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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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mit seinen stempelartigen Beinen auf Bluma und Darius zu. Der Manndämon und die Barb wirkten wie versteinert. Furcht und Überraschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
    Connor traute seinen Augen nicht. Das also war der Golem, von dem sie gesprochen hatten? Die Bestie, die ihnen, im Auftrag vom Lord der Unterwelt, auf den Fersen war?
    Der Rücken der Kreatur war offen und ein verwachsenes Rückgrat leuchtete zwischen offenem Fleisch heraus. Der Golem war unfertig. So, als habe sein Erschaffer mitten im Schöpfungsakt die Lust verloren. Dennoch schien die Kreatur keine Schmerzen zu haben.
    Hinter Darius und Bluma tauchte Agaldir auf.
    Sonst war niemand zu sehen.
    Die Bürger von Dandoria hatten sich aus dem Staube gemacht. Der Hafen lag verwaist vor ihnen, die Wing war noch nicht ausgelaufen.
    Glück im Unglück!, dachte Connor. Sie hatten noch ihr Schiff, aber was den Barbaren zu noch größerer Eile antrieb, war, dass von Lysas Amazonen nichts an Deck zu sehen war. Allerdings sah man auch keinen Ork. Was spielte sich hier ab?
    Agaldir schob sich vor Bluma und Darius.
    Aus seinen Händen spritzte Feuer.
    Der Golem zuckte zusammen und brüllte. Sofort war Frethmar bei ihm und seine Axt krachte auf das Rückgrat. Bei den Göttern, die Knochen hielten, als wären sie aus Stahl. Der Golem wirbelte herum und starrte auf den Zwerg hinunter, der gegenüber der monströsen Gestalt des Golem winzig wirkte. Der überragte Connor um mehr als drei Köpfe.
    Wo waren Bob und Bama?, schoss es Connor durch den Kopf. Und wo waren Lysa und Laryssa? Sie waren gemeinsam gegangen. Und wo war Steve?
    Zum Nachdenken war jetzt keine Zeit mehr, denn der Golem konzentrierte sich auf Connor und Frethmar. Aus dem großen Maul spritzte Schaum, aus den Augen rann gelber Saft, so, als weine das Monster. Es starrte Connor an und das Maul klappte auf und zu. »Guuuut!«, grollte die Kreatur und schüttelte den Schädel, was erneut derartig menschlich wirkte, dass Connor für einen Moment zurückschreckte.
    Das konnte unmöglich sein, dachte Connor. Diese Kreatur verfügte nicht über Gefühle, sondern nur über Grausamkeit.
    Der Golem hob seine Arme und die Klauen zuckten, als versuche es, mittels Gesten etwas zu vermitteln.
    Im selben Moment schlug Connor zu und Frethmars Axt krachte in den Körper der Kreatur. Die lederartige Haut platzte auf und Connors Schwert trennte dem Golem einen der Arme ab, während die Kreatur unter Agaldirs Feuer taumelte.
    Connors Herzschlag setzte aus, als er sah, was sich in einiger Entfernung zutrug. Bei Gordur, der im immerwährenden Streit mit den Göttern lag, das war unheimlich. Zu viele Dinge, die gleichzeitig geschahen.
    Frethmar schien ähnlich zu empfinden, denn der Zwerg stieß einen pfeifenden Laut aus, ließ die Axt sinken und schnellte vom Golem zurück.
    Darius sackte auf die Knie. Sein Körper blähte sich. Sein Kopf pulste und die Kleidung riss und fiel von seinem Körper. Seine Hautfarbe veränderte sich dramatisch. Aus seinem nun kantigen Schädel quälten sich Hörner aus der Schädeldecke und handlange Finger wuchsen aus seinem Maul. Knochen brachen, Muskeln verknoteten sich, Fleisch platzte ab und verwandelte sich zu etwas, das wie schwarzes Leder wirkte. Die Gestalt des einstmals schönen Mannes bäumte sich auf und mit Geräuschen, als brächen trockene Äste im Feuer, formte er sich um, schüttelte sich und aus seinen roten Augen schossen winzige Leuchtfeuer.
    »Manndämon«, hauchte Connor.
    »Bei den Göttern ...«, flüsterte Frethmar.
    Sogar der Golem starrte auf die Metamorphose, dann stieß er einen grellen Schrei aus und stürzte auf den Dämon zu.
    Bluma sprang zur Seite und riss Agaldir mit sich, der ebenfalls entgeistert wirkte.
    Das also war Darius Darken, wenn er sich verwandelte? Lediglich Bluma machte einen ruhigen Eindruck. Man sah ihr an, dass dies für die junge Barb nichts Besonderes war.
    Die Gefährten fanden keine Zeit, um sich mit der Situation anzufreunden, denn schon prallten Dämon und Golem aufeinander. Es klang, als wenn zwei schwere Felsbrocken aufeinander stoßen. Die Kreaturen taumelten, hielten sich mit eisernem Griff fest und das Maul des Golem schnappte nach der Kehle des Dämons.
    Der Manndämon bückte sich und griff mit unglaublicher Kraft unter die Hüfte des Golem. Mit einem trockenen Brüllen hob er seinen Gegner hoch und warf ihn zu Boden. Mit ausgebreiteten Armen sprang der Dämon in die Höhe und ließ sich auf den Golem fallen. Kopfsteine

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