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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Speisekammertür, die offenstand. Dort stand eine Milchkanne, kein schlechter Anfang für Beatrice, aber wenig Trost für Dante.
    »Dann wird er dir eben etwas zum Mittagessen machen«, sagte Hugo, der sie immer noch ansah. »Und, wonach schaust du jetzt wieder?«
    Chloes Wangen wurden warm. »Nichts.«
    Hugo betrachtete sie nachdenklich. Er fand, daß Chloe Gresham nicht besonders wirkungsvoll lügen konnte. »Schwindele nicht«, riet er ihr. »Dabei wirst du ganz rot.« Allerdings verstärkte das Erröten ihre Schönheit eher noch.
    Mein Gott, woran dachte er? Ganz unabhängig davon, wessen Kind sie war, war sie einfach zu jung für die unziemlichen Gedanken eines Fünfunddreißigjährigen.
    Er setzte seinen Bierkrug heftig auf den Tisch und sagte knapp: »Wenn du etwas willst, Mädel, dann sag es einfach klar und deutlich.«
    »Das tue ich normalerweise auch«, erwiderte sie und ging unauffällig in Richtung Speisezimmer. »Es spart einem gewöhnlich eine Menge Zeit. Aber ich glaube, Sie werden meinem Anliegen nicht wohlgesonnen sein.«
    »Ich schätze, Sie suchen was für Ihre Katze«, stellte Samuel fest, als Chloe in die Speisekammer schielte.
    »Und wo genau ist die Katze?« wollte Hugo wissen.
    »In meinem Zimmer.«
    »Deinem Zimmer?« Seine Augenbrauen verschwanden fast unter dem Haaransatz.
    »Samuel hat gesagt, ich sollte mir aussuchen, welches mir am besten gefällt«, sagte sie und wandte sich wieder der Küche zu. »Ich hoffe, daß Sie damit einverstanden sind. Es ist ein Eckzimmer, aber auf dem Bett ist kein Bettzeug. Ich wollte Samuel fragen, wo ich welches finden kann.«
    Hugo schloß die Augen. Er schien langsam die Kontrolle über die Angelegenheit zu verlieren. »Du bleibst nicht hier, Chloe.«
    »Aber wo soll ich denn sonst hin?« Ihre dunkelbraunen Augen bekamen einen lila Schimmer, und ihr Ausdruck gefiel ihm nicht. Sie erwartete eine schmerzliche Antwort.
    »Das muß ich mit Scranton besprechen«, sagte er.
    »Warum will mich nur nie jemand?« sagte sie so leise, daß er ihre Worte kaum hörte.
    Er hob sein Bein von der Stuhlkante, wider Erwarten beunruhigt. »Sei nicht dumm«, sagte er und ging zu ihr hinüber. »Das ist es wirklich nicht. Du kannst aus dem Grund nicht hierbleiben, weil ich keinen passenden Haushalt habe ... das mußt du doch einsehen, Mädel.« Er griff nach ihrem Kinn und hob ihren Kopf.
    Ihre Augen hatten immer noch denselben Schimmer, ihr Mund war zusammengekniffen.
    »Nein, das sehe ich nicht ein«, sagte sie. »Ich könnte Ihnen den Haushalt führen. Das wäre dringend nötig.«
    »Für eine Erbin von achtzigtausend Pfund ist das nicht die richtige Tätigkeit«, sagte er und lächelte angesichts dieser absurden Tatsache. »Und Samuel macht den Haushalt für mich.«
    »Nicht besonders gut«, stellte sie fest. »Es ist überall unglaublich schmutzig.«
    »Ich hab schon genug zu tun, ohne mich um jedes Staubkorn kümmern zu können«, knurrte Samuel. »Wenn sie was essen wollen, Miss, sollten Sie sich am besten an den Tisch setzen. Ich kann nicht den ganzen Tag in der Küche bleiben.«
    »Ich muß zuerst Beatrice füttern«, lehnte Chloe ab. »Schließlich saugen all die vielen Kätzchen an ihr.«
    Hugo war froh über den Themawechsel. Er hatte in diesem Zusammenhang nichts zu verlieren, denn bis zum Abend würden Chloe Greshams und ihr Anhang irgendwo an einem respektableren Platz untergebracht sein. Scranton war sicher in der Lage, eine Lösung zu finden. »Ich denke, sie kann erst einmal oben bleiben. Aber der Hund soll nicht ins Haus kommen.«
    »Ich sehe nicht ein, warum das etwas ausmachen sollte. Das Haus ist sowieso schon so schmutzig. Durch Dante wird es kaum schlimmer werden.«
    »Hat dir noch nie jemand gesagt, daß es extrem unhöflich ist, jemandes Gastfreundschaft zu kritisieren?« wollte Hugo wissen, der angesichts dieser hartnäckigen Weigerung, einen Kompromiß zu schließen, jede gute Lösung vergaß. »Besonders, wenn man nicht eingeladen worden ist?«
    »Dafür kann ich nichts. Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, Ihre Briefe zu lesen -« gab sie zurück. »Warum tun Sie das eigentlich nicht?«
    »Weil nie etwas Interessantes darinsteht... obwohl dich das eigentlich nichts angeht, Miss«, fuhr er sie an und ging zur Tür. »Ich schlage vor, du hörst auf, dich unbeliebt zu machen, und kümmerst dich um dein Essen.« Die Tür knallte, als er hinausging.
    Warum mache ich eigentlich meine Post nicht auf? fragte sich Hugo auf dem Weg zur Bibliothek und

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