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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Erschütterung zurück. Wie konnte er nur so kühl und unbewegt bleiben, während er sie in ein bebendes, verlangendes Bündel verwandelte?
    Die Tür schloß sich hinter ihm, und sie hörte sein leises La-
    chen. Da nahm sie einen Schuh und warf ihn voller Ohnmacht an die Tür, ließ sich schließlich ins Bett fallen und zog sich die Decke über den Kopf.

KAPITEL 23
    Hugo verhielt sich am folgenden Morgen, als hätte ihre Begegnung in der vergangenen Nacht gar nicht stattgefunden. Er begrüßte sein Mündel fröhlich, als es mit etwas schweren Lidern beim Frühstück erschien, und fragte, wie es mit einem Ritt im Richmond Park wäre.
    Chloe betrachtete ihn vorsichtig auf der Suche nach Anzeichen von Schadenfreude, aber sein Lächeln war warm, seine Augen ruhig und seine Haltung entspannt, die Beine in Stiefeln übereinandergeschlagen, eine Zeitung offen auf seinem Schoß.
    »Ich habe schon was anderes vor«, sagte sie und betrachtete die Teller auf der Anrichte.
    »Kann ich mich daran beteiligen?« Hugo faltete die Zeitung zur Hälfte und überflog den Inhalt der Seite.
    »Ist das eine Frage oder ein Befehl?« Sie wandte sich wieder dem Tisch zu und setzte sich mit ihrem vollen Teller.
    Hugo warf einen amüsierten Blick auf ihren Teller. Wie es aussah, hatte ihre Stimmung keinen wesentlichen Einfluß auf ihren Appetit gehabt. »Das wüßte ich einfach gern«, sagte er neutral.
    »Nun, ich habe mich noch nicht entschlossen. Aber ich werde es dir bestimmt mitteil en, sobald ich Genaueres weiß.« Sie nahm einen Bissen Schinken und kümmerte sich nicht weiter darum, daß sie im besten Falle quengelig, im schlimmsten Falle einfach unhöflich klang. Sie hatte die unbequemste Nacht ihres Lebens hinter sich und wollte auf keinen Fall Frieden schließen, ohne ihren Protest nicht deutlich zum Ausdruck gebracht zu haben.
    »Da wäre ich dir sehr dankbar«, sagte er höflich, ohne die Herausforderung anzunehmen. »Wo ist deine Anstandsdame heute morgen?«
    »Sie frühstückt im Bett nur mit Tee und Toast ... allerdings glaube ich, daß irgendwo noch ein Teller mit Steak wartet, falls sie ihren Appetit später wiederfindet. Sie spürt etwas von ihrer Gicht und glaubt, daß das mit dem feuchten Wetter zusammenhängt.« Entgegen ihrer Absicht schimmerte ihr alter Übermut in ihrem eben noch eisigen Blick, und Lachen lag in ihrer Stimme. »Kannst du dir vorstellen, daß sie ein ... ein ... oh, wie heißt das ? Ein Vagaturier sein könnte, so heißt es doch, oder?«
    »Schon möglich«, sagte Hugo mit einem Ernst, den das Lachen in seinem Blick Lügen strafte. Er stand auf. »Bist du sicher, daß du nicht mit mir reiten möchtest, Mädel ?« Er kam zu ihr herüber und berührte sacht ihr Kinn. »Da deine Pläne ja noch nicht endgültig festzuliegen scheinen.« Er wischte mit der Fingerspitze einen Krümel von ihrem Mundwinkel und lächelte.
    Und dieses Lächeln hätte den intensivsten Wunsch, ihn zu bestrafen, zum Verschwinden bringen können. Ihre Lippe bebte, und sie versuchte, bei ihrer gerechten Bekümmerung zu bleiben, doch vergeblich. »Ich weiß nicht, ob ich dich so gern mag, daß ich mit dir reiten will«, sagte sie mit einem letzten Versuch, aber ihre Augen sagten etwas anderes.
    Hugo lachte. »Gib’s auf. Chloe. Du warst im Unrecht, und das weißt du auch. Ich werde dich nicht auffordern, das zuzugeben, aber ich kann die Sache ohne weiteres vergessen.«
    Sie hätte es sowieso nicht anders geschafft. Abgesehen davon, daß sie es nicht ertragen konnte, mit ihm Streit zu haben, würde ein eingeschnappter Rückzug ihn höchstens dazu bewegen, froh zu sein, daß er sie los war.
    Sie hob den Arm und griff nach seinem Handgelenk, während ihr Blick dunkler wurde. »Wir könnten reiten ... und andererseits könnten wir auch später reiten.«
    »Bei hellichtem Tage?« fragte er spöttisch und versuchte dabei zu verbergen, wie heftig sein Begehren wieder aufflackerte, das er noch letzte Nacht erfolgreich im Griff behalten hatte.
    »Das wäre doch nicht das erste Mal.«
    »Nein, aber hier ist London, nicht Lancashire. Das Haus ist voller Personal.«
    Es war unmöglich. Chloe seufzte und stellte sich der Wirklichkeit.
    Sie verbrachten den Morgen voller Freundschaft, und als in jener Nacht Chloe in sein Bett kam, liebte Hugo sie mit einer wilden Begierde, die durchaus der ihren entsprach, ihrer beider Gleichgewicht wiederherstellte und alle unangenehmen Erinne-rungen verdrängte. Es war eine Nacht, an die sich Chloe noch viele

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