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Im Schatten der Erdmagie

Im Schatten der Erdmagie

Titel: Im Schatten der Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Parker
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nicht zu erklären.”
    Wie wahr, wie wahr! ergänzte sie in Gedanken.
    Vorerst war Peter mit dieser Erklärung zufrieden. Gottlob. Er bog auf den Parkplatz ein, nahe vom Diskoeingang. Dann brauchten sie später nicht so weit zu laufen und konnten sogar ihre Jacken im Auto lassen. Zwar war es noch ziemlich mild zu dieser Jahreszeit, aber das würde sich erfahrungsgemäß bis zum Nachhausegehen ändern.
    Kaum stand der Wagen, stiegen beide aus.
    „ Aber jetzt ist Schluß mit den trüben Gedanken!” Das klang aus dem Mund von Peter wie ein Befehl.
    „ Jawohl, Sir!” erwiderte Ellen in der Art eines Soldaten.
    Sie lachten beide.
    Ja, jetzt konnte sie wenigstens wieder lachen, obwohl die trüben Gedanken nicht ganz verflogen.
    Sie schaute sich verstohlen um, als sie Hand in Hand zum Eingang liefen.
    Da war kein Gefühl mehr, beobachtet zu werden. Seit sie mit Peter zusammen war.
    Wirklich seltsam! dachte sie noch, ehe sie eintraten.
     
    *
     
    Ein wenig später, an einem anderen Ort:
    Wie ein verwaschener Fleck stand der Mond am Himmel. Aus den Niederungen des Themseufers stiegen Nebelschwaden empor, krochen wie vielarmige Ungeheuer über die Böschungen und Deiche. Sie bildeten bizarre Formen aus, die wie Tentakel wirkten.
    Professor Percy Brook trat auf den Balkon der direkt an der Themse gelegenen Villa hinaus. Ein verschnörkelter, für Brooks Geschmack etwas protzig wirkender Bau, der den Reichtum eines Londoner Handels-Geschlechts hatte zur Schau stellen sollen. Brook hatte die Villa geerbt. Trotz seines nicht unbeträchtlichen Gehalts, das er als Inhaber eines Lehrstuhls für Archäologie und Historik an der Universität Oxford verdiente, hätte er sich ein Anwesen in dieser Lage niemals leisten können. Brook hatte das Haus von einem reichen, aber kinderlos gebliebenen Onkel nach dessen Tod bekommen. Dieser Onkel hatte mit Überseegeschäften ein Vermögen gemacht.
    Brook selbst hatte keinen ausgeprägten Erwerbssinn. Er lebte ganz und gar für seine von so manchen Kollegen bisweilen als abseitig angesehenen Studien. Studien, die nicht selten in Bereiche führten, die an der Grenze dessen lagen, wofür die moderne Wissenschaft Erklärungen zu liefern vermochte. Seine Lehrverpflichtungen an der Uni waren für ihn mehr oder minder eine lästige Pflicht. Sein wahres Leben fand in den Mauern seiner Villa statt, die bis unter das Dach mit einer großen Bibliothek gefüllt war. Tausende von teilweise sehr seltenen und wertvollen Schriften hatte der Gelehrte im Laufe der Jahre gesammelt. Tibetanische Geheimschriften waren ebenso darunter wie altägyptische Papyri oder Dokumente aus dem geheimnisvollen nubischen Reich Meroe, dessen Geheimnisse die Archäologie erst in den letzten Jahren zumindest ansatzweise entschlüsselt hatte.
    Brook besaß darüber hinaus zahllose okkulte und esoterische Schriften aus mehr als tausend Jahren. Die Bücher des mittelalterlichen Magiers Simón de Cartagena gehörten ebenso dazu wie mehrere äußerst seltene Ausgaben eines legendären Buchs mit dem Titel ZEICHEN DER GEHEIMEN MACHT, das ein österreich-ungarischer Spiritist namens Franz von Borsody um die vorletzte Jahrhundertwende verfaßt hatte.
    Nur von japanischen Mythen wußte er nichts. Es war ihm noch nicht einmal bewußt, daß er darüber nicht die kleinste Aufzeichnung besaß. So war auch Gaia für ihn keiner Weise ein Begriff, und er ahnte noch nicht einmal, daß es da möglicherweise einen Zusammenhang gab zwischen japanischen Legenden und den geheimen Schriften anderer Völker, die vielleicht nur durchaus ähnliche Zusammenhänge anders interpretierten...
    Brook fuhr sich durch das wirre, schüttere Haar, das immer so aussah, als wäre es elektrisch aufgeladen. Er starrte in die Nebelschwaden. Der Schlag schwarzer Schwingen war im nächsten Moment hinter der Nebelwand zu sehen. Ein Rabe krächzte, tauchte für einen kurzen Moment aus dieser grauen Masse hervor und verschwand wenige Augenblicke später schon wieder darin. Von der Themse her schien ihm das Nebelhorn eines Schiffes zu antworten.
    Von wegen, London und Umgebung hätte keinen Nebel mehr... Zwar nicht so schlimm und so oft wie früher, aber manchmal kehrte er zurück, zähflüssig, die Wirklichkeit verdeckend und gleichzeitig Dinge enthüllend, die normalerweise für menschliche Sinne verborgen blieben.
    Es schauderte ihn unwillkürlich.
    Normalerweise hatte man von Brooks Balkon einen phantastischen Blick auf den Fluß, aber im Augenblick war dieser Strom

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