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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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während sie überlegte. Das Licht in der Halle war nur schwach, und das Haus lag in völliger Stille, trotzdem gab es keine Garantie dafür, daß nicht irgend jemand aus dem Haushalt plötzlich erscheinen würde.
    »Zwing mich nicht, mich zu wiederholen«, sagte er gleichmütig.
    Sie schluckte. Das Spiel schien irgendwie eine neue Note bekommen zu haben, und sie wußte nicht so recht, wo das hinführte. Sie warf ihm einen schnellen Blick zu, doch sein Gesichtsausdruck beruhigte sie auch nicht. Die Erregung lag immer noch in seinem Blick, aber da war auch noch ein bedrohliches, kleines Flackern. Schließlich gab sie auf, warf die Samtkappe auf den Tisch und knöpfte die Jacke auf.
    Hugo sah ihr unbeweglich zu, während sie Hemd, Schuhe, Kniehosen und weiße Strümpfe auszog, die sie alle ordentlich zusammenfaltete und auf den Tisch legte. Dann, nur noch in Hemdchen und Schlüpfer, sah sie ihn fragend an.
    »Alles«, sagte er immer noch im gleichen lässigen Ton.
    Eine zarte Röte erschien auf ihren Wangen. »Hugo -«
    »Ich kann dir versichern, daß du nackt nicht unanständiger aussehen wirst als angezogen«, unterbrach er ihren beginnenden Protest. »Falls du dir darüber Sorgen machst. Obwohl ich mir das eigentlich kaum vorstellen kann ... Du scheinst wirklich keine Spur von Schamgefühl zu besitzen.«
    »Das war doch nur ein Spiel.« Sie hörte selbst, wie schwach das klang.
    »Nun, wenn es mir diesmal gelingt, mir bei dir Gehör zu verschaffen, hast du vielleicht beim nächsten Mal keine Lust mehr, das Spiel zu spielen. Also: ausziehen.«
    Chloe zog sich das Hemd über den Kopf und stieg aus dem Schlüpfer. »Zufrieden?« Sie sah ihn halb ärgerlich und halb trotzig an.
    Er verschloß seine Sinne vor dem bezaubernden Anblick ihres Körpers, den schlanken Gliedern, die in der Kälte der Halle bebten, und der leuchtenden Elfenbeinweiße ihrer Haut, nickte nur und zeigte die Treppe hinauf. »Jetzt kannst du nach oben gehen.«
    Sie blinzelte. Sein Fuß stand immer noch auf der unteren Stufe, und der Zwischenraum zwischen seinem Körper und dem Pfosten des gegenüberliegenden Geländers war schmal. Es sah nicht nach einem sehr sicheren Durchgang aus.
    Tja, dann würde sie wohl etwas schneller durch die Öffnung gehen müssen. Sie holte tief Luft und machte einen großen Satz zur Treppe, drängte sich an ihm vorbei und nach oben mit der verzweifelten Wendigkeit einer Gazelle auf der Flucht vor dem Löwen.
    Hugo grinste und folgte ihr, den Blick genießerisch auf Chloe gerichtet.
    »In mein Zimmer«, befahl er, als sie auf dem Treppenabsatz ankam.
    Das klang schon vielversprechender, so als würde es doch noch einen befriedigenden Abschluß für diese Situation geben, die ihr ziemlich unbehaglich geworden war. Chloe erreichte Hugos Zimmer und schloß mit einem erleichterten Seufzer die Tür hinter sich. Nackt durchs Haus zu rennen war keine Erfahrung, die sie gern noch einmal machen wollte.
    Hugo kam ebenfalls herein und lehnte sich mit den Schultern an die Tür, von wo aus er sie ohne einen Schimmer seines stillen Vergnügens im Blick betrachtete. Er beschloß, daß sie einen ausreichend verunsicherten Eindruck machte, doch so leicht wollte er sie noch nicht davonkommen lassen. Wenn sie nachher ins Bett ging, würde Chloe ganz sicher den dringenden Wunsch verspüren, sich in Zukunft anständig zu benehmen.
    Er verließ die Tür und ging hinüber zu einem Sessel am Feuer. Er setzte sich und winkte: »Komm her, Chloe.«
    Sie kam zögernd näher und bemerkte plötzlich, daß sie keine Ahnung hatte, was sie erwartete. Sonst hatte sie wenigstens seinen Augen angesehen, daß er sich ihrer Nacktheit bewußt war, doch jetzt war sein Ausdruck undurchschaubar. Sie warf einen schnellen, heimlichen Blick über seinen Körper nach unten, doch dort waren keine deutlichen Zeichen von Erregung zu sehen. Kurz vorher hatte sie sein Begehren noch gespürt, aber jetzt lag nichts in der Luft zwischen ihnen, und dadurch fühlte sie sich noch viel unbehaglicher.
    Als sie ihn erreichte, legte er seine Hände auf ihre Hüften und zog sie zwischen seine Knie. Seine Schenkel drückten sich hart gegen ihre nackten Beine, das Leder seiner Hose war glatt auf ihrer Haut.
    Hugo lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah zu ihr auf, ohne sie loszulassen. »Wo warst du?«
    »In Billingsgate, beim Austern-Essen.« Sie war erleichtert, daß sie ihm eine ehrliche Antwort geben konnte. Seine Finger lagen warm und fest auf dem Fleisch ihrer Hüften, und

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