusste: Agaldir gab auf. Er würde sterben! Und Erleichterung durchzog sein Herz! Er würde König sein! Ja, das würde er!
    Claudels Bestie biss Agaldir den Kopf ab, schluckte und biss erneut zu, verschlang den ganzen Körper des kleinen Mannes, wobei der Karorock noch an Claudels Zähnen hing und mit einem wütenden Schrei gegen die Wand geschleudert wurde.
    Im selben Moment materialisierte Agaldir hinter Claudel, der wie vom Blitz getroffen herumfuhr und sich in einem Sekundenbruchteil in seine natürliche Form zurückverwandelte. Der kleine Mann riss die Augen auf. »Nein, nicht das...«, krächzte er. »Dieser alte Trick!«
    Er griff nach seinem Leib und Balger sah, was geschah. Zuerst blähte sich der Magen auf, wurde dicker, wellte sich und schob sich wieder zusammen, als lebe im Inneren des Magus etwas, jemand, ein Monster, der magische Doppelgänger von Agaldir. Krallen fuhren aus Claudels Körper griffen zu und rissen ihn auseinander, schafften sich Platz, um wieder zu ihrem Besitzer zurückzukehren. Claudel brüllte zornig, dann mischte sich Schmerz in seine Stimme, dann Panik und abschließend kreischte er wie besessen.
    Seine Hülle fiel in Fetzen zu Boden und schrumpelte rauchend und zischend zusammen. Der Kopf, unverwundet von dem, was in ihm gewesen war, rollte vor Balgers Füße. Mit großen fragenden Augen starrte das, was von Magus Claudel übrig geblieben war, zu Balger hoch und der Inquister wandte sich ab, und übergab

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