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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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fragte sie mit singender Stimme.
    »Es geht mir zu viel durch den Kopf.«
    »Das dachte ich mir. Ich habe dich schon den ganzen Abend beobachtet und glaube, dass du ein sehr intelligenter Mann bist ...« Sie kicherte wie ein kleines Mädchen. »Auch wenn du nicht so aussiehst.«
    »Aha?«, fragte er. »Wie sieht denn ein intelligenter Mann aus?«
    Sie zögerte keinen Moment. »Wie Agaldir.«
    »Ja, so sehe ich gewiss nicht aus«, gab Connor zurück. Mari duftete nach einem Öl, welches sie tagsüber nicht getragen hatte. Ein sinnlicher Duft, der Connor lächeln ließ. Sie gingen einige Schritte nebeneinander her und Connor konnte nur mit Geistesgegenwart verhindern, ihre Hand zu greifen. Auch er hatte Mari beobachtet. Sie war nicht so schön wie Lysa, denn sie war keine Amazone. Ihre Rundungen waren weich, wohingegen Lysa muskulös war wie eine Wildkatze. Maris Lächeln kam aus dem Herzen, während Lysas Gesicht von Trauer gezeichnet war. Mari war hochgewachsen, darin war sie Lysa ähnlich, doch wo bei der Amazone Kühle vorherrschte, wirkte Mari weich und willig wie ein duftendes Kissen.
    Bei Gordur! Auf welche Gedanken kam er?
    »Ich danke dir, dass wir bei dir nächtigen dürfen. Es bedarf einer Menge Schlaf, um über das Leid, das der heutige Tag verursacht hat, hinweg zu kommen.«
    »Das habe ich gerne gemacht. Ihr habt mir großes Vertrauen erwiesen. Agaldir hat Recht, wenn er sagt, dass ihr sehr gute Freunde seid. Man merkt das, wenn ihr miteinander redet. Und wie es scheint, ist dir Lysa auch als Frau nicht egal, oder?«
    »Sie ist eine wunderbare Frau ...«
    »Aber eine Amazone. Bist du sicher, sie kann dich glücklich machen? Unterdrücken Amazonen ihre Männer nicht? Schau dich an, du Hüne. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich kleiner machst, als du bist.«
    Connor blieb stehen. Er blickte sie an. Ihre Augen funkelten, ihre Lippen glänzten und als sie sie öffnete, lugten kleine weiße Zähne hervor. Ein Mund zum Küssen.
    »Ich habe mit Lysa Dinge erlebt, mit denen man Bücher füllen könnte, mindestens fünf. Und stets war sie jemand, auf den ich mich verlassen konnte. Ich habe sie stark erlebt, aber auch schwach.«
    »Was wünschst du dir von einer Frau?«, fragte Mari und ihr Zimtatem wehte zu ihm.
    Connor wunderte sich über diese Frage, aber es war besser, so ein Gespräch zu führen, als die ganze Nacht in die Dunkelheit zu starren und auf den Sonnenaufgang zu warten.
    »Nun ...«, überlegte er und grinste schief. »Zuerst soll sie mich lieben. Das soll sie mir auch zeigen. Sie muss anschmiegsam sein und tapfer. Wenn sie weinen will, soll sie es tun und ich tröste sie. Es wäre schön, wenn sie hin und wieder ein gutes Mahl bereitet und das Haus reinlich hält. Sie soll mit mir über alles sprechen, denn Freundschaft ist fast noch wichtiger als Liebe. Und sie soll ...« Er stockte und errötete.
    Mari lächelte wissend. »Sie soll dir Leidenschaft schenken, ist es so?«
    »Mmpf!«, sagte Connor und hätte fast gelacht, weil er sich wie Bob angehört hatte.
    »Sie soll gut küssen können?«
    »Ja ...«
    »Und sie soll dich wärmen, wenn dir danach ist.« Mari war zu Feststellungen übergegangen. Ihre Lippen waren sehr nahe Connors. »Sie soll dir einen starken Sohn schenken. Sie soll dir den Rücken massieren, wenn du erschöpft bist. Sie soll dir ihre Reize dann bieten, wenn du sie begehrst.«
    Connor durchflutete es heiß. Mari hatte Recht und voller Schreck erkannte er, dass er vieles gesagt hatte, was nicht zu Lysa passte und schwanger wurden Amazonen auch nicht.
    »Sie soll dich streicheln. Sie soll dich liebkosen. Sie soll sich dir darbieten. Sie soll dich genießen und das auch zeigen. Du willst es hören und nicht vermuten.«
    Ihre Lippen, bei Gordur, ihre Lippen. Weich und sinnlich, wie eine frische Frucht, rot und lockend. Ihr Blick fordernd, ihr Atem schwer, ihr Körper duftend, weich und rund und wunderschön.
    »Störe ich?«
    Connor und Mari fuhren herum. Mari strich sich die Haare aus der Stirn und sagte: »Nein, Lysa. Überhaupt nicht. Wir konnten beide nicht schlafen.«
    »Und haben uns unterhalten. Über dies und das«, stammelte Connor. Am liebsten hätte er sich im Erdboden verkrochen.
    »Aha, unterhalten ...«, meinte Lysa vielsagend. Ihr Blick wanderte von Connor zu Mari und zurück. »Eure Nähe wäre in Amazonien ein Grund für einen Zweikampf.«
    »Ich verstehe nicht«, stotterte Connor. »Wir haben nur geredet.«
    Mari machte zwei Schritte zurück, um Abstand

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